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Technik

Lawinen auf der Spur

Computersimulationen in der Lawinenforschung

Fast jeden Winter rasen Lawinen zu Tal und verschütten Skifahrer, Gebäude und sogar ganze Ortschaften. Mit Lawinenschutzbauten und Warnungen lassen sich zwar oft die Folgen minimieren, ganz verhindern kann man die weißen Fluten jedoch nicht. Um so wichtiger ist es, die genauen Vorgänge und Auslösebedingungen der unterschiedlichen Lawinenarten genau zu kennen. Forscher des Schnee- und Lawinenforschungsinstituts im schweizerischen Davon sind diesen Vorgängen schon seit Jahren auf der Spur. Sie sind dabei, Computermodelle von Fliess- und Staublawinen zu entwickeln, um deren Entstehung und Verhalten besser vorhersagen zu können.

Lawine © Lawinenwarndienst Bayern

Mithilfe dieser Modelle und Simulationen soll dann die Erstellung von Lawinengefahrenkarten erleichtert werden. Da die Lawinenniedergänge äußerst komplexen physikalischen Gesetzmäßigkeiten folgen, müssen vor und während der Entstehung eines Modells erst einmal extrem viele Daten an realen Lawinen gesammelt werden. Da die direkte Beobachtung von Lawinen zu gefährlich und aufwendig ist, führen die Schweizer Lawinenforscher Experimente an künstlich ausgelösten Lawinen durch.

Auf einem Versuchsgelände im Kanton Wallis versetzen sie mit Sprengungen große Schneemassen in Bewegung. Aus einem sicheren Bunker heraus filmen Kameras und spezielle Radarsensoren die zu Tal rasende Lawine. In der Sturzbahn des Schnees stehen zusätzlich künstliche Hindernisse, deren Sensoren Informationen über den Druck und die Geschwindigkeit der Lawinen liefern. Zusätzlich zu diesen großen Lawinen studieren die Lawinenforscher einzelne Aspekte und spezifische Gesetzmäßigkeiten auch auf einer kleinen Laborrutschbahn.

Die Resultate sämtlicher Experimente zusammen mit Werten aus realen Lawinenbeobachtungen gehen in die numerischen Modelle für die Simulation ein. Noch ist das Projekt in der Testphase, doch die Forscher des SLF sind zuversichtlich, bald für die beiden wichtigsten Lawinentypen, die Staub- und die Fliesslawinen, ein Modell entwickeln zu können. Immerhin gibt es schon ein erstes kleines Simulationsprogramm, das bei der Planung von Strassen, Hotels oder Skigebieten den Verantwortlichen hilft, die voraussichtliche Bahn und Ausbreitung einer Lawine in einem bestimmten Gebiet vorauszuberechnen und Schutzbauten und Verkehrswege entsprechend zu planen.

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Stand: 27.01.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Simulierte Welten
Modelle der Natur im Computer

Zahlen, Daten und Modelle..
Supercomputer auf dem Vormarsch

Die dritte Säule der Forschung
Die digitale Revolution in der Wissenschaft

Vom Schnittbild zur Virtual Reality in 4-D
Entwicklung und Einsatzgebiete der Computersimulation

Wirbelnde Winde in 3-D
Hurrikanvorhersage aus dem Computer

Sturm auf dem Bildschirm
Simulationen von Unwettern und Blizzards

"Impact"
Simulation eines Meteoriteneinschlags im Atlantik

Auf den Spuren von Jules Verne
Der virtuelle Blick in das Innere der Erde

Lawinen auf der Spur
Computersimulationen in der Lawinenforschung

Die Bausteine des Lebens in 3-D
Moleküle aus dem Computer

Die Galerie der 64.000 Wetterfrösche
Computer und die Anfänge der Wettervorhersage

Die Wettermaschinen
Wie funktioniert die Wettervorhersage?

Virtueller Regen...
Lokalen Wetterereignissen auf der Spur

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