Aber auch die Chinesen haben schon erfahren müssen, dass bemannte Raumfahrt ein gefährliches Spiel sein kann. Im Jahre 2001 kam es bei der zweiten unbemannten Shenzhou-Mission zu einem Landeunfall, der einen Passagier an Bord wahrscheinlich das Leben gekostet hätte. Anders als bei den Flügen von Shenzhou 1, 3 und 4 wurden von der chinesischen Raumfahrtagentur auch keine Berichte über die Landung der Kapsel freigegeben.
Die chinesische Raumfahrtbehörde gab sich keine Mühe, öffentlich bekannt zu machen, was denn bei der Landung von Shenzhou 2 schief gelaufen war. Das einzige, was man hörte, war die lakonische Bestätigung, dass es ein Problem gegeben hätte, und dass dieses nunmehr abgestellt worden sei. Knapp und kühl. Ausdruck von Selbstsicherheit auch angesichts von Rückschlägen, wie sie in technischen Großprogrammen immer vorkommen.
Die Mission von Shenzhou 3 verlief einwandfrei. Vor dem Flug von Shenzhou 4 hatten die chinesischen Raumfahrt-Offiziellen bekannt gegeben, dass ein bemannter Raumflug etwa im Jahre 2005 stattfinden werde. Nach der erfolgreichen Mission verkündeten sie jetzt, dass der Flug von Shenzhou 5 noch diesen Herbst über die Bühne gehen werde. Das ist seit den amerikanischen Mondflügen in den sechziger Jahren das erste Mal, dass eine Raumfahrtnation einen Zeitplan für ein neues komplexes Projekt nach vorne und nicht nach hinten verschiebt.
Stand: 19.09.2003