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Phänomene

Die Inhaltsstoffe

Was macht den Tee so gesund?

Tee gilt schon seit Jahrtausenden als Getränk mit heilender Wirkung. Er soll das Leben verlängern, die Durchblutung fördern, die Zellen und Organe gegen Entzündungen schützen und sogar gegen Krebs wirksam sein. Aber warum?

GRüntee
Vor allem der grüne Tee enthält einen hohen Anteil an Catechinen – zu den Polyphenolen gehörenden Pflanzeninhaltsstoffen. © Wikimol/CC-by-sa 2.5

Catechine und Theaflavine – die Gesundmacher

Verantwortlich für die gesundheitsfördernden Effekte des Tees sind tausende verschiedener Pflanzeninhaltstoffe – und längst nicht alle von ihnen sind bislang analysiert und beschrieben. Neben dem Koffein enthält ein grünes Teeblatt unter anderem 20 bis 35 Prozent Polyphenole, sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, darunter vor allem die sogenannten Catechine. Diese Flavonoide verleihen dem Tee nicht nur seinen leicht bitteren Geschmack, sie gelten auch als die Hauptverantwortlichen für die gesunde Wirkung des Tees.

Weil die Teeblätter für den grünen Tee nur getrocknet und zerkleinert werden, bleiben die Catechine in ihm weitgehend erhalten. Lange galt daher vor allem der grüne Tee als der Gesundmacher unter den Teesorten. Doch auch der schwarze Tee enthält reichlich gesunde Inhaltsstoffe, wie man inzwischen weiß. Durch die Fermentation der Teeblätter wird das Catechin in ihnen in
sogenannte Theaflavine umgewandelt. Und auch diese Polyphenole haben sich verschiedenen Tests als gesundheitsfördernd erwiesen, unter anderem wirken sie antibakteriell und sogar antiviral. Zudem sollen sie den Cholesterinspiegel senken können.

Schwarzer Tee
Im Schwarzen Tee sind vor allem Theaflavine enthalten – auch sie gehören zu den Polyphenolen. © HG: Knaupe/ iStock.com

Bis zu 10.000 verschiedene Verbindungen in einem Tee

Unklar blieb allerdings lange, welche Theaflavine im Schwarztee enthalten sind und welche davon besonders wirksam sind. „Das Problem war, dass die analytischen Standardverfahren der Lebensmittelchemie beim Schwarztee nur wenige markante und gut zu deutende Einzelsignale erfassen konnten“, erklärt Nikolai Kuhnert von der Jacobs-Universität Bremen. „Der größte Teil einer Schwarztee-Analyse bestand deshalb aus einem undifferenzierten, nicht näher interpretierbaren Signalrauschen.“

Erst im Jahr 2010 gelang es den Forschern um Kuhnert, mit einer speziellen Variante der Massenspektrometrie, die Thearubigen-Fraktion der Schwarztees chemisch zu entschlüsseln. Dabei fanden sie im Schnitt 5.000, in einigen Teeproben sogar bis zu 10.000 verschiedene Verbindungen – kleine, jeweils nur leicht unterschiedliche Moleküle. „Das sind zehnmal mehr als erwartet und es bedeutet, das schwarzer Tee das komplexeste Lebensmittel ist, das je analysiert wurde.“

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Gesundmacher Tee
Moderne Forschung an einem alten Getränk

Von China in die Welt
Die Anfänge der Teekultur

Rätsel um die Wurzeln des Tees
Wie der Tee zur Nutzpflanze wurde

Die Inhaltsstoffe
Was macht den Tee so gesund?

Grüner Tee gegen Krebs?
Der Tee-Inhaltsstoff EGCG und seine Wirkung

Langes Leben und klarer Geist
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