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IP-Kameras: Smarte Überwachungskameras für zu Hause

Sicherheitstechnik

Symbolbild IP-Kamera
Eine IP-Kamera (Netzwerkkamera) wird über ein Netzwerkkabel oder WLAN mit einem Router verbunden und lässt sich über eine Software verwalten. © PhonlamaiPhoto, GettyImages

IP-Kameras, auch als Netzwerkkameras bezeichnet, sind der neue Standard für Überwachungskameras. Sie lassen sich per Netzwerkkabel (LAN) oder über das WLAN ins Netzwerk einbinden und bieten im Vergleich zu klassischen Überwachungskameras zahlreiche Vorteile.

Videokameras bieten Schutz für das eigene Zuhause

Im Jahr 2021 wurden laut Statista in Deutschland rund 5,05 Millionen Straftaten verübt. Dazu zählen 54.236 polizeilich erfasste Wohnungseinbruchdiebstähle, wovon sich fast 18.600 Fälle allein in Nordrhein-Westfalen ereigneten. Die Einbrüche sind im Vergleich zu den Vorjahren damit zwar gesunken, aber immer noch sehr zahlreich.

Wer sich und sein Zuhause schützen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Neben modernen, gut verschließbaren Türen und Fenstern sind moderne Überwachungskameras nützliche Helfer. In den letzten Jahren hat sich auf dem Markt der Videoüberwachungskameras viel getan. Neben klassischen Funk-Kamerasystemen haben sich die sogenannten Netzwerkkameras oder IP-Kameras am Markt etabliert.

Was ist eine IP-Kamera?

Bei einer IP-Kamera handelt es sich um ein eigenständiges Netzwerkgerät, das sich direkt in ein Computernetzwerk einbinden lässt. Die Einbindung erfolgt entweder drahtgebunden (LAN) oder kabellos (WLAN). WLAN-Kameras haben den Vorteil, dass sie sich flexibel an jedem Ort einsetzen lassen. Damit eignen sie sich sowohl für den Einsatz in Innenräumen als auch im Außenbereich.

Dank kluger Kompressionsalgorithmen liefern moderne Überwachungskameras heute Bilder in HD-Auflösung. In Bezug auf die Technik sind Netzwerkkameras den analogen Kameras ähnlich. Sie verfügen unter anderem über leistungsstarke Optiken und Bildsensoren, Nachtsicht sowie eingearbeitete Bewegungsmelder. Viele WLAN-Kameras ermöglichen darüber hinaus die Bildaufzeichnung auf einer SD-Karte, um vorübergehende Netzwerkausfälle zu kompensieren.

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Zudem sind viele Netzwerkkameras mit einem Lautsprecher- oder Mikrofonsystem ausgestattet. Hierüber ist es zum Beispiel möglich, per App mit den Gästen zu reden. Außerdem lassen sich die Kameras dank modernster Technik mit zahlreichen anderen Haustechniksystemen kombinieren, zum Beispiel mit Beleuchtungen oder der Türklingel.

360-Grad-Sicherheitskameras und PTZ-IP-Kameras bieten zahlreiche Funktionen

Besonders vielseitig und funktionell sind 360-Grad-Kameras und PTZ-IP-Kameras. Erstere ermöglichen eine große Rundumsicht. So erzeugt ein 180-Grad-Fischaugeobjektiv, das an der Zimmerdecke angebracht ist, eine 360-Grad-Ansicht des Umfeldes und somit eine lückenlose Raumüberwachung.

Die sogenannten PTZ-IP-Kameras lassen sich auf verschiedene Positionen vorprogrammieren, die dann im Intervall automatisch abgerufen werden können. Die Abkürzung PTZ steht für „Pan“ (Schwenken), „Tilt“ (Neigen) und „Zoomen“. Die Kamera kann auf diese Weise zum Beispiel über einen großen Parkplatz oder ein Gelände hinwegschwenken. Sogar die Geschwindigkeit ist bei diesen Kamera-Typen häufig einstellbar.

IP-Kameras ermöglichen Fernzugriff per Internet

Eine IP-Kamera ermöglicht den Zugriff per Internet. Der Nutzer kann via Smartphone, Tablet oder Computer sehen, was die Überwachungskamera anzeigt oder, je nach Modell, auch auf die Aufzeichnungen der SD-Karte zugreifen.

Häufig stellen die Hersteller dafür einen P2P-Service bereit. Dieser übermittelt das Videobild auf ein Endgerät. Der Nutzer muss dafür lediglich den Code seiner Überwachungskamera in die Computersoftware oder die App seines Mobilgerätes eingeben, um Zugriff zu erhalten. Für Tablets und Smartphones gibt es häufig einen QR-Code auf der Kamera beziehungsweise der dazugehörigen Verpackung.

Ist die Nutzung der Netzwerkkamera mit dem Smartphone vorgesehen, gilt es zu beachten, dass hierfür in der Regel nur Apps für die beiden gängigen Betriebssysteme iOS oder Android zur Verfügung stehen. Für andere Betriebssysteme gibt es aber oftmals die Möglichkeit, über allgemeine Netzwerkkamera-Apps einen Zugriff auf die Kamera zu erhalten.

Was ist ONVIF?

Ein Begriff, der im Zusammenhang mit Netzwerkkameras oft auftaucht, ist ONVIF. Die Abkürzung steht für „Open Network Video Interface Forums“ (zu deutsch: Offenes Forum für Netzwerk-Video-Schnittstellen). Grob gesagt, handelt es sich um einen weltweiten, offenen Standard für IP-basierte Sicherheitsprodukte.

Viele moderne IP-Kameras unterstützen den ONVIF-Standard. Dieser sorgt dafür, dass die Geräte mit Fremdsoftware und -Apps laufen. Der Nutzer kann also nicht nur ONVIF-fähige Apps, sondern auch NAS-Server (Network Attached Storage) oder Videoüberwachungssoftware am Computer zur Ansicht sowie zur Aufzeichnung des Videomaterials verwenden.

Am Markt gibt es viele ONVIF-fähige, teilweise kostenlose Softwarelösungen für Computer, Linux und MAC, die es erlauben, LAN-Kameras zu managen und das Videosignal auszuwerten. Daneben können ONVIF-fähige Netzwerkrekorder zum Einsatz kommen, die eigens dafür konzipiert sind, per Festplatte aufzuzeichnen und am Bildschirm darzustellen. Die Netzwerkrekorder sind dann wiederum per Internet und Netzwerk erreichbar und bieten eigene Softwarelösungen und Apps für Android, iOS und Windows.

Große Unterschiede bei Funktionalität und Form

Wer heute eine IP-Kamera kaufen möchte, steht vor einer großen Auswahl. Mittlerweile gibt es zahlreiche Modelle, die sich hinsichtlich der Hardware stark voneinander unterscheiden. Dies beginnt bereits bei den Maßen. Während die Größe der Überwachungskamera im Außenbereich meist keine große Rolle spielt, nutzen viele Menschen im Innenbereich lieber kleine, unauffällige Modelle, die nicht das Gefühl des ständigen Beobachtens vermitteln. Im Innenbereich sind deshalb vor allem Domekameras sowie 360-Grad-Netzwerkkameras gefragt. Diese ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung mit nur einer Kamera.

Der nächste wichtige Aspekt ist die Funktionalität. Wie leistungsstark muss etwa die Nachtsicht sein? Je nach Modell sind hier bis zu 200 Meter möglich. Dies ist jedoch nur für den Außenbereich, zum Beispiel für die Parkplatzüberwachung, relevant. Für Innenräume sind 10 bis 20 Meter in der Regel ausreichend.

Eine weitere Rolle spielt die Beweglichkeit der Netzwerkkamera. Ist eine starre Kamera ausreichend oder soll sie Neigen und Schwenken können? Wird Zoom benötigt? Darüber hinaus ist zwischen Domekameras zur Deckenmontage und Bulletkameras zur Wandmontage zu wählen. Jede Montageart hat eigene Vor- und Nachteile.

Stromversorgung von Netzwerkkameras

Die Stromversorgung von IP-Kameras lässt sich je nach den örtlichen Möglichkeiten und Bedarf wählen. LAN-Kameras benötigen einen Kabelanschluss und beziehen den Strom über ein Netzgerät. Wer das Kabel einsparen möchte, kann alternativ zu einem PoE-System greifen. PoE heißt „Power over Ethernet“ und sagt aus, dass die Betriebsspannung in das Netzwerkkabel ein- und ausgekoppelt wird. Auf diesem Wege lässt sich die Kamera mit der benötigten Spannung versorgen.

Für WLAN-Kameras steht zum einen ebenfalls die Stromversorgung über ein Netzgerät zur Verfügung. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Gerät über ein integriertes Akkusystem zu versorgen. Für gelegentliche Einsätze gibt es zudem Kameras, die sich allein mit einer Batterie oder einem Akku betreiben lassen. Leistungsstarke Akkus versorgen IP-Kameras sogar mehrere Monate ohne Nachladen.

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