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Evolution

Entwicklung in der Isolation…

...mit Parallelen zu anderen Erdteilen

Australien ist anders – zumindestens was die Flora und Fauna dieses Kontinents betrifft. Aufgrund ihrer Entwicklung in völliger Isolation von anderen Landmassen, konnte hier eine sehr spezifische Vegetation entstehen. Auch die urtümliche Tierwelt blieb von Verdrängungen erfolgreicherer Tiergruppen verschont. Doch wie kam es überhaupt zu dieser isolierten Evolution?

Südkontinent Gondwana © MMCD

Ursprünglich gehörte Australien zu Gondwana, das wiederum ein Teil des Urkontinents Pangäa war. Vor ungefähr 150 Millionen Jahren – im mittleren Mesozoikum – begann die riesige Landscholle auseinander zu brechen. Während Afrika und Indien sich loslösten und in verschiedene Richtungen weg drifteten, blieben Südamerika, die Antarktis und Australien vorerst noch verbunden. Erst vor 60 Millionen Jahren trennte sich Australien von dem Gondwana-Überbleibsel (Antarktis) und driftete langsam in nördliche Richtung – ein eigenständiger australischer Kontinent entstand.

Über Millionen von Jahren verteilt ereigneten sich noch verschiedenste tektonische Prozesse, die das heutige Relief Australiens entstehen ließen. Erst mit dem Ende der letzten Eiszeit waren diese Veränderungen abgeschlossen. Das Erdklima erwärmte sich, die Gletscher schmolzen, die Weltmeere stiegen an und die Landbrücken zu Neuguinea und Tasmanien verschwanden.

Nach der Abspaltung Australiens von den Landmassen Gondwanas verlief die Evolution der australischen Pflanzen- und Tierwelt – bedingt durch die Insellage und nicht vorhandene Landbrücken – unabhängig von der der übrigen Kontinente. 90 Prozent der Pflanzen- und noch mehr Tierarten sind endemisch, das heißt, ihr Vorkommen beschränkt sich nur auf Australien. Sie kommen nirgendwo anders auf der Welt vor.

Noch heute lässt sich die Reihenfolge, in der sich die umliegenden Inseln und Landmassen vom australischen Kontinent lösten, anhand der Tier- und Pflanzenwelt nachvollziehen. Die meisten Parallelen gibt es heute zur Tierwelt Neuguineas, die evolutionsbiologisch betrachtet daher sogar der australischen Fauna zugerechnet wird. Kein Wunder, hingen beiden Landmassen immerhin noch bis vor rund 60 Millionen Jahren zusammen.

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Doch auch mit der südafrikanischen Tierwelt gibt es Übereinstimmungen, wenn auch weniger ausgeprägte. Auch Südafrika war schließlich einmal Teil des Urkontinents Gondwana und ein Austausch beziehungsweise Wanderungen der Tiere zwischen den heute weit entfernten Kontinenten war bis vor rund 150 Millionen Jahren noch ungehindert möglich.

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Stand: 12.04.2003

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Landbrücken
Evolution auf Wanderschaft

Wanderung über die Kontinente
Weit entfernte Verwandtschaft

Zu Fuß von Asien nach Amerika
Die Beringstraße

Als sich die Landbrücke von Panamá schloss...
Auswirkungen auf die Ozeanzirkulation

Entwicklung in der Isolation...
...mit Parallelen zu anderen Erdteilen

Alles ist hier anders
Australiens Fauna und Flora

Eldorado und Katastrophengebiet
Von Orchideen und dem "Baum der Reisenden"

Eine Welt für sich...
Lemuren, Indri und Fossa

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