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Medizintechnik

Erster vollautomatischer Pollenmonitor der Welt

Neues Messnetz informiert zeitnah und präzise über Belastung für Allergiker

Mit einem neuen Pollenmessnetz informiert der Deutsche Wetterdienst (DWD) Allergiker künftig zeitnah über die Belastung durch Hasel, Erle und Co. Die Hightech-Geräte erfassen automatisch die Konzentration des Blütenstaubes in der Luft. Das ermöglicht dem DWD eine regional präzise und schnelle Analyse. Damit liegt jederzeit ein detailliertes Bild über die aktuelle Pollenbelastung in Deutschland vor, das in dieser Vollständigkeit noch nie verfügbar war.

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Bis Ende 2011 baut der nationale Wetterdienst das neue Messnetz mit fünfzehn vollautomatischen Pollenmonitoren auf. Die ersten beiden Geräte nahm Bundesforschungsministerin Annette Schavan gestern in Freiburg offiziell in Betrieb: „Allergiker können auf Basis dieser Informationen umgehend gezielte Maßnahmen gegen ihre allergische Reaktionen ergreifen. Die Pollenflugzentrale ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Forschung ganz konkret für die Steigerung unserer Lebensqualität eingesetzt werden kann.“

Pollenallergie als Volkskrankheit

Die Pollenallergie ist mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden: 15 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet alljährlich während der Blüte einer breiten Palette von Pflanzen unter den Folgen einer Pollenallergie. Das reicht von brennenden Augen und lästigem Niesreiz bis zum lebensbedrohlichen Schock.

Jede Allergie ist dabei individuell ausgeprägt. Der eine reagiert auf Birke und Erle, die andere auf Hasel, Weizen oder Gräser. Für Pollenallergiker ist es daher wichtig, genau zu wissen, wann die quälenden Pollen fliegen. Je exakter die Daten über Pollenarten und -konzentrationen sind, desto gezielter können Allergiker Gegenmaßnahmen ergreifen und etwa ihre tägliche Medikamentendosis abstimmen.

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Um ihre Lebensweise an die aktuelle Pollenflugsituation anzupassen, verfolgen Betroffene daher seit fast 30 Jahren die Vorhersagen des DWD in Tageszeitungen oder im „Pollen-Newsletter“. Grundlage des bisherigen Angebotes sind die Daten des Pollenmessnetzes der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst sowie die Wettervorhersagen des DWD. Die täglich gewonnenen Luftstaubproben werden von ausgebildetem Personal mikroskopisch auf allergologisch relevante Pollenarten untersucht. Da diese Arbeit zeitaufwändig und personalintensiv ist, lagen bislang für die Vorhersagen ausschließlich Daten vom Vortag vor.

Pollen vollautomatisch identifiziert

Die neuen Gerät sammeln, präparieren und bestimmen Pollen und andere Staubpartikel nun rund um die Uhr vollautomatisch. Diese Beobachtungsdaten werden anschließend mit den Wettervorhersagen des DWD gekoppelt, zