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Anthropogeographie

Dicke Luft über Paris

Das Projekt MEGAPOLI

Im EU-Forschungsprojekt MEGAPOLI – Megacities: Emissions, urban, regional and Global Atmospheric POLlution and climate effects, and Integrated tools for assessment and mitigation – wollen Wissenschaftler die Wechselwirkung zwischen Megacities, Luftqualität und dem Klima untersuchen. Welche Bedeutung haben die urbanen Emissionen für die lokale, regionale und schließlich die globale Luftqualität? Wie beeinflussen sich Luftqualität, regionales Klima und globaler Klimawandel wechselseitig? Und lassen sich Instrumente entwickeln, um die Luftverschmutzung von Megacities vorherzusagen?

Paris und seine Vororte © Landsat / National Geospatial-Intelligence Agency / gemeinfrei

Megacity Paris?

In den Blick nehmen wird das Projekt alle Megacities weltweit und dabei auf schon vorliegende Datensätze zurückgreifen; detailliertere Messungen sollen in Paris, London, dem Rhein-Ruhr-Gebiet sowie der Po-Ebene durchgeführt werden.

Eigentlich zählt Paris gerade mal gut zwei Millionen Einwohner. Doch mit über zwölf Millionen Menschen in einem Umkreis von circa 20 Kilometern rund um den Stadtkern „qualifiziert sich der Großraum Paris spielend als ‚Megacity‘“, wie Frank Drewnick vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz meint. Der Chemiker hat in den vergangenen Jahren zusammen mit Stephan Borrmann und anderen Max-Planck-Kollegen untersucht, wie „dick“ die Luft über Paris wirklich ist.

Paris: Blick vom Arc de Triomphe auf den Stadtteil La Défense. © Hofi0006/ GFDL

Spurengase und Aerosole im Visier

Den Forschern ging es dabei nicht nur um so genannte Spurengase wie CO2 oder Stickoxide, sondern auch um die winzigen, in der Atmosphäre schwebenden Teilchen oder Tröpfchen, die sogenannten Aerosole. Sie entstehen unter anderem bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und bestimmen zusammen mit den Spurengasen nicht nur die Chemie in der Atmosphäre, sondern haben auch großen Einfluss auf das Klima und die menschliche Gesundheit. Daher ist es wichtig, diese Substanzen sowie ihre Bildungs- und Umwandlungsprozesse besser zu verstehen.

Paris als Modellregion

Doch warum haben sich die Forscher gerade Paris für ihre Schadstoffmessungen ausgesucht? Drewnick erklärt das wie folgt: „Der große Vorteil von Paris als Modellregion ist, dass sie sich in einem topographisch einfachen Terrain befindet, das weitgehend flach ist. Hinzu kommt, dass die Umgebung von Paris sehr dünn besiedelt ist, so dass lokale Einflüsse auf die Messungen im Umland der Stadt relativ gering sind.“

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maxwissen, GEOMAX 17 / Dieter Lohmann
Stand: 16.09.2011

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Herausforderung Megacity
Forscher untersuchen Luftverschmutzung in Ballungsräumen

Boomende Megacities
New York war die Erste

Dicke Luft über Paris
Das Projekt MEGAPOLI

Ein chemischer Fingerabdruck der Luftverschmutzung
Forscher führen Messkampagnen in Paris durch

Wenn Smog krank macht
Luftverschmutzung bringt Megacity-Bewohner in Gefahr

Tickende Zeitbomben
Die Schattenseiten der Megastädte

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