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Energie

Gasrausch jenseits des Atlantiks

USA als Vorreiter bei Shale Gas

Fredonia im US-Bundesstaat New York im Jahr 1821. Schon zu Beginn der Industriellen Revolution hat hier William Hart bei Bohrungen eine Quelle entdeckt, die zumindest auf lokaler Ebene für Aufsehen sorgt. Denn sie zapft eine unterirdische Gaslagerstätte an, die sich als Segen für die wenigen Bewohner erweist. Das so genannte Shale Gas stammt aus Tonschieferschichten im Boden und wird in Fredonia genutzt, um Geschäfte und Läden zu beleuchten und eine Mühle zu betreiben.

Doch damit nicht genug. Schon knapp 40 Jahre später entsteht dort aufbauend auf der Arbeit des Pioniers Hart die Fredonia Gas Light Company – die erste Gesellschaft für Naturgas in Amerika überhaupt…

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Shale gas boomt

Dieser Blick zurück in die Geschichte zeigt, welche große Tradition Shale Gas und seine Förderung in den USA hat. Kein Wunder, dass mittlerweile rund fünf bis sechs Prozent der Gasproduktion in den Vereinigten Staaten aus Shale Gas stammen. Und das will durchaus etwas heißen. Denn mit einem Anteil von rund 19 Prozent sind die USA nach Russland der zweitgrößte Erdgasproduzent der Welt.

Experten der Rohstoffindustrie wissen längst, dass ein großer „Batzen“ der mehr als 450 Billionen Kubikmeter Shale Gas weltweit in den Vereinigten Staaten lagern. Etwa ein Fünftel der US-amerikanischen Vorkommen lässt sich nach Angaben des dortigen Gas Technology Institute, einer von der Industrie finanzierten Forschungseinrichtung, mit den heutigen Mitteln schon ausbeuten.

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Endlich unabhängig vom Nahen Osten?

„Neue Technologien haben zur schnellen Entwicklung von Shale Gas zu einer bedeutenden Energiequelle beigetragen, eine Entwicklung die die US-Energieversorgung entscheidend verändert hat“, erklärt Aubrey McClendon, der Präsident von Chesapeake Energy, einem großen US-Gasproduzenten in der Zeitung „The National“. Denn gelingt es alle Shale Gas-Reserven auszubeuten, könnten die USA ihren Gasverbrauch leicht aus eigenen Quellen decken und damit unabhängig werden von Importen.

„Amerikanische Produzenten können eindeutig genügend Naturgas liefern, um den heutigen Bedarf zu decken und eine wirtschaftliche Quelle für Verkehrsgas (als Antrieb) noch für die nächsten Generationen zu werden“, so McClendon weiter.

Gasrausch in den USA

Dass es tatsächlich soweit kommt wie von McClendon prognostiziert, ist keineswegs ausgeschlossen. Denn in Sachen Shale gas herrscht in den USA seit einiger Zeit eine Aufbruchstimmung wie es sie seit langem nicht mehr gegeben hat. „Dies ist nur mit dem Goldrausch im 19. Jahrhundert vergleichbar“, sagt Ed Ratchford von der Arkansas Geological Commission in Little Rock. „Jeder sichert sich seinen Claim. Du fragst nicht, ob dieser oder doch ein anderer Platz besser ist. Du hast einfach keine Zeit dafür. Die Menschen pachten tausende von Morgen Land – jeden Tag.“

Ein solcher „Gasrausch“ findet zurzeit im Bereich der so genannten Fayetteville Shale Formation im Arkoma Basin statt. Sie gilt als eine der ergiebigsten Lagerstätten für Shale gas in den gesamten Vereinigten Staaten. Begonnen aber hatte der Hype schon einige Jahre früher und in einer ganz anderen Region….

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Stand: 10.10.2008

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Erdgas aus Schiefer
Shale Gas als Energiequelle der Zukunft?

Shale Gas eine neue Energiequelle für Europa?
Brian Horsfield und Hans-Martin Schulz im Interview

Erdgas satt
Riesige Shale Gas-Vorkommen im Untergrund

Gasrausch jenseits des Atlantiks
USA als Vorreiter bei Shale Gas

Wie Phönix aus der Asche
Das Barnett Shale in Texas

Pionierarbeit in Sachen Shale Gas
Forschungsprogramm GASH untersucht Vorkommen in Europa

Shale Gas kommt - aber wann?
Kommerzielle Nutzung erst in der nächsten Dekade

Zu viel CO2, zu großer Wasserverbrauch?
Streit um die Nutzung des Shale Gas

Shale gas: Fluch oder Segen?
Für und Wider sorgsam abwägen

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