Anzeige
Technik

Roboter sind hart im Nehmen

Neue Sinne und Wahrnehmungsorgane für eine neue Robotergeneration

Scorpion im "Gelände". © Harald Frater

Herkömmliche Roboter sind hart im Nehmen: Lebensfeindliche Umgebungen, giftige oder aggressive Gase, Hitze, schlechte Beleuchtung, Feuchtigkeit, Schmutz oder Krankheitserreger machen ihnen nichts aus, ganz im Gegensatz zu Menschen, denen derartige Bedingungen meist nicht zuzumuten sind. Doch diese Roboter können ihre Arbeit nur verrichten, solange das Programm ihnen exakt vorgibt, was sie zu tun haben, jedenfalls die heute üblichen.

Roboter können (nicht) alles

Ganz anders bei autonomen Robotern, die in Zukunft intelligent auf ihre Umgebung reagieren und weitgehend selbständig ihre Aufgaben erfüllen sollen. Sie arbeiten nicht stur nach Programm, sondern sind auf ihre eigenen Sinneswahrnehmungen angewiesen. Nur so können sie die Situation erkennen, in der sie sich befinden, und ihre Aufgaben erfüllen. Doch in rauen Umgebungen versagen diese Sinne oft, werden durch Rauch, Staub, Wasser oder hohe Temperaturen lahmgelegt. Neue Sinne sind gefragt, vielleicht sogar Wahrnehmungsorgane, die nicht einmal der Mensch nutzt.

Projekt „CoTeSys“

Diesen auf der Spur sind seit einiger Zeit Forscher der Technischen Universität München (TUM). Im Rahmen des Forschungsprojekts „CoTeSys – Cognition for Technical Systems“ sucht Professor Leo van Hemmen ausgerechnet im Tierreich nach neuen Möglichkeiten, wie Roboter ihre Umgebung erschließen können.

Cannabis-Medikamente können künftig auf Rezept verschrieben werden - und werden von den Krankenkassen bezahlt. © rexmeiden/pixabay

Fische, Skorpione oder Frösche nehmen nämlich Dinge wahr, die menschlichen Organen verborgen bleiben. Sie können damit nicht nur, feinste Druckunterschiede oder Erschütterungen messen und Bedrohungen erkennen. Sie schaffen sich auf diese Weise auch ein genaues Bild ihrer Umgebung.

Vorbild Natur

Damit sind sie jederzeit in der Lage, Entscheidungen zu treffen, etwa welcher Weg der Beste ist, um ein Beutetier zu schnappen, oder wo sie sich hinter Hindernissen verstecken können. Der Biophysiker van Hemmen ergründet mit seinen Mitarbeitern, wie Tiere das tun, erforscht die Algorithmen, mit denen ihr Gehirn die Umgebung erfasst und entwickelt Hardware und Computerprogramme, damit Roboter es ihnen nachmachen.

Anzeige
  1. zurück
  2. 1
  3. |
  4. 2
  5. |
  6. 3
  7. |
  8. 4
  9. |
  10. 5
  11. |
  12. 6
  13. |
  14. weiter

Technische Universität München
Stand: 23.04.2010

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Roboterfische
Autonome Unterwasserfahrzeuge nach dem Vorbild der Natur

Roboter sind hart im Nehmen
Neue Sinne und Wahrnehmungsorgane für eine neue Robotergeneration

Fische "hören" Strömungen
Phänomen Seitenlinienorgan

Ein Roboterfisch aus Plexiglas und Aluminium
Blinder Höhlenfisch als Vorbild

Künstliche Sinne für künstliche „Fische“
Wie Snookie Hindernisse und Bewegungen erkennt

Forscher machen Roboter intelligenter
Multimodale Sensorik als Zauberwort

Diaschauen zum Thema

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema

Wunderwelt Ozean - Zehn Jahre Volkszählung im Meer - „Census of Marine Life“