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Medizin

Neue Studien rehabilitieren die E-Zigarette

Langzeitstudien

Symbolbild E-Zigarette
© iStock.com / RistoArnaudov

Seit sie vor über zehn Jahren auf den Markt kam, ist die E-Zigarette umstritten. Doch neue Langzeitstudien untermauern nun frühe Erkenntnisse: Gerade für Menschen, die vom Tabak loskommen möchten, ist sie eine wertvolle Hilfe.

Der ideologische Krieg um die E-Zigarette

Vor rund zehn Jahren kamen die ersten E-Zigaretten auf den europäischen Markt und fanden ebenso schnell begeisterte Fans wie heftige Kritiker. Bei diesen handelte es sich im Wesentlichen um zwei Gruppen: Ärztevertreter, die grundsätzlich erst einmal alles ablehnten, was im Entferntesten mit Rauchen zu tun hatte, und große Tabakkonzerne. Letztere fühlten sich von der potenziellen Marktmarkt der Newcomer bedroht und lobbyierten entsprechend gegen sie. Mittlerweile haben sie die Seiten gewechselt und bringen selbst Produkte zum Dampfen auf den Markt. Auch unter Ärzten und Wissenschaftlern hat sich das Blatt gewendet.

So schätzen Experten die E-Zigarette ein

Zu den führenden Befürwortern der E-Zigarette gehört Dr. Bernd Mayer, Professor für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Graz. Er veröffentlichte unlängst sogar ein Buch über Fakten und Mythen zur E-Zigarette, das die Verflechtungen der pharmazeutischen Industrie und dem öffentlichen Gesundheitswesen mit der Industrie aufdeckt.

Auch Dr. Heino Stöver, Professor für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences spricht sich in einer Studie offen für die Verwendung der E-Zigarette aus. Er weist vor allem darauf hin, dass sich E-Zigaretten sehr erfolgreich als Mittel zum Loskommen von der Tabaksucht erwiesen haben.

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Denn während reguläre Zigaretten und andere Tabakprodukte durch die Verbrennung von Tabak grundsätzlich zahlreiche Giftstoffe freisetzen, kommen die meisten Liquids ohne diese aus. Dazu ermöglichen E-Zigaretten einen sanften Nikotinentzug durch die Verwendung verschiedener Liquids mit immer weiter sinkendem Nikotingehalt. Freilich wäre volle Abstinenz noch besser, merkt Stöver in seiner Studie an, doch es müsse auch Platz für Zwischentöne geben.

Studien widerlegen Gesundheitsgefährdung

Als erste Studien schon vor Jahren keine Gesundheitsgefährdung erkennen konnten, verwies die Anti-E-Zigaretten-Lobby gerne darauf, dass es keine Studien zu Langzeitfolgen gäbe. Zwar liegen diese noch immer nicht vor, dafür aber erste In-vitro Studien, die das Unternehmen InnoCigs auf seinem Blog nebst anderen relevanten Quellen zusammenfasst.

Eine der umfangreichsten Studien führte Professor Dr. Riccardo Polosa an der Universität von Catania in Italien durch. Seine Ergebnisse wurden in einem umfassenden Bericht im Fachmagazin Nature veröffentlicht. Die wichtigste Erkenntnis: Auch nach 3,5 Jahren intensiver Nutzung der E-Zigarette konnten bei den Probanden keine Schädigung der Atemwege oder Herz-Kreislaufprobleme nachgewiesen werden.

Bleibt noch das Argument, dass das Dampfen Jugendliche erst zum Rauchen verlocken würde. Auch dieses Argument konnte leicht entkräftet werden: Lediglich ein Prozent der dampfenden Studienteilnehmer war vorher Nichtraucher. Bei 8 Prozent handelte es sich um duale Konsumenten, die dampften und rauchten und bei 91 Prozent um ehemalige Raucher. Von diesen konnten sich wiederum 93 Prozent nicht vorstellen, zu Tabakprodukten zurückzukehren. Damit dürfte sich der Kampf der Tabaklobby um die Deutungshoheit erledigt haben.

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