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Astronomie/Kosmologie

Monde überall?

Warum es im All unzählige Exomonde geben muss

In unserem eigenen Sonnensystem gibt es an Monden keinen Mangel: Mehr als 200 Trabanten umkreisen die Planeten der Sonne – einzig die beiden innersten Planeten Merkur und Venus sind mondlos. Vor allem die beiden großen Gasplaneten Jupiter und Saturn haben einen beachtlichen, Hofstaat aufzuweisen, der durch Neuentdeckungen ständig weiter anwächst. Beim Jupiter sind zurzeit 79, bei Saturn 82 Monde bekannt.

Monde
In unserem Sonnensystem gibt es mehr als 200 Monde, dieses Bild zeigt nur einige der größten Trabanten. © NASA

Dynamische Welten

Ebenfalls erstaunlich groß ist die Vielfalt der solaren Monde: Der Erdtrabant ist zwar heute eine kalte, hüllenlose Welt, seine Präsenz könnte aber entscheidend zur Entwicklung der Erde und zur Entstehung des Lebens auf unserem Planeten beigetragen haben. Bis heute faszinierend komplex und dynamisch sind hingegen Monde anderer solarer Planeten. Der von den mächtigen Gezeitenkräften seines Planeten durchgewalkte Jupitermond Io ist der vulkanisch aktivste Himmelskörper im gesamten Sonnensystem, sein nächstäußerer Nachbar Europa besitzt einen flüssigen Ozean unter seiner Eiskruste und gilt als vielversprechendster Kandidat für extraterrestrisches Leben im Sonnensystem.

Auch unter den Trabanten des Ringplaneten Saturn sind einige dynamische Welten. Enceladus besitzt ebenfalls einen flüssigen Ozean unter seiner Kruste und der größte Saturnmond Titan ist trotz seiner Kälte sogar überraschend erdähnlich: Er besitzt Seen, Flüsse, Dünen und Berge und sein Wetter kennt Stürme, Regen und Schnee. Allerdings regnen auf dem Titan eiskalte Kohlenwasserstoffe vom dunstverschleierten Himmel herab und auch in den Gewässern strömen flüssiges Methan und Ethan.

Von der Science-Fiction zur Realität

Kein Wunder, dass diese Vielfalt an Trabanten auch Science-Fiction-Autoren schon vor Jahrzehnten von Monden um extrasolare Planeten träumen ließ. In ihren Geschichten sind diese Exomonde oft lebensfreundliche Welten, die um Supererden oder große Gasplaneten kreisen und intelligenten Bewohnern eine Heimat bieten – ob der Mond Endor aus „Star Wars“, Pandora aus dem Film „Avatar“ oder Andoria aus der Serie „Star Trek“.

Aber auch unter Astronomen gilt es als nahezu sicher, dass viele extrasolare Planeten Trabanten besitzen. „Angesichts der großen Zahl von Monden in unserem Sonnensystem ist es naheliegend anzunehmen, dass es auch Exomonde um einige Exoplaneten gibt – wir müssen sie nur finden“, sagt David Kipping von der Columbia University in New York. Der US-Astronom und sein Team gehören zu den aktivsten Exomond-Fahndern weltweit.

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Bisher ist die Ausbeute allerdings bescheiden: Obwohl schon tausende von extrasolaren Planeten bekannt sind, kennen Astronomen bisher weniger als eine Handvoll potenzieller Exomond-Kandidaten. Aber warum? Was macht die Suche nach Exomonden so schwer?

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Extrasolare Monde
Auf der Suche nach Pandora

Monde überall?
Warum es im All unzählige Exomonde geben muss

Verräterische Dellen
Wie findet man einen Exomond?

Wie entsteht ein Exomond?
Gewachsen, eingefangen oder aus Trümmern gebildet

Zwischen Scylla und Charybdis
Wann ist ein Exomond stabil?

Habitable Trabanten
Wie lebensfreundlich kann ein Exomond sein?

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