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Gesellschaft

Ein Überblick zum Thema Kleidung und Textilien

Spannende Fakten und relevante Aspekte beim Kauf

Junge Frau in Modegeschäft
Die Modewelt ist eine gigantische Industrie. Wie jede große Industrie, bringt auch sie positive und negative Entwicklungen mit sich. Deshalb sollten Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kleidungskauf auch auf einiges achten. © Adobe Stock / mimagephotos / 301716105

Ob beim Ausspannen auf dem Sofa, beim Sport oder zu besonderen Anlässen: Kleidung und Textilien begleiten die Menschen stets durch ihren Alltag. Dabei haben sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder spannende modische Trends entwickelt. Wir geben einen Überblick über Aktuelles und Historisches sowie Antworten auf die Frage, was Verbraucher beim Kleidungskauf beachten sollten.

Die Modeindustrie in Deutschland und weltweit: Aktuelle Zahlen und Fakten

Mode bezeichnet, im Gegensatz zu Kleidung, nicht einfach nur Materialien, die dazu dienen, den Körper zu bedecken, um ihn etwa vor verschiedenen Witterungen zu schützen. Vielmehr ist Mode eine Art Kunstform und für viele Menschen ein wichtiges Mittel, sich auszudrücken, sich kreativ am eigenen Körper auszuprobieren und immer wieder neu und anders zu erfahren.

Obwohl Mode heute einen so großen Stellenwert im Leben vieler Menschen hat, wissen die wenigsten von ihnen, wie gigantisch die Modeindustrie in den letzten Jahren geworden ist. Einige aktuelle Zahlen und Fakten dazu geben einen spannenden Einblick in eine uns so nahe und – was die Dimensionen betrifft – manchmal vielleicht doch so ferne Welt.

  • Die Modeindustrie ist, inklusive des E-Commerce-Markts, ganze 759,5 Milliarden Dollar wert. Prognosen zufolge soll sie bis 2025 über 1,002 Billionen Dollar wert sein.
  • Damenmode ist die umsatzstärkste Bekleidungskategorie weltweit. Ihr Umsatz belief sich 2022 auf 888,60 Milliarden US-Dollar.
  • 2019 waren in den USA über 1,8 Millionen Menschen in der Modebranche beschäftigt. Allein in Deutschland waren 2021 schon rund 1,3 Millionen Menschen (PDF-Doc) in dieser Branche tätig.
  • Die Modeindustrie ist für 8-10 % der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zudem ist sie für 24 % der versprühten Insektizide und 11 % der Pestizide verantwortlich.
  • 35 % der Millennials und 36 % der Generation Z kaufen am liebsten nachhaltige und umweltfreundliche Kleidung. Der weltweite Fast-Fashion-Markt ging im Jahr 2020 daher auch um 12,32 % zurück.
  • Fast Fashion ist dennoch ein großes Problem. Allein in Europa werden pro Kopf 15 kg an Textilien verschwendet.
  • Die beliebteste Fast-Fashion-App bei US-Kunden heißt „Boohoo“. Die Deutschen nutzen am liebsten „SHEIN“ und „Zalando“, wobei bei Zalando nicht nur Fast Fashion zu finden ist.
  • Modeunternehmen, die Vielfalt fördern, erzielen 19 % höhere Umsätze als solche, die das nicht tun. Kering als erfolgreiches Beispiel, ein Unternehmen, zu dem etwa Marken wie Gucci, Saint Laurent oder auch Bottega Veneta gehören, hatte 2018 ganze 56 % der Führungspositionen mit Frauen besetzt.

Spannend sind letztlich vielleicht auch noch Zahlen aus der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. So beträgt deren Umsatz pro Jahr etwa 29 Milliarden Euro. 124.000 Menschen arbeiten hierzulande in dieser Industrie in knapp 1400 Unternehmen. Die Zulieferungen der deutschen Textilindustrie an die deutsche Wirtschaft haben einen Wert in Höhe von etwa 10,4 Millionen Euro. Ganze 4,38 Millionen Euro davon fallen allein an die Bekleidungsindustrie. Sie macht damit den mit Abstand größten Sektor aus.

Aktuelle Mode und Entwicklungen der letzten Jahrzehnte

Die Mode hat sich im Laufe der Jahrhunderte und vor allem der letzten Jahrzehnte stets verändert. Manche Veränderungen waren gravierender, andere marginal. Spätestens das 20. Jahrhundert brachte fast in jedem Jahrzehnt eigene Modetrends hervor. Mode ist somit immer auch Ausdruck der entsprechenden Zeit und der Einstellungen und der Haltung von Gesellschaften.

