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Ökologie

Indikator Blattaustrieb

Pflanzenherkunft entscheidend

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Asbestfasern. © Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin/ ATW GmbH

Die genetisch bedingte Angepasstheit an bestimmte Klimabedingungen zeigt sich bei einigen Merkmalen besonders deutlich. So ist der Termin des Blattaustriebs im Frühjahr stark genetisch kontrolliert. Die Wärmesumme, die erforderlich ist, um den Blattaustrieb auszulösen, variiert zwischen Herkünften aus verschiedenen Klimaregionen beträchtlich. Das ist auch sinnvoll, denn verfrühtes Austreiben in Regionen mit Spätfrösten kann das Überleben gefährden.

Allerdings kann man nicht so ohne weiteres von dem Verhalten einer Herkunft, welches sie in einer bestimmten Umwelt zeigt, auf ihr Verhalten in einer anderen Umwelt schließen. Nachfolgendes Beispiel zeigt dies anschaulich.

Unterschiedlicher Austrieb von Herkünften der Traubeneiche aus Dänemark (links) und Österreich (rechts). Die nördliche Herkunft treibt erheblich später aus. © E. Burchard / BFH

Der Austrieb von 15 Buchenherkünften wurde parallel im Freiland und in einem vergleichsweise warmen Gewächshaus verglichen. Die Herkünfte begannen im Gewächshaus etwa drei Wochen früher auszutreiben als im Freiland, was wenig überrascht. Von besonderer Bedeutung war aber folgene Beobachtung: Vergleicht man die Reihenfolge, in der die einzelnen Herkünfte unter den verschiedenen Bedingungen austreiben, so zeigt sich, dass es Herkünfte gibt, die ihre Rangfolge beibehalten bzw. nur wenig ändern, während es bei anderen Herkünften beim „Klimawechsel“ zu erheblichen Rangverschiebungen kommt.

Dieses Beispiel illustriert die Bedeutung der Herkunftsforschung. Dabei ist ein ökosystemarer Ansatz geboten, der andere Arten des Systems mit einbezieht, insbesondere auch Parasiten, die sich an Klimaänderungen infolge ihrer Mobilität und ihrer schnellen Generationenfolge schneller anpassen können als die Waldbäume. Mit DNA-Genmarkern, mit populationsgenetischen Modellen sowie mit der Computer-Simulation stehen wirksame Werkzeuge zur Verfügung, welche auf die Fragen der Anpassung an Klimaänderungen anzuwenden sind.

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Stand: 04.11.2005

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

CO2: Vom Klimakiller zum Dünger?
Auswirkungen des Treibhausgases auf die Pflanzenwelt

Atmosphären-Dünger
Kohlendioxid beeinflusst Pflanzenwachstum

Pflanzen in Freilandhaltung
Warum Feldversuche wichtig sind

Transpiration und CO2
Wasserverbrauch der Pflanzen vermindert

Biomasseproduktion
Wachstumssteigerung geringer als erwartet

Stimulierte Bäume
Klimaänderungen lösen Reaktionen aus

Von Fall zu Fall...
Anpassungsfähigkeit der Wälder unterschiedlich

Indikator Blattaustrieb
Pflanzenherkunft entscheidend

Rodungen machen Klima
Aus der Geschichte lernen

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