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Raumfahrt

Dem Herrn der Ringe auf der Spur…

Kleine Geschichte der Saturnforschung

1610

Galileo Galileo beobachtet als erster eine Art von „Henkeln“ oder „Armen“ zu beiden Seiten des Saturns, erkennt aber nicht ihre wahre Natur. Er schreibt: „Ich habe beobachtet, das der höchste Planet aus drei Teilen besteht….“

1612

Zu Galileis großer Überraschung sind die beiden äußeren Begleiter des Saturns plötzlich spurlos verschwunden. Tatsächlich hatte Galilei damit die erste Ringpassage beobachtet: Die Bahnebene der Ringe kreuzte das Sichtfeld des Beobachters, so das nur die Schmalseite der Ringe der Erde zugekehrt war.

1655

Der niederländische Astronom Christiaan Huygens entdeckt den ersten Saturnmond, Titan. Ausserdem schlägt er vor, dass flache feste RInge um den Saturn eine Erklärung für das seltsame „Henkelphänomen“ sein könnten.

1656 -1658

Hevelius hält die Ringe für zwei Halbkreise, die an einem zentralen Ellipsoid befestigt seinen,, Christopher Wren glaubt an eine Korona.

1659

Christiaan Huygens veröffentlicht sein Buch „Systema Saturnium“ in dem er unter anderem postuliert, dass die Erde regelmäßig alle 14 bis 15 Jahre die Bahnebene der Saturnringe kreuzt.

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1660

Der Astronom Jean Chapelain widerspricht der herrschenden Lehrmeinung, indem er vermutet, die Ringe seien nicht fest, sondern aus zahlreichen kleinen Satelliten zusammengesetzt. bestätigt wird dies erst 200 Jahre später…

1672

Giovanni Cassini entdeckt die Saturnmonde Rhea und Iapetus und beschreibt die helle und dunkle Seite von Iapetus.

1676

Cassini beobachtet eine Lücke zwischen A- und B-Ring, die heute seinen Namen trägt.

1684

Cassini entdeckt die beiden Saturnmonde tethys und Dione.

1789

William Herschel entdeckt nicht nur zwei weitere Monde, Enceladus und Mimas, sondern beschreibt auch ertmals die an den Polen deutlich abgeplattete Form des Saturn. Auch er hält die Existenz von zwei getrennten RIngen für wahrscheinlich.

1790

Herschel bestimmt die Rotationsperiode des Saturn und kommt auf 10 Stunden und 32 Minuten.

1837

Johann Encke beobachtet ein dunkles Band in der Mitte des A-Rings, erkennt es jedoch noch nicht als Lücke.

1848

William und George Bond entdecken den Saturnmond Hyperion und vermuten eine Ringdicke von rund 60 Kilometern.

1850

Die Bonds entdecken den C-Ring an der Innenseite des B-Rings. Sie halten feste Ringe für instabil und postulieren stattdessen flüssige Ringe.

1856

James Maxwell schließt aus seinen Beobachtungen, dass die Ringe aus unzähligen kleineren Partikeln bestehen müssen.

1883

Commons gelingt das erste Foto der Ringe des Saturns

1888

James Keeler beobachtet erstmals eindeutig die Encke-Spalte.

1898

Pickering entdeckt den Mond Phoebe.

1903

Edward Barnard beobachtet einen hellen weißen Fleck auf der Oberfläche des Saturn.

1940

J. Botham entdeckt einen weiteren weißen Fleck und postuliert für dieses Phänomen einen 30jährigen Zyklus.

1966

Walter Feibelmann entdeckt den E-Ring auf Aufnahmen des Allegheny-Observatoriums.

1969

Pierre Guerin findet erste Hinweise auf einen D-Ring.

1970

Messungen des Infrarotspektrums deuten auf das Vorkommen von Wasser in gefrorener Form in den Ringen hin.

1973

Die Sonde Pioneer 11 startet zum Saturn

1977

Die Sonden Voyager 1 und 2 starten zum Saturn. Astronomen entdekcen Ringe um den Uranus.

1979

Pioneer 11 erreicht den Saturn, entdeckt den F-Ring und bestätigt die Existenz des E-Rings.

1980/81

Die beiden Voyagersonden erreichen den Saturn und liefern Unmengen neuer und sensationeller Daten und Bilder über die Stukturen innerhalb und ausserhalb der Ringe. Neben drei neuen Monden, dem Phänomen der Speichen und drei neuen Lücken im Ringsystem entdecken sie auch den G-Ring.

1990

Bei der Auswertung von Voyager 2 Aufnahmen entdeckt Mark Showalter den Mond Pan in einer Umlaufbahn innerhalb der Encke-Lücke..

1997

Start der Cassini-Mission und der Huckepack mitreisenden Titansonde Huygens. Mithilfe mehrerer Flyby-Manöver um Venus, Erde und Jupiter verkürzt sie ihre Reisezeit auf „nur“ knapp sieben Jahre.

11. Juni 2004

Cassini fliegt am Saturnmond Phoebe vorbei und macht erstmals Nahaufnahmen und detailliertere Untersuchungen des Trabanten. Es zeigt sich, dass Phoebe unter seiner dunklen Oberfläche eishaltiges Material enthalten könnte – ein wertvoller Hinweis auf seinen möglichen Ursprung.

Juli 2004

Das Gespann Cassini/Huygens erreicht das Saturnsystem und schwenkt mithilfe eines Steuermanövers in eine Umlaufbahn um den Ringplaneten ein.

Dezember 2004

Geplanter Zeitpunkt für die Abkopplung der Titansonde Huygens und deren Abstieg zum größten Saturnmond.

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Stand: 25.06.2004

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Besuch beim Herrn der Ringe
Sonde Cassini auf Tour im Saturnsystem

Herrscher über Monde und Ringe...
Reise zu einem rätselhaften Planeten

Dicke Luft und tödliche Winde
Unter der Oberfläche eines Gasriesen

Mondtrümmer oder Sternenstaub?
Rätsel um die Ringe des Saturn

Schattenspiele
Das Phänomen der Speichen

Pockennarbig und Janusgesichtig
Die Monde - der "Hofstaat" des Saturn

Eine tiefgefrorene Urerde?
Der Saturnmond Titan

Die letzte ihrer Art?
Cassini - ein Dinosaurier der Raumfahrt

"Leben, das Universum und der ganze Rest..."
Die Ziele der Mission

Radaraugen und Plasmafühler
Die Instrumente der Cassini-Sonde

Per Planetenschleuder zum Saturn
Cassini und das Prinzip des "Gravitiy Assist"

Dem Herrn der Ringe auf der Spur...
Kleine Geschichte der Saturnforschung

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