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Technik

Digitaler Auftritt im Netz

Diese Möglichkeiten haben Selbstständige und Privatpersonen

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Sich im Netz zu präsentieren, ist für viele erstrebenswert oder sogar Quasi-Pflicht. Allerdings gibt es dazu fünf primäre Optionen – und künftig noch eine mehr. © stock.adobe.com, Kaspars Grinvalds

Wer nicht digital präsent ist, der ist in der heutigen Welt mit ihren wirtschaftlichen und soziokulturellen Realitäten vielfach gar nicht sichtbar. Manche Privatmenschen mag dies zwar nicht tangieren, für einige mag „digitale Abwesenheit“ sogar ein erstrebenswerter Zustand sein. Spätestens für verschiedene Berufsgruppen sowie generell praktisch sämtliche Unternehmen, dazu Freelancer, ist eine Präsenz im Netz jedoch elementar wichtig – und für sehr viele Privatmenschen schlicht aus persönlichen Gründen erstrebenswert. Bloß: Welche Optionen stehen dafür überhaupt zur Verfügung?

Möglichkeit 1: Die eigene Website

Wer den Begriff Internetauftritt liest, der dürfte wahrscheinlich als erstes eine Website vor Augen haben. Falsch ist das keineswegs, denn letzten Endes setzt sich das Internet in der Hauptsache aus verschiedenen Websites zusammen – aktuell sind es übrigens zirka 1,5 Milliarden Sites insgesamt und immerhin etwa 200 Millionen aktive Sites.

Der mit Abstand wichtigste Vorteil dieser Herangehensweise: Die (eigene) Website ist eine unglaublich vielfältige, nur an sehr wenigen Punkten limitierte Darstellungsform im Netz. Bereits die Domains lassen sich frei wählen – lediglich eingeschränkt durch bereits vergebene Domains sowie etwaige Urheberrechte.

Dahinter ebenfalls jede Menge Freiheit: Egal ob es das allgemeine Design ist, die Ausrichtung der Site, Art und Anzahl der Unterseiten, die Größe oder die gesamte Stilistik. Wie eine Website aussieht, an wen sie sich richtet und wie sie sich bedienen lässt, obliegt ausschließlich demjenigen, der sie besitzt, aufbaut und betreut.

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Die größte Stärke der Website ist die nahezu gänzliche Abwesenheit von Limitierungen. Hier ist zwischen Inhalten, Umfang und Aussehen fast alles möglich. © stock.adobe.com, Blue Planet Studio

Dadurch ist eine Website zumindest die universellste Herangehensweise. Sie schränkt sich nicht auf einen bestimmten Nutzerkreis ein, sondern steht von Privatpersonen, die sich potenziellen Arbeitgebern präsentieren möchten, über Hobbyisten, Vereine bis hin zu sämtlichen Freelancern und Unternehmen jedem gleichermaßen offen. Zudem ist jede Website ein vom restlichen Netz abgetrennter „Mikrokosmos“ – wichtig nicht zuletzt für Unternehmen, die im Angesicht ihrer Kunden möglichst große Distanz zu Konkurrenten wahren möchten.

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Dagegen mutet die Liste von „Nachteilen“ geradezu klein an:

  1. Es kostet stets ein wenig Geld, eine Website aufzubauen und zu betreiben. Schließlich muss nicht nur die Domain registriert, sondern die Site gehostet werden.
  2. Es ist zwar mittlerweile dank Baukastensystemen sehr einfach, mit geringen grafischen Kenntnissen eine Website zu erstellen. Jedoch braucht es zumindest ein wenig Design-Gespür, um eine in Sachen Optik und Nutzbarkeit „gute“ Website zu erstellen.
  3. Wie sichtbar eine Website ist, hängt zu einem Gutteil davon ab, wie suchmaschinenoptimiert sie aufgebaut wurde und gepflegt wird. Abermals zumindest Unternehmen sind deshalb fast dazu verpflichtet, ständig Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO) zu betreiben, damit ihre Website bei Google und Co. möglichst weit oben in den Ergebnissen rankt.

Das heißt also, Websites sind etwas weniger eine „Sorglos-Lösung“ wie es andere Möglichkeiten sind. Das machen sie jedoch durch die enorme Flexibilität und Freiheit für verschiedene Personengruppen mehr als wett.

Möglichkeit 2: Blogs

Was die grundsätzliche Herangehensweise anbelangt, so unterscheiden sich klassische Blogs nicht allzu stark von einer Website; tatsächlich beinhalten viele Websites sogar einen Blog. Wenn dieser jedoch das Hauptziel darstellt, dann unterscheidet er sich durchaus an einem wichtigen Punkt von einer Website.

Bei letzterer spielt der Zeitfaktor für die Inhalte nur eine untergeordnete Rolle. Denken wir etwa an eine Shop-Site. Beim Blog hingegen liegt der Fokus auf Artikeln – sowohl als Texte wie auch in Form von Fotos, Videos (Vlogs) oder anderen Medien. Außerdem erfolgt meist eine chronologische Anordnung.

Blogs sind deshalb eine Alternative für all jene, bei denen derartige Artikel der wichtigste Grund sind, um im Netz präsent zu sein. Weniger gut geeignet, um sich beispielsweise als Unternehmen zu präsentieren, jedoch hervorragend darin, um etwa sein Hobby der Welt vorzustellen.

Möglichkeit 3: Klassische Social-Media-Auftritte

Was soziale Medien anbelangt, so haben sich schon seit geraumer Zeit zwei unterschiedliche Stoßrichtungen herauskristallisiert:

  • Klassische Kommunikation einerseits,
  • nutzergenerierter Content andererseits.

Facebook gehört beispielsweise eher zu ersterem. Ist also tendenziell stärker der Kommunikation verpflichtet, selbst wenn es dort (etwas limitierte) Möglichkeiten gibt, eigenen Content zu präsentieren.

Die große Stärke derartiger Social-Media-Auftritte ist die niedrigschwellige Herangehensweise. Da sich alles auf einer gemeinsamen Plattform befindet, ist es selbst für digitale Laien einfach möglich, einen attraktiv wirkenden Auftritt zu gestalten – unter anderem, da es nicht nötig ist, sich um Dinge wie das Design Gedanken zu machen. Viele dieser klassischen Portale sind zudem selbst für unternehmerische Auftritte kostenlos.

Dem gegenüber stehen jedoch ebenfalls Nachteile:

  • Es ist faktisch nicht möglich, sich über Design, Usability und ähnliche Faktoren (Sichtbarkeits-)Vorteile zu verschaffen; alle User sind gleich.
  • Speziell für Unternehmen ist die Kostenlosigkeit oft nur theoretischer Natur, da es in der Praxis nötig ist, auf der Plattform Werbung zu schalten.
  • Die Möglichkeiten zum Integrieren von Medien sind oft limitiert. Ferner gibt es auf Social Media dieser Prägung kaum Möglichkeiten zur Monetarisierung

Nicht zuletzt arbeiten viele Plattformen reichlich intransparent, was die Nutzerdaten anbelangt. Gerade für Privatmenschen wiegt das schwer, da sie hier sozusagen mit der Preisgabe ihrer Daten zu undurchsichtigen Werbezwecken zahlen.

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Erfolgreicher Content muss heute nicht nur generell professionell sein, sondern in der enormen thematischen Masse seine Nische finden und zuverlässig bedienen. © stock.adobe.com, mojo_cp

Möglichkeit 4: Content-fokussiertes Social Media

In vielerlei Hinsicht ähneln sich die beiden Social-Media-Spielarten. Das gilt bei der Charakteristik und den Limitierungen ebenso wie dem Umgang mit Daten. Wo es allerdings um Content geht, können – und müssen – User jeglicher Couleur buchstäblich „abliefern“.

Egal ob es YouTube ist, TikTok, Twitch, Flickr oder ähnliche Dienste: Hier liegt der Fokus darauf, Usern einen Space zur Verfügung zu stellen, auf dem sie selbstkreierten Content präsentieren können.

Bei einigen Portalen findet eine Vermischung mit der „Blogosphäre“ statt, da sie sich auf typischen Blog-Space konzentrieren. In der Hauptsache hat modernes Content-fokussiertes Social Media jedoch den Charakter von Foto- und vor allem Videoplattformen.

Was die Eigenpräsentation anbelangt, stellen die meisten dieser Portale technisch recht hohe Ansprüche. Denn guter Content benötigt Zeit, teilweise teures technisches Equipment und echte Leidenschaft.

Selbst bei TikTok, dem „König“ der nur wenige Sekunden dauernden Clips, gilt das. Und was YouTube anbelangt, so lässt sich dort längst eine starke Professionalisierung beobachten.

Einen maßgeblichen Vorteil haben jedoch viele dieser Portale: Bei genügendem Erfolg ist es durchaus möglich, über Monetarisierungsprozesse Geld mit dem Content zu verdienen. Wie viel es ist, richtet sich in dem Fall nach Faktoren wie Anzahl der Follower, Clicks und Likes.

Möglichkeit 5: Business- und Job-Netzwerke

Was das grundsätzliche Prinzip anbelangt, so gibt es tatsächlich eine ganze Menge Parallelen zwischen Seiten wie Xing oder LinkedIn auf der einen und klassisch-kommunikativen Social-Media-Plattformen auf der anderen Seite. In beiden Fällen handelt es sich um Seiten, die ihren Usern das Einrichten von Profilen zwecks Eigenpräsentation sowie das Kommunizieren ermöglichen – mit nur eingeschränkten weiteren Möglichkeiten.

Im Fall von Business- und Job-Netzwerken ist das allerdings kein Nachteil. Sie sind zwar „nur“ für Arbeitnehmer, Freelancer und Firmen von Bedeutung. Dafür ist es aber für dieses Klientel tatsächlich sehr interessant, einige soziale Netzwerke zu besitzen, auf denen es nur um geschäftliche und berufliche Belange geht.

Im Gegensatz zu den klassischen sozialen Netzwerken gibt es bei denen mit Job-Fokus jedoch einen maßgeblichen Unterschied. Häufig ist die vollständige Nutzung dieser Plattformen hinter Paywalls verborgen. Allerdings ist das nicht unsinnig:

  1. Viele Menschen geben hier sehr umfassende Details über ihren schulischen und beruflichen Lebensweg preis. Die Paywall garantiert, dass nur andere User diese sehen können, keine (externen) Dritten.
  2. Die Bezahlschranke sorgt für eine Nutzbarkeit weitgehend frei von irgendwelchen Werbeaspekten und anderen Merkmalen klassischer sozialer Netzwerke.

Der Fokus liegt auf Business und Beruf. Deshalb und weil diese Portale so große Nutzerzahlen haben, ist es für verschiedene Gruppen fast schon Pflicht (auch) hier vertreten zu sein.

Möglichkeit 6: Die Zukunft im Metaverse

Die bislang erwähnten fünf Optionen sind der wichtigste Ist-Stand der Dinge. Da sich allerdings das Internet, so wie wir es seit etwa dem Jahrtausendwechsel kennen, derzeit auf der Schwelle eines fundamentalen Wandels befindet, ist die Erwähnung einer weiteren (künftigen) Option nötig: das Metaverse.

Noch ist das (Facebook’sche) Metaverse noch nicht online. Noch gibt es nur wenige Einblicke, wie es aussehen könnte. Aktuell (Anfang 2023) ist noch nicht einmal ein offizieller Release-Termin bekannt – einige Experten sprechen vom Jahresverlauf 2024.

Wenn das „Internet 3.0“ jedoch dereinst online geht, wird es sich massiv von allem unterscheiden, was wir kennen. Vorstellen kann man es sich als eine dreidimensionale Version des bisherigen zweidimensionalen Webs. Heißt, User werden hier nicht mehr via Bildschirm auf 2D-Medien und -Websites schauen, sondern werden sich mit Avataren und Headsets in einer dreidimensionalen Welt bewegen.

Durch diese Natur dürften „Look & Feel“ von Netz und Realwelt verschmelzen. Wie sich das auf den eigenen Auftritt auswirken dürfte, lässt sich absehen.

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