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Heute können selbst modeferne Menschen oft allein anhand der Kleidung auf Fotos recht präzise das entsprechende Jahrzehnt bestimmen. Schauen wir uns doch beispielhaft die Mode ab den 1960er Jahren bis heute einmal genauer an.

Die 1960er

Während Schauspielerinnen wie Marilyn Monroe oder Brigitte Bardot in den 50er Jahren noch modische Vorbilder waren und gerne Kurven gezeigt wurden, eroberte in den 60ern der Jungen-Look die jüngere Generation der Frauen. Schrille Farben, grafische Drucke und alles Unkonventionelle war ebenfalls angesagt.

Männer entdeckten durch Elvis Presleys Film „Blue Hawaii“ das Hawaiihemd neu. Das Lebensgefühl der Generation 69/Hippie zeigte sich nach und nach auch in der Mode. Lockere Kleidung, Miniröcke, Schlaghosen und Hosen mit Seitenschlitz wurden erstmals Trend.

Die 1970er

In den 70ern war die Flower Power-Bewegung dann endgültig auf ihren Hochpunkt angelangt. Die Kleidung wurde noch bunter, viele Blumenprints und Peace-Zeichen, Stickereien und Nähereien zierten Leinen- und Baumwollhemden und -hosen.

Ebenfalls waren vor allem auffällige Accessoires beliebt. Überdimensionierte Krawatten, Trompetenärmel, Kragen und Manschetten wurden wild kombiniert. Neben Miniröcken wurden auch Hot Pants immer beliebter – nicht nur bei Frauen.

Die 1980er

In den 80er Jahren stand alles unter dem Motto „bequem und neon“. Man trug weitere Oberteile und enge Jeans oder Leggings. Was die Farben betraf, war alles möglich. An Aerobic angelehnte Neonfarben und entsprechende Prints waren nicht nur beim Feiern angesagt.

Auch die Levis 501 hatte in den 80er Jahren erstmals einen Durchbruch. In kaum einem Kleiderschrank fand man diese inzwischen ikonische Jeans nicht.

Polohemden – insbesondere von der Marke Lacoste – galten unter vielen jungen Leuten erstmals als Statussymbol. Spannend: Sowohl Snobs als auch Mods machten sich das Polohemd für ihren Lebensstil zu eigen.

Die 1990er

In den 90er Jahren veränderte sich die Mode noch einmal drastisch und es wurde viel ausprobiert. Durch die Hip-Hop-Bewegungen wurden große und weiße Turnschuhe beliebt, die Hosen wurden weiter, die Röcke der Frauen knapper (Jeansröcke waren besonders in).

Auch die Techno-Bewegung zeigte sich durch Plateauschuhe, Crop-Tops und Netz in der Alltagsmode. Nie waren außerdem zuvor T-Shirts mit Drucken und auffälligen Prints so beliebt, wie in den 90ern.

Die 2000er

Die 2000er prägten viele verschiedene Modeströmungen, weshalb sich ihre Merkmale nicht so leicht ausmachen lassen, wie die der anderen Jahrzehnte.

Jeans am ganzen Körper allerdings hatte man vorher vielleicht noch nicht gesehen. Hüfthosen und getönte Sonnenbrillen gab es vorher ebenfalls nicht wirklich. Neu waren für Frauen zudem Tube Tops.

Die 2010er bis heute

Die Mode der 2010er und die Mode heute lässt sich als sportlich-elegant bezeichnen. Zwar ist das Straßenbild seit vielen Jahren von Turnschuhen an den Füßen, T-Shirts und Tops sowie Jeans und Chinos geprägt – und das bei Frauen und Männern. Doch die Farben wurden wieder dezenter, man möchte nicht mehr unbedingt sofort auffallen und gleichzeitig sportlich, aber halbwegs schick wirken.

Deshalb haben sich etwa auch lockere Blazer bei Frauen (meist oversized) und Kurzarmhemden (im „Resort Style“) bei Männern durchgesetzt. Insgesamt ist ein Trend hin zu oversized zu beobachten.

Gerade in Großstädten wie Berlin, New York oder Tokyo kleiden sich Menschen heute vielleicht so individuell wie nie zuvor. Klare Trends auszumachen ist hierbei oft schwierig. Denn genau das Befolgen von Trends möchten viele vermeiden.

Symbolbild Korsett
Bis 1900 zwängten sich selbst junge Mädchen häufig in viel zu enge Korsetts. Heute sind derlei modebedingte Qualen kurios und unheimlich gleichermaßen. © Adobe Stock / mariesacha / 129122787

Modische Kuriositäten

Man mag von den Modetrends der Jahrzehnte halten, was man wollte – zu den jeweiligen Zeiten galten sie als „normal“ und erst rückblickend mag manches heute kaum noch vorstellbar sein. Im Laufe der Jahrhunderte gab es aber auch eine Reihe verschiedener, wirklich außergewöhnlicher und teils lustiger, teils erschreckender modischer Kuriositäten, die sich mit herkömmlichen Trends kaum vergleichen lassen. Wir haben uns drei eindrückliche Beispiele herausgesucht.

  • Im viktorianischen Zeitalter stellten die radgroßen Reifröcke wohl das größte Kuriosum der Frauenmode dar. Meist waren ein bis drei helfende Personen nötig, um einer Frau beim Anlegen eines solchen Reifrockes zu helfen. Dieser riesige Unterrock bestand aus mehreren Reifen aus Holz, Fischbein oder Federstahl und wog meist nicht wenig. Praktisch war das Kleidungsstück allemal nicht, offenbar aber empfand man es als unvergleichlich schick.
  • Wer schön sein will muss leiden – Diesem Motto gemäß zwängte man sich in der Modegeschichte häufiger schon in viel zu kleine und enge Kleidungsstücke. Das Korsett das erst mit der Frauenrechtsbewegung um 1900 herum aus der Mode verschwand, ist da noch fast ein harmloses Beispiel.

In China kam während der Regierungszeit des letzten Kaisers der Tang Dynastie um 954 nach Christus der Brauch auf, die Füße von Mädchen und Frauen auf Kindergröße einzubinden. Die Füße sollten dadurch einer Lotusblume ähnlicher werden. Entsprechend der dadurch entstehenden Fußverformung gab es dann passende Schuhe für die Lotusfüße. Weder konnten Frauen mit solch gebundenen Füßen gut laufen, noch arbeiten. So wurden die Lotusfüße einerseits zum Stautssymbol der Oberklasse, gleichzeitig aber auch zu einem wirksamen Mittel der Unterdrückung der Frau. Mao Zedong schließlich verbot den „Trend“ und setzte ihn unter Strafe.

  • Auch Männer blieben nicht von skurrilen Modetrends verschont. Die Schamkapsel ist das vielleicht beste Beispiel dafür. Dabei handelte es sich um einen auffällig gestalteten Hosenlatz, den man im 15. und 16. Jahrhundert zwischen den Hosen- oder Rockbeinen, beziehungsweise dem sogenannten Latz hervorschauen ließ. Meistens waren die Schamkapseln farblich von der Hose abgehoben und ausgepolstert. Geschmückt wurden die guten Stücke mit Bändern und Schleifen oder gar kleinen Taschen.

Kleidung kaufen: Welche Aspekte sind zu beachten?

Verbraucher sollten nicht einfach unbedacht zu jeglicher Kleidung in Läden oder Online-Shops greifen. Stattdessen gilt es, gerade in einer Zeit, in der Fast Fashion die Regale dominiert, einige Aspekte beim Kleidungskauf im Blick zu haben.

  • Der Blick ins Etikett eines Kleidungsstückes zeigt, wie die Faserzusammensetzung ist und was das Herstellungsland des Kleidungsstückes ist. Neue Kleidung ohne Etiketten darf in Deutschland nicht verkauft werden. Fehlt das Etikett also, sollte man stutzig werden – womöglich handelt es sich um gefälschte und ungeprüfte Ware. Second Hand Kleidung stellt natürlich eine Ausnahme dar, oftmals werden Etiketten abgeschnitten.
  • Wer im Laden vor Ort ist, sollte ein Kleidungsstück unbedingt genau befühlen. Natürlich gilt gleiches für bestellte und bereits gelieferte Kleidung auch. Dadurch lässt sich bereits vor dem Kauf herausfinden, ob der Stoff sich nachher gut auf der Haut tragen wird. Nur, was nicht kratzt oder sich unangenehm anfühlt, sollte gekauft werden.
  • Die Verarbeitung eines Kleidungsstückes lässt sich ebenfalls meist recht schnell erkennen. Sind die Nähte, die außen sichtbar sind gerade und wurde alles sauber vernäht und abgeschnitten? Ist das Kleidungsstück verzogen? Gibt es Verfärbungen oder gar kleine Löcher oder andere problematische Stellen? Neue Kleidung sollte einwandfrei sein – andernfalls ist sie zurückzugeben.
  • Letztlich spielen selbstverständlich auch die Optik eines Kleidungsstückes, Komfort und Passform, gesundheitliche und nachhaltige Aspekte eine wichtige Rolle beim Kleidungskauf. Sie sind gar so wichtig, dass wir ihnen im Folgenden je einen eigenen Unterpunkt gewidmet haben.

Optik und Dresscode

Die Optik eines Kleidungsstückes spielt für das Wohlbefinden im Alltag selbstverständlich eine entscheidende Rolle. Wir fühlen uns in der Kleidung, die uns gefällt und die wir als zu uns passend wahrnehmen, am wohlsten. Es ist deshalb wichtig, beim Kauf neuer Kleidung ehrlich zu sich selbst zu sein: Gefällt mir das Kleidungsstück wirklich und steht es mir? Oder habe ich nur das Gefühl, es kaufen zu müssen, weil diese Art von Kleidung gerade im Trend liegt?

Stellt man sich beim Kleiderkauf derlei Fragen, vermeidet man unnötige Fehlkäufe und verhindert, dass manche Tops oder Hosen monate- oder gar jahrelang im Schrank einstauben. Allerdings spielt bei der Optik der Kleidung nicht nur der eigene Geschmack eine entscheidende Rolle. Es geht vielmehr auch darum, den richtigen Zeitpunkt für ein bestimmtes Kleidungsstück zu erkennen. Das wird besonders dann wichtig, wenn zu manchen Anlässen bestimmte Dresscodes vorherrschen.

Dresscodes gibt es seit jeher etwa in der Arbeitswelt – obgleich diese immer seltener und weniger streng werden. Dennoch sollte man wissen, was etwa „Smart Casual“ oder „Business Attire“ bedeutet, wenn diese Dresscodes vom Arbeitgeber vorgegeben oder empfohlen werden. Denn wer sich an entsprechende Dresscodes hält, zeigt, dass er die Vorgaben der Geschäftsführung ernst nimmt und sie respektvoll umsetzt.

Komfort und Passform

Kleidung sollte nicht nur gut aussehen, wenn sie am Kleiderbügel hängt. Sie muss auch am Körper gut aussehen. Um das zu garantieren, ist es so wichtig, Kleidung vor dem Kauf anzuprobieren und bestenfalls schon mit verschiedenen Kleidungsstücken aus dem Schrank zu kombinieren. Kleidung zur Anprobe mit nach Hause zu nehmen ist allerdings nur bei wenigen ausgewählten Shops möglich. Zurückgegeben werden kann Kleidung aber oftmals, wenn sie denn ungetragen und mit noch allen Etiketten versehen ist.

Doch in den Spiegel zu schauen, reicht oft nicht aus, um ein endgültiges Bild zur Passform zu bekommen. Es gibt hier allerdings ein paar Grundregeln, die man sich merken kann:

  • Früher hatten Jeans kaum Elastananteil. Dann war es möglich, sie sehr eng zu kaufen, da sie sich mit der Zeit weiteten. Jeans mit Elastananteil hingegen sollten sogar eher eine Nummer größer gekauft werden. Spätestens, wenn zwischen Kniefalte und Po Querfalten entstehen, ist klar, dass die Hose zu eng ist.
  • Bei Blusen und Hemden sollten die Schulternähte auf Schulterbeinhöhe sitzen. Außerdem sollte sich der oberste Knopf bequem schließen lassen, selbst, wenn dieser beim Tragen offengelassen wird. Rollt man den Oberkörper nach vorne, sollte außerdem nicht am Rücken oder unter den Armen spannen.
  • Bei Anzügen sollte die Schulternaht des Sakkos bündig am Oberarm abschließen. Außerdem darf das Sakko nicht flattern und das Revers darf nicht abstehen – beides sind Zeichen von entweder zu kleinen oder zu großen Sakkos. Die Ärmel sollten übrigens etwa zwei Fingerbreit vor der Daumenwurzel enden. Die Hose schließlich sollte etwas auf den Schuhen aufliegen, hier aber keine starken Falten werfen.
  • Kleider lassen sich am besten testen, indem man sich in einem neuen Kleid erst einmal hinsetzt. Zieht nun irgendetwas unter den Armen, an den Schultern oder sonst wo, dürfte das Kleid zu klein sein. Auch sollte sich der Reißverschluss am Rücken beim Sitzen nicht verschieben.
  • Für Frauen ist es zudem besonders wichtig, die richtige BH-Form für sich zu finden. Denn eine falsche Passform kann der Haltung schaden und zu Rückenschmerzen führen. Diverse BH-Formen, wie etwa der Demi-BH eignen sich wiederum auch zu anderen Anlässen besser als etwa ein Push-up-BH. Auf diesen Aspekt ist hier also ebenfalls zu achten.

Gesundheitliche Aspekte

Wer die richtigen Kleidungstücke kauft, fördert zusätzlich seine eigene Gesundheit. Denn in vielen Kleidungsstücken finden sich gerade beim Neukauf diverse Schadstoffe. So kommen beispielsweise schon beim Anbau von Pflanzenfasern Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Bei der Herstellung wird manchmal Formaldehyd eingesetzt und zur Veredelung von Kleidung verwendet man Fluor, Chlor, Brom oder Jod. Schließlich wird Kleidung häufig mit Azofarben gefärbt – synthetische Farbstoffe, die mit Erdöl hergestellt werden.

Nicht nur belasten diese Stoffe die Umwelt, sie schaden auch unserer Gesundheit. Sie können bei den Trägerinnen und Trägern allergische Reaktionen hervorrufen oder die Haut, die Augen und Atemwege reizen. Manche Stoffe werden sogar verdächtig, krebserregend zu sein. Man sollte also so gut es geht versuchen, Kleidung lediglich ohne derlei Stoffe zu kaufen.

Es gibt diverse Siegel, die saubere und umweltfreundliche Kleidung auszeichnen. Bekannt sein dürften beispielsweise der Blaue Engel, das Oeko-Tex-Label oder das EU-Ecolabel. Hiermit kämen wir schließlich auch zum letzten Punkt, der Nachhaltigkeit.

Baumwollpflanze
Nachhaltige Kleidung ist nicht nur ungiftig und langlebig, ihre Bestandteile sind auch fair produziert. © Adobe Stock / Manueltrinidad / 227837042

Der Aspekte der Nachhaltigkeit

Mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verbinden viele Menschen lediglich den Aspekt des Umwelt- und Naturschutzes. Nachhaltigkeit meint allerdings noch viel mehr. Nachhaltige Kleidungsstücke beispielsweise zeichnet aus, dass sie…

  • aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt sind,
  • eine lange Haltbarkeit aufweisen,
  • unter fairen Bedingungen produziert wurden,
  • frei von Tierversuchen und Gentechnik sind,
  • keine giftigen Stoffe enthalten,
  • kurze Lieferwege hatten oder grün geliefert wurden und dass sie
  • eher repariert oder weitergegeben/ weiterverkauft, statt weggeworfen werden.

Spätestens beim letzten genannten Aspekt, sind die Käuferinnen und Käufer selbst gefragt. Wer täglich nachhaltige Kleidung neu kauft und sie schnell wieder weggibt, handelt natürlich nur semi-nachhaltig. Am besten wird nur das gekauft, was man wirklich braucht und was man sich vorstellen kann, lange Zeit zu tragen. Was nicht mehr gebraucht wird, kann an Freunde und Familie weitergegeben, auf Second Hand Plattformen verkauft oder bei einer Kleiderspende an Bedürftige abgegeben werden.

Apropos Second Hand: Je weniger neu und je mehr gebraucht gekauft wird, desto nachhaltiger ist der Modekonsum natürlich. Wer sich von Daten überzeugen lassen möchte, dass es sinnvoll ist, weniger Kleidung zu kaufen, sollte sich abschließend einfach einmal folgende drei Zahlen vergegenwärtigen:

  1. 93 % der von Fashion Checker, einer Kampagne der Clean Clothes Campaign, die von der Europäischen Union finanziert wird, befragten Marken befragten zahlen den Bekleidungsarbeitern keinen existenzsichernden Lohn.
  2. Weniger als 1 % aller produzierten Kleidung wird nach Angaben der Ellen Macarthur Foundation zu neuer Kleidung recycelt.
  3. Fast Fashion-Marken wie das erwähnte und in den USA so beliebte Boohoo, aber auch Fashion Nova, Revolve oder Forever 21 erreichen alle weniger als 10 % auf dem Fashion Transparency Index. Oder übersetzt: Sie alle sind nicht bereit, Rechenschaft darüber abzulegen, wo und wie die bei ihnen vertrieben Kleidung produziert wird.
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