Anzeige
Naturereignisse/Naturkatastrophen

2002 – das Jahr der Waldbrandkatastrophen

Weltweite Brände von Australien über die USA bis nach Moskau

Die Meldungen von Wald- oder Buschbränden in aller Welt häufen sich in den letzten Jahren immer mehr. Das aktuellste Beispiel waren die katastrophalen Buschbrände in Australien zur Jahreswende. Die Bilder von den schlimmsten Bränden in der Geschichte von „Down Under“ gingen um die Welt. Nicht ohne Grund gilt Australien unter Fachleuten als der „Feuer-Kontinent“…

Lodernde Flammen © California Department of Water Resources

Die Buschbrandsaison begann 2002 im Oktober und damit ungewöhnlich früh, denn im australischen Frühling herrschen normalerweise noch keine optimalen „Bedingungen“. Doch in dem Jahr war das anders. Die extreme Trockenheit in Kombination mit starken Winden und Blitzeinschlägen führte zum Ausbruch zahlreicher Feuer. Vor allem zur Jahreswende 2002/03 wurde die Situation um Sydney und Canberra mehr als bedrohlich. Sydney war zeitweise von einem Ring aus 80 Bränden eingeschlossen, nur zwei Ausfallstraßen konnten offengehalten werden. 4.500 Firefighter waren im Norden Sydneys im Einsatz um eine 15 Kilometer lange Feuerfront von den Siedlungen fernzuhalten. Die Flammen wurden durch starken Wind von bis zu 65 Stundenkilometern und Temperaturen von 35 Grad Celsius immer wieder neu entfacht.

Auch die australische Hauptstadt entging nur knapp einer Katastrophe – die teilweise 35 Kilometer lange Feuerwand stoppte erst fünf Kilometer vor der Stadt. Dennoch wurden über 500 Häuser in den Vororten zerstört, vier Menschen kamen ums Leben. Auch eines der führenden Observatorien der Welt, das Mount Stromlo Observatory, wurde ein Opfer der Flammen.

Das Jahr 2002 kann allgemein als das Jahr der großen Waldbrandkatastrophen bezeichnet werden: Denn auch die Meldungen aus den USA rissen nicht ab. Ein unerlaubtes Lagerfeuer löste im Juni 2002 einen verheerenden Brand im Pike-Nationalpark aus. Die Flammen breiteten sich rasant aus und bedrohten nach kurzer Zeit die Millionenstadt Denver. Bis auf wenige Kilometer reichte die Feuerfront an die Stadt heran, 40.000 Menschen mussten sich auf eine Evakuierung vorbereiten. Nach über einer Woche bekam die Feuerwehr den Brand schließlich unter Kontrolle.

Waldbrand erreicht die Stadtgrenze © California Department of Water Resources

Fast zur gleichen Zeit wurde auch der Süden Arizonas von einer Feuersbrunst heimgesucht und zum Katastrophengebiet erklärt. Zunächst war nördlich von Phoenix ein Feuer ausgebrochen, dass sich später mit weiteren Brandherden vereinigte und die kleine Stadt Show Low bedrohte. Alle 7.700 Einwohner des Städtchen wurden evakuiert. Die Feuerwalze konnte erst 600 Meter vor dem Ort gestoppt werden, aber hunderte Gebäude in der Umgebung gingen trotzallem in Flammen auf. Durch die Feuer in Arizona wurde insgesamt eine Fläche von der Größe Los Angeles‘ vernichtet. Sowohl die Brände in Colorado, als auch die in Arizona waren – so fand man schließlich heraus – auf Brandstiftung zurückzuführen. Eine Forstbeamtin und ein arbeitsloser Feuerwehrmann hatten gezündelt.

Anzeige

Doch die Schreckensbilanz in den USA war noch lange nicht komplett. Auch in Oregon und Kalifornien brannte es im Jahr 2002. Die Brände bedrohten sogar die über 1.500 Jahre alten Mammutbäume. Das gigantische Feuer im Sequoia-Nationalpark, das von einer Camperin ausgelöst wurde, war nur wenige Kilometer vom „Trail of 100 Giants“ entfernt.

Auch in anderen Regionen der Welt, die bis dahin von derartigen Naturereignissen weitgehend verschont geblieben waren, brannte es in 2002. So wüteten im Juli 119 Wald- und Torfbrände rund um die russische Hauptstadt Moskau. Die Folgen waren dichter Smog und eine Sichtweite von nur wenigen hundert Metern. Den zehn Millionen Einwohner Moskaus wurde zum Verlassen der Stadt geraten, da die Kohlenmonoxid-Konzentration gesundheitsgefährdende Ausmaße angenommen hatte. Erst Anfang August entschärfte sich die Lage aufgrund eines Wetterumschwungs mit Regenfällen und starken Winden.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. weiter


Stand: 26.03.2003

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Waldbrände
Fluch oder Segen für die Natur?

Von Blitzen, Dürren und Fahrlässigkeit
Wie entstehen Waldbrände?

Feuerlandschaften der Erde
Savannen, Regenwälder und mediterrane Regionen

2002 - das Jahr der Waldbrandkatastrophen
Weltweite Brände von Australien über die USA bis nach Moskau

Der graue Dunst
Auswirkungen auf Menschen und Klima

Manche mögens heiß
Die Natur weiß sich zu helfen

Feuerökologie
Waldbrandschutz durch Feuer?

Von Firefightern und Satelliten
Kampf gegen die Naturgewalt

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema