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Geologie/physische Geographie

Logbuch Polarstern

Expedition ins antarktische Packeis von Ingo Arndt und Claus-Peter Lieckfeld

Coveransicht

Logbuch Polarstern

Expedition ins antarktische Packeis
von Ingo Arndt und Claus-Peter Lieckfeld

Gebunden, 199 Seiten
Frederking & Thaler, 2005
Preis: 39,90

Mit 100 Forschern und Crewmitgliedern unterwegs zur Antarktis auf dem Forschungsschiff »Polarstern«, das ein einmaliges Experiment durchführt: Es dockt an eine riesige Eisscholle an und macht diese für vier Wochen zum Freiluftlabor. Eine brillant fotografierte und geschriebene Reportage – Bildband und Wissenschaftsbuch zugleich!

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Ein Forschungsschiff ist ein Mikrokosmos eigener Art, voll gestopft mit Wissenschaftlern und Technikern verschiedenster Nationalitäten und Charaktere. Die Reise, die das deutsche Schiff »Polarstern« Ende 2004/Anfang 2005 durchführte, folgte zudem einem besonderen Plan: Das Schiff sollte an einer riesigen Eisscholle festmachen und sie für mehrere Wochen zum Freiluftlabor machen.

Die »Polarstern« ist eines von sechs Forschungsschiffen des Alfred-Wegener-Instituts, der größten deutschen Einrichtung zur Polarforschung, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Doch damit nicht genug: auch die Forschungsreise seines berühmten Namengebers, des Polarforschers Alfred-Wegener, der als Erster die Theorie der Kontinentalverschiebung aufstellte, jährt sich in diesem Jahr zum 75. Mal. Damals wie heute ist das Interesse, die komplexen Zusammenhänge von Naturphänomenen zu verstehen, ungebrochen.

Der Fotograf Ingo Arndt und der Reporter Claus-Peter Lieckfeld, die die Expedition begleiteten, machen ihren Bericht zu einer faszinierenden Reise – sowohl in die Welt der Antarktis als auch in die der Forschung.

Arndt gelingt es mit seinen Fotos auf einmalige Weise, nicht nur die Natur der Antarktis einzufangen: das unglaubliche Blau des Himmels, die Vielfalt der Eisberge, die unbeschreiblichen Farbstimmungen, wenn die tief am Horizont stehende Mitternachtssonne die Wolken und die Vögel von unten beleuchtet. Sondern er zeigt auch die Arbeit der Forscher, die verblüffende Vielfalt besonders der kleinen Lebewesen, die den antarktischen Ozean bevölkern.

Auch Claus-Peter Lieckfeld erzählt von den Vorhaben der Forscher; mit der Erfahrung des lang gedienten Wissenschaftsjournalisten schildert er die komplexen Zusammenhänge, erzählt von Kleinstlebewesen wie den Ruderfußkrebsen und Einzellern wie den Foraminiferen, von Königspinguinen und Seeleoparden, von den verschiedenen Erscheinungsformen von Eis – dem sog. Pfannkuchen-Eis oder »Frazil-Eis«, dem hauchdünnen »Neu-Eis« oder »Nilas-Eis«, von Eisengehalt und Algenblüte und dem Rückkoppelungsmechanismus des Dimethylsulfats. Vor allem aber erzählt er von den Menschen an Bord, von den alt gedienten Haudegen und Spezialisten, ohne die eine solche Expedition zum Scheitern verurteilt wäre, und nicht zuletzt Geschichten wie die von der Fernhochzeit des brasilianischen Ozeanographen an Bord, feierlich durchgeführt vom Kapitän, mit seiner Braut im fernen Rio. Lieckfelds Sprache ist präzise und anschaulich zugleich, kraftvoll und dabei reflexiv, immer bereit, die Perspektive zu wechseln, den Blick vom Detail auf das große Ganze zu richten und wieder zurück.

Text und Bild machen das Werk zu einem packenden Sachbuch und zugleich zu einem großartigen Bildband über die Natur und die Forschung im Packeismeer der Antarktis.

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