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Technik

Elektroautos, allzeit bereit

FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie

Im neuen Verbundprojekt „AUTOPLES“ entstehen automatische Park- und Ladesysteme, mit deren Hilfe Elektrofahrzeuge Standzeiten effizient nutzen und so den Nutzerkomfort verbessern können.

Mit zunehmender Verschärfung der Klimaziele und CO2-Vorgaben für die Automobilindustrie wird der Anteil an Null-Emissions-Fahrzeugen wachsen müssen. Wenn sich Elektroautos am Markt durchsetzen sollen, brauchen wir aber auch eine flächendeckende und komfortable Ladeinfrastruktur. Am besten überall dort, wo die Fahrzeuge sowieso häufig und länger stehen – also auf gewerblichen Parkflächen, in Garagen und in Parkhäusern.

Aktuelle Lage

Aktuell sind Wirtschaftlichkeit, Ladezeiten, Bedienungskomfort und Reichwerten bei batterieelektrischen Fahrzeugen aus Verbrauchersicht noch unbefriedigend. Dies stellt Energieversorger, Automobil- und Zulieferindustrie sowie vernetzende Dienstleister vor die Herausforderung, neue alltagstaugliche und kostengünstige Ladelösungen zu schaffen.

Im Verbundprojekt AUTOPLES (Automatisiertes Parken & Laden von Elektrofahrzeug-Systemen), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Spitzenclusters „Elektromobilität Süd-West“ über zweieinhalb Jahre mit 2,3 Mio. € gefördert wird, haben sich vier kleine und mittelständische Unternehmen und eine Forschungseinrichtung zusammengeschlossen, um die Energieversorgung von Elektrofahrzeugen für den Nutzer zu optimieren.

Mit ihrer Innovationskraft und ihrer Expertise wollen die fünf Verbundpartner die dafür nötigen Steuerungs- und Ladesysteme erforschen und zugleich passende Geschäftsmodelle entwickeln, um so die Chancen für einen breiten Markterfolg zu erhöhen. Die Rolle des Verbundkoordinators hat das neu formierte Stuttgarter Unternehmen TransEnergyPartners GmbH übernommen. Am Projekt AUTOPLES sind weiterhin die Partner CTC cartech company GmbH aus Böblingen, FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie, Otto Wöhr GmbH aus Friolzheim und die Conductix-Wampfler GmbH aus Weil am Rhein beteiligt.

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Der Projektstart erfolgte im Januar 2013. Zum Projektende im Juni 2015 werden die beteiligten Unternehmen auf Basis von konkreten Einsatzszenarien zukunftsfähige und realisierbare Lösungen präsentieren und diese anhand von Demonstratoren veranschaulichen.

Ziele und Vorgaben

Im Zentrum des Projektes AUTOPLES, dessen Leitung der Elektromobilitäts-Pionier und Smart-Erfinder Prof. Johann Tomforde für die TransEnergyPartners GmbH übernommen hat, steht die Erforschung eines marktfähigen, nutzerorientierten, energieeffizienten, technologisch und ökonomisch zukunftsweisenden Park- und Ladesystems für den schnellen Durchbruch der Elektromobilität – nach dem Motto: „Die bequemste und effizienteste Art zu tanken, seitdem es Autos gibt.“ Es werden unter anderem Fahrbetriebs- und Parkgewohnheiten typischer Elektroauto-Benutzer, Möglichkeiten für das autonome und koordinierte Bewegen von Elektrofahrzeugen, geeignete automatisierte Ladetechniken und sicherheitsrelevante Themen untersucht.

Innovationen und Perspektiven

Die verschiedenen AUTOPLES-Konzepte für automatisiertes Ein- und Ausparken von Elektroautos kommen mit geringen Grundinstallationskosten aus und können sukzessive mit wachsender E-Auto-Zulassungsdichte in verschiedenen Parkeinrichtungen erweitert werden. Auch das automatisierte, bedarfsgerechte Laden in einem von Kunden vorgegebenen Zeitfenster mit günstig verfügbarem Strom aus regenerativer Energie ist Teil dieser Konzepte. Somit kommen die Funktionalität, die Sicherheit, die Wirtschaftlichkeit und der Bedienungskomfort auf ein marktfähiges Niveau für Investoren und Endkunden.

Der Spitzencluster „Elektromobilität Süd-West“

Mit rund 80 Akteuren aus Industrie und Wissenschaft gilt der Spitzencluster „Elektromobilität Süd-West“ als einer der bedeutendsten regionalen Verbünde auf dem Gebiet der Elektromobilität. Für die optimale Vernetzung der verschiedenen Clusterpartner aus den Bereichen Fahrzeug-, Energie-, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie dem Querschnittsfeld Produktionstechnologie sorgt die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg (e-mobil BW GmbH), die als Clustermanagerin alle Aktivitäten koordiniert.

Der Spitzencluster wird vom BMBF im Rahmen der High-Tech Strategie der Bundesregierung über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 40 Mio. € gefördert. Ziel der Spitzenclusterförderung ist es, regionale Potenziale entlang der gesamten Innovations- und Wertschöpfungskette zu bündeln, damit Ideen und Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung schneller in marktfähige Produkte umgesetzt werden.

(FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie, 20.03.2013 – KSA)

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