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Zoologie

Schweine oder Kühe?

Dugongs

  • Wissenschaftlicher Name: Dugong dugong
  • Länge: bis zu 3,50 Meter
  • Gewicht: bis 400 Kilogramm
  • Tauchtiefe: meist 1 bis 5 Meter
  • Verbreitung/Lebensraum: Rotes Meer, ostafrikanische Küste, Südostasien und Nordaustralien
  • Nahrung: verschiedene Seegras-Arten
  • Fortpflanzung: alle 7 bis 8 Jahre ein Junges
  • Lebenserwartung: 50 Jahre
Grasender Dugong in der Bucht von Marsa Murena, Rotes Meer
Grasender Dugong. © Julien Willem / CC BY-SA 3.0

Mit ihrem stromlinienförmigen Körper, der walartigen Fluke und der typischen Schnauze wirken die streng vegetarisch lebenden Dugongs wie Relikte aus der Vorzeit. Meist leben die Seekühe in kleinen Gruppen in den zum Teil trüben und flachen Küstengewässern. Weit ist es dabei nie zu den ausgedehnten Seegrasfeldern – ihrer absoluten Leibspeise. Tierforscher haben aber auch schon große Herden von mehr als 200 Exemplaren beobachtet, die dann in kürzester Zeit ihre Nahrungsareale leerfressen und weiterziehen müssen.

Da sie besonders gern die nährstoffreichen Wurzelbereiche der Seegräser ausgraben und vertilgen, haben die Dugongs den volkstümlichen Namen Seeschwein erhalten. Um die gewaltigen Nahrungsmengen von rund 60 Kilogramm pro Tag überhaupt verdauen zu können, verfügen sie über ein ausgedehntes und ausgeklügeltes Darmsystem mit einer Länge von 45 Metern und mehr. Zum Vergleich: die Darmlänge des Menschen beträgt gerade einmal 3,5 Meter.

Auffallend sind vor allem bei den Männchen die beiden deutlich sichtbaren Stoßzähne – ein klares Anzeichen für die von Tiersystematikern nachgewiesene Verwandtschaft der Seekühe mit den real existierenden Artgenossen von Colonel Hati und Dumbo dem fliegenden Elefanten.

Geheimnisvolle Dugongs

Der Sage nach sollen die weiblichen Dugongs ihre Jungtiere, die sie nach einer 13 – 14-monatigen Tragzeit zur Welt bringen, fast zwei Jahre lang stillen und dabei häufig in den Armen oder besser gesagt in den paddelförmigen Vorderextremitäten wiegen. Beobachtet worden ist dieses Verhalten von Forschern allerdings noch nie.

Überhaupt ist das Wissen über die Dugongs in vielen Bereichen noch sehr dürftig. Und es ist zu befürchten, dass sich an dieser Tatsache auch in Zukunft nicht mehr viel ändern wird. Denn wie viele andere Meeressäuger haben die Dugongs stark unter der Zerstörung ihres Lebensraumes zu leiden. Vor allem die massenweise Vernichtung der Seegrasfelder in den Küstenregionen rund um den Indischen Ozean raubt ihnen die Lebensgrundlage. Fast überall schrumpfen die Bestände dramatisch, in manchen ehemaligen Seeschweindomänen sind die Tiere bereits vollständig ausgestorben…

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Stand: 07.10.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Moby Dick, Flipper & Co
Säugetiere des Meeres

Wale, Robben und Sirenen
Welche Meeressäuger gibt es?

Von Giganten und Zwergen
Ein Streifzug durch die Welt der Meeressäuger

Über die "großen Meerungeheuer"...
Wale und Delfine

Filtern oder Beißen?
Barten- und Zahnwale

Im Reich der Sinne
Wale und ihre Wahrnehmung der Welt

Ohne Rücksicht auf Verluste...
Der Walfang

Walfleisch als Sondermüll?
Der Leidensweg der Cetacea ist noch nicht zu Ende

"Orca der Killerwal" oder "Free Willy"?
Die blutige Welt der Schwertwale

Mit Moby Dick auf Rekordjagd
Säugetiere haben auch die Tiefsee erobert

"Flipper, Flipper - gleich wird er kommen..."
Der Große Tümmler

Seehunde, Walrosse und mehr
Die Welt der Robben

Von Flossenfüßern, Direkteinspritzern und Blutverteilungssystemen
Wie und wo leben Robben?

Wenn Robben zu Löwen mutieren
Der Kalifornische Seelöwe

Ein Relikt der letzten Eiszeit
Die Baikal-Ringelrobbe

Von Nixen, Sirenen und Meerjungfrauen
Die Welt der Seekühe

Schweine oder Kühe?
Dugongs

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