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Technik

Der Boom geht weiter

Seekabel: Kein Ende in Sicht

Rund 200 Seekabel gibt es bereits, aber dabei wird es nicht bleiben. Denn die vernetzte Welt mit ihrem explosionsartig wachsenden Datenverkehr wird auch in Zukunft neue Datenautobahnen möglich und nötig machen. So wie zuletzt im Jahr 2008, als die erste direkte Breitbandverbindung zwischen China und den USA fertig wurde. Der 18.000 Kilometer lange und 500 Millionen US-Dollar teure so genannte Trans-Pacific-Express (TPE) verbindet Nedonna Beach in Oregon mit Chongming, einer Insel vor Schanghai.

Afrika erwacht aus dem Dornröschenschlaf – bald

Viele weitere Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur des Datenverkehrs haben zudem längst konkrete Züge angenommen. So hat beispielsweise einer der Vorreiter in Sachen Seekabel, das internationale Unternehmen Alcatel-Lucent, mit der Planung und Umsetzung eines neuen Megavorhabens in Afrika begonnen. Das West Africa Cable System (WACS) soll über 14.000 Kilometer von Südafrika nach Portugal führen. Ziel ist es, Länder wie Namibia, die Demokratische Republik Kongo, Kamerun, Nigeria oder die Elfenbeinküste aus ihrem Dornröschenschlaf in Sachen Internet und Kontinent überschreitendem Telefonverkehr zu wecken.

Die Kosten für das neue Seekabel: 600 Millionen US-Dollar. Die Fertigstellung ist im Jahr 2011 geplant. Ab diesem Zeitpunkt können Datenmengen von 3,84 Terabit pro Sekunde durch die Glasfasern gejagt werden.

Powerkabel © NSW

Helgoland geht ein Licht auf

Doch längst nicht immer werden neue Seekabel zur Nachrichtenübertragung eingesetzt. Dies zeigt beispielsweise ein Projekt der Norddeutschen Seekabelwerke (NSW) aus Nordenham an der Wesermündung. Das über 500 Mitarbeiter starke Unternehmen wird in den nächsten Monaten im Auftrag von E.ON Hanse ein fast 53 Kilometer langes Seekabel legen, das die Stromversorgung der Insel Helgoland revolutionieren soll. Diese beruhte bislang auf älteren Dieselaggregaten, deren störungsfreier Betrieb langfristig nicht mehr sichergestellt ist.

NSW legt längstes deutsches Stromkabel nach Helgoland © NSW

Das Energieseekabel wird deshalb in Kürze Deutschlands einzige Hochseeinsel direkt mit dem Stromnetz auf dem Festland verbinden. Im Rahmen des 20 Millionen Euro teuren Vorhabens von E.ON Hanse kommt ein 30 Kilovolt Mittelspannungskabel zum Einsatz, das von NSW komplett in einem Stück produziert wurde.

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Das eigentliche Ziehen der „Strippe“ wird mit der Barge NOSTAG 10 erfolgen. Das Schiff ist mit einer Länge von über 90 Metern und einer Breite von 27 Metern sowie einer sehr hohen Tragfähigkeit ideal für den Einsatz in Nord- und Ostsee geeignet. Bereits im Juli 2009 wird das Verlegen des Powerkabels voraussichtlich abgeschlossen sein.

Link

Karte aller Unterseekabel (Stand 2008)

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Stand: 08.05.2009

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Seekabel
Schlagadern der Weltkommunikation

Ein Spinnennetz aus Datenhighways
Welt am Draht

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Neue Erfindungen ermöglichen die ersten Seekabel

Ein ausrangierter Passagierdampfer schreibt Geschichte
Transatlantikkabel 2.0

Revolution unter Wasser
Glasfasern hauchen Seekabeln neues Leben ein

Mit Kabellegern auf Expedition
Wie Seekabel auf den Meeresboden kommen

Erdbeben, Piraten, Kabeldiebe
Seekabel in Gefahr

Erst umleiten, dann reparieren
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