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Phänomene

Sind wir allein?

Die Drake-Gleichung und extraterrestrisches Leben

Spätestens seit der Entdeckung der ersten Planeten in unserem Sonnensystem fragen sich Menschen, ob wir allein im Universum sind. Ist unsere Erde nur ein exotischer, einmaliger Glücksfall der kosmischen Entwicklung? Oder gibt es irgendwo dort draußen noch andere intelligente Lebewesen und Zivilisationen?

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In der Science-Fiction sind Außerirdische und extraterrestrische Zivilisationen allgegenwärtig. © Matjaz Slanic/ iStock

Gibt es außerirdisches Leben?

Für die Science-Fiction ist der Fall schon lange klar: Außer uns muss es noch unzählige andere von intelligenten Wesen bewohnte Planeten geben. In den Romanen, Filme und Serien sind diese Aliens oft sogar viel weiter entwickelt als die Menschheit. In einigen Szenarien verfügen sie über fortgeschrittene Technologie, die ihnen die interstellare Raumfahrt und die Kommunikation über galaktische Entfernungen hinweg ermöglicht. In anderen Science-Fiction-Welten sind die Außerirdischen dagegen eher raubtierhafte Insektoide, eroberungswütige Weltenzerstörer oder auch Maschinenwesen.

Doch auch Wissenschaftler und sogar Politiker machten sich schon vor Jahrzehnten Gedanken darüber, ob wir allein im All sind. Der britische Premierminister Winston Churchill hielt die Existenz außerirdischer Lebensformen schon im Jahr 1939 für durchaus wahrscheinlich. Unter dem Titel“ Sind wir allein im Universum?“, argumentiert der Politiker auf erstaunlich moderne Weise dafür, dass es sowohl fremde Planeten als auch andere Lebensformen geben muss.

Lebensfreundliche Planeten gäbe es genug

Wie viele bewohnte Planeten und außerirische Zivilisationen es geben könnte, beschrieb der Radioastronom Frank Drake in den 1960er Jahren mit seiner berühmten „Drake-Gleichung“. In ihr listet er sechs Faktoren auf, die die Wahrscheinlichkeit für außerirdisches Leben bestimmen. Zu den astronomischen Faktoren der Drake-Gleichung gehören Bildungsrate geeigneter Sterne in unserer Galaxie (R*) , der Anteil der von Planeten umkreisten Sterne (fp) und der Anteil der Planeten in der habitablen Zone ihrer Sterne (ne).

Über diese Parameter wissen Astronomen heute deutlich mehr als noch zu Drakes Zeiten. Als potenziell geeignet gelten demnach vor allem sonnenähnliche Sterne und Rote Zwerge, die fast drei Viertel aller bekannten Sterne ausmachen. In der Milchstraße gibt es rund 100 Milliarden Sterne, jährlich kommen ein bis drei Sterne dazu. Planeten um solche Sterne sind aktuellen Himmelsdurchmusterungen nach eher die Regel als die Ausnahme. Viele nahe Sterne besitzen sogar gleich mehrere Planeten, selbst unser nächster Nachbar Proxima Centauri hat gleich drei davon. Für fp gehen Astronomen daher von im Schnitt einem Planeten pro Stern aus.

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Exoplaneten
Exoplaneten mit potenziell lebensfreundlichen Bedingungen gibt es in der Milchstraße reichlich. © NASA

Und wie sieht es mit potenziell lebensfreundlichen Welten aus? Basierend auf Daten des Kepler-Weltraumteleskops der NASA gehen einige Astronomen allein in der Milchstraße von rund 40 Milliarden erdähnlichen Planeten in der habitablen Zone ihrer Sterne aus – rund 40 Prozent aller Sterne in unserer Galaxie hätten demnach einen solchen Planeten. Andere Forscher halten einen Anteil von zehn Prozent lebensfreundlichen Planeten für realistischer.

So oder so bedeutet dies für den astronomischen Teil der Drake-Gleichung: Allein in der Milchstraße müsste es Milliarden lebensfreundliche Planeten geben.

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Wo sind die Aliens?
Das Fermi-Paradoxon und die Suche nach außerirdischen Intelligenzen

Sind wir allein?
Die Drake-Gleichung und extraterrestrisches Leben

Die Frage des Lebens
Wie viele außerirdische Zivilisationen gibt es in unserer Galaxie?

Das Fermi-Paradox
Warum haben wir noch keine Aliens entdeckt?

SETI aus Sicht der Aliens
Würden Außerirdische uns finden?

ET antwortet nicht
Wollen Außerirdische überhaupt gefunden werden?

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SETI - Die Suche nach außerirdischen Intelligenzen