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Evolution

Big is successful – manchmal

Ökologische Vor- und Nachteile der Größe

Elefanten © IMSI MasterClips

Größer ist besser – dieses Motto muss zumindestens in bestimmten Perioden der Evolution für Dinos und andere Riesen gegolten haben. Denn nach geltendem Verständnis der Evolutionsmechanismen können sich große Formen nur dann entwickeln, wenn die Größe ihren Trägern auch einen ökologischen Vorteil gebracht hat. Doch warum hat es dann zu bestimmten Zeiten mehr Riesen gegeben als zu anderen?

„Größe bestimmt, wen du fressen kannst und wer dich frisst, wie groß deine Reichweite ist und wie erfolgreich du dich fortpflanzen kannst“, fasst David Jablonski, Paläontologe an der Universität von Chicago, die Auswirkungen der Körpergröße zusammen. Doch bedeutet „bigger“ wirklich automatisch „better“?

Sicherheit und große Reichweite

Je größer ein Tier ist, desto sicherer ist es vor Fressfeinden – der Elefant muss außer dem Menschen kaum ein Tier fürchten, die Maus dagegen wird von einer ganzen Reihe von Räubern gejagt. Entsprechend hat ein größeres Raubtier auch ein größeres Nahrungsspektrum – von Vorteil gerade dann, wenn es wenig von nur einer Sorte, aber reichlich verschiedenartige Nahrung gibt.

Gleichzeitig hat ein großes Tier auch eine viel größere Reichweite und kann ein größeres Gebiet nach Futter absuchen – ein zehn-Kilometer-Tagesmarsch ist für einen Elefanten kaum mehr als ein Spaziergang, für eine Maus wäre es eine halbe Weltreise.

Andererseits brauchen die Riesen dafür aber auch ein geeignetes Gelände. Hier sehen viele Evolutionsforscher einen Zusammenhang zum Auftreten von Riesen in der Erdgeschichte. Sowohl Dinosaurier als auch später die großen Säugetiere entwickelten sich in Zeiten und Gebieten, in denen weite offene Savannen vorherrschten – in dichten Dschungeln dagegen dominierten meist kleinere wendigere Arten.

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Das Inselphänomen

Pangäa © MMCD GmbH

Zudem brauchen große Tiere Platz, je größer sie sind, desto mehr. Unter anderem deshalb, so zeigen einige Studien, sind viele der größten Tierarten auf kleineren Inseln oft um eine oder mehrere Größenordnungen kleiner als die größten Tiere auf dem Festland. Einige Evolutionsforscher halten es daher für möglich, dass beispielsweise der Riesenwuchs der Dinosaurier auch dadurch ermöglicht wurde, dass vor 250 Millionen Jahren alle Kontinente der Erde zu einer einzigen gewaltigen Landmasse verschmolzen waren.

Doch die Landfläche beeinflusst nicht nur die Größe, sie kann auch über das Überleben einer ganzen Art entscheiden: Sinkt die Populationsgröße einer Art unter eine bestimmte Schwelle ab, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ausstirbt. Krankheiten, Nahrungsmangel, Naturkatastrophen oder der Mensch können eine Population von beispielsweise nur wenigen Großaffen auf einer isolierten Insel eher ausrotten, als die auf der gleichen Fläche vorkommenden Millionen von Mäusen, Ratten oder anderen Kleinsäugerarten.

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Stand: 21.09.2002

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Riesen im Tierreich
Erfolgsrezept oder Laune der Natur?

Das Geheimnis der Giganten
Ist das Zeitalter der Riesen vorbei?

Modell Giraffe
Was braucht ein Riese zum Überleben?

Das Rätsel der unmöglichen Riesen
Gigantismus bei Insekten und Spinnentieren

Alles wird immer größer - oder doch nicht?
Die Widerlegung der Copeschen Regel

Big is successful - manchmal
Ökologische Vor- und Nachteile der Größe

Leben in Zeitlupe
Vor- und Nachteile im Energiespargang

Riesen als Auslaufmodell?
Die Natur behält ihr Geheimnis

Wir werden immer größer...
Die Menschheit wächst

Größer, schwerer, länger
Rekorde der Pflanzen- und Tierwelt

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