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Eine Reise ins Ungewisse…

Der Aufbruch der Flotte

Doch bis die Portugiesen Kalikut erreichen, ist noch einiges zu tun. Zunächst muss die Expedition sorgfältig vorbereitet und geplant werden. Die Schiffe, die nach Diaz Anweisungen gebaut werden, unterscheiden sich deutlich von normalen Karavellen. Sie sind langsamer, aber sehr viel stabiler als die bisherigen Schiffe und deshalb für die Strapazen und Stürme, die zu erwartende schwere See im Atlantik und Indischen Ozean besser zu gebrauchen.

Vasco da Gamas Flotte © Library of Congress

Das Flaggschiff des Generalkapitäns Vasco da Gama, die Santa Gabriel, hat ebenso wie die von seinem Bruder Paulo kommandierte Santa Raphael eine Größe von 100 Tonnen. Die Berrio, die dritte Karavelle der Flotte, unter dem erfahrenen Kapitän Nicolas Coelho dagegen ist nur halb so mächtig. Begleitet werden die modernen Segelschiffe von einem Versorgungsschiff, dessen Ausstattung besonders vielfältig und umfangreich ist, um für jede Situation während der gefährlichen Reise gewappnet zu sein. Allein der Proviant muss für die Grundversorgung der insgesamt fast 200 Mann Besatzung über drei Jahre reichen. Mit an Bord gehen auch einige Sträflinge. Sie will man in besonders kritischen oder gefährlichen Situationen an Stelle der eigenen Männer einsetzen oder opfern.

So vorausschauend die Männer um Vasco da Gama auch planen, einen unverzeihlichen Fehler bei der Zusammenstellung der Ausrüstung begehen sie trotzdem. Spätestens bei der Ankunft in Indien sollen sie ihn bitter bereuen. Denn die Geschenke – kleine Spiegel, Messer und irgendwelcher Glitzerkram -, die in den Lagerräumen der Schiffe lagern, taugen vielleicht dazu, bei den Eingeborenen in Afrika Wirkung erzielen, für mögliche zukünftige Partner in den reichen Handelsstädten Indiens sind sie jedoch eher peinlich oder beleidigend.

Am 8. Juli 1497 schließlich lichtet die Flotte im Hafen von Lissabon die Anker und macht sich auf auf ihre Reise ins Ungewisse. Kurz zuvor hat da Gama – wie das für Seefahrer üblich ist – noch eine kleine Kapelle an der Mündung des Tejo aufgesucht, um göttlichen Beistand für seine Expedition zu erflehen.

Nur etwas mehr als zwei Jahre später, nach der Rückkehr Vasco da Gamas, lässt König Emanuel I. aus Dankbarkeit an Stelle der Kapelle das bekannte Kloster Jeronimos errichten. Dieses ist stolze 32 Meter hoch und wird von „Unserer Lieben Frau von Bethlehem“ geziert, der Schutzheiligen aller Seefahrer. Alle Entdecker und Kapitäne, die nach Vasco da Gama von Indien her nach Lissabon in den Hafen wollen, sehen als Erstes dieses Kloster der Seefahrer, dieses Symbol für die Entdeckung des Seeweges nach Indien…

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Stand: 26.06.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Vasco da Gama
Der Seeweg nach Indien

Ein Leichtmatrose revolutioniert die Schiffahrt
Heinrich, der Seefahrer, und seine Zeit

Madeira, Kap Verde, Gambia
Die Eroberung der Ozeane boomt

Der Kundschafter des Königs
Pedro de Covilhao auf dem Weg nach Indien

Im Land, wo der Pfeffer wächst
De Covilhao entdeckt Kalikut

Einmal Kap der Guten Hoffnung und zurück
Bartolomeu Diaz auf dem Weg zur Südspitze Afrikas

Vom Nobody zum Hoffnungsträger
Vasco da Gamas rasanter Aufstieg

Eine Reise ins Ungewisse...
Der Aufbruch der Flotte

Kapverdische Inseln und St. Helena Bay
Auf dem Weg zum Kap

Am Ziel aller Träume
Vasco da Gama erreicht Kalikut

Audienzen, Intrigen und Geiselnahmen
Der schwierige Weg zum Handelsabkommen

Den Tod als ständigen Begleiter...
Vasco da Gamas Heimreise nach Portugal

Mit Feuer und Schwert
Pedro Alvares Cabral in Indien

Die Rückkehr nach Indien
Vasco da Gamas Schreckensherrschaft

Held oder Horrorgestalt?
Vasco da Gama und seine Taten

Vasco da Gama
Ein Steckbrief

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