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Lebensräume

Beständig ist nur der Wandel

Wieso gibt es eigentlich das Watt?

Das Wattenmeer im Überblick © NASA/JPL

Schwemmlandküsten gibt es viele, doch eine Wattenlandschaft wie an der Nordseeküste nicht. Sie ist wegen ihrer Ausprägung, Größe, tierischen und pflanzlichen Vielfalt einmalig auf der Welt.

Wattenmeere entstehen nur dort, wo mehrere Faktoren gleichzeitig aufeinander treffen:

Gezeiten müssen das Watt mit einem Tidenhub (= Unterschied zwischen höchstem Stand des Hochwassers und niedrigstem Stand des Niedrigwasser) von mindestens zwei Metern periodisch überfluten und wieder freigeben. So können die obersten Sandschichten abtrocknen und der meistens landwärts gerichtete Wind lässt über längere Zeit Dünen entstehen.

Eine weitere Voraussetzung sind der Küste vorgelagerte Inseln. Diese aber auch Strandwälle und Sandbänke bremsen die Kraft der Wellen und der Strömung ab. Fällt dann auch noch der Meeresboden in Richtung offene See leicht ab – teilweise nur wenige Zentimeter auf 1.000 Metern -, sind die wichtigsten Faktoren zur Wattbildung gegeben. Der seichte Meeresboden wirkt wie ein natürlicher Wellenbrecher und beruhigt so das Wasser zusätzlich. Das begünstigt die Ablagerung des feinen Bodenmaterials das vom Meer und aus Flüssen herantransportiert wird. Ein gemäßigtes Klima unterstützt die Entwicklung einer artenreichen Flora und Fauna.

Nordseeküste bei St. Peter Ording © Andreas Heitkamp

Mit jeder Flut – also alle zwölf Stunden – wird Sand und Schlick an die Nordseeküste transportiert. Wie dunkle Wolken schweben die kleinen Schlammteilchen, aber auch Pflanzen- und Tierreste im Nordseewasser herum – daher auch die typische grau-braune Farbe der Nordsee. Wird das Wasser ruhiger sinken die Teilchen auf den Meeresboden und lagern sich ab. Mit der Zeit wächst so das Watt in die Höhe, an geschützten Stellen bis zu vier Zentimeter pro Jahr.

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Diese jahrtausendelange Umgestaltung des Nordsee-Küstenstreifens durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kräfte dauert bis heute an. Täglich verändert sich so die Küste – wenn auch nur minimal. Aber beständig ist im Wattenmeer sowieso nur der Wandel…

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Stand: 06.09.2005

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Bedrohtes Paradies Wattenmeer
Wo der Meeresboden begehbar ist...

Gebiet, in dem man waten kann
Das Wattenmeer stellt sich vor

Beständig ist nur der Wandel
Wieso gibt es eigentlich das Watt?

Watt ist nicht gleich Watt...
Geologische und geographische Einteilung

Von Salzwiesen und Dünen...
Die Lebensräume im Watt

Schützenwerte Naturlandschaft
Die Nationalparks im Wattenmeer

Hier ist mehr los als im Regenwald...
Nicht jeder kann hier leben

Rekordverdächtiges im Wattenmeer
Es kreucht und fleucht...

Von Knutt, Plattfisch, Heuler und dem kleinen Tümmler
Watt als Heimat für Tiere der Lüfte und des Wassers

Ganz schön abgehärtet
Die Pflanzen im Wattenmeer

Erdöl in der Nordsee
Nicht nur Tankerunglücke sind Schuld...

Von "schwarzen Flecken" und grünen Algen
Zu viel Nährstoffe sind auch nicht gut...

Der "blanke Hans" und seine Folgen
Der Sand wird immer weniger...

Jubiläum im Watt
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 20 Jahre alt

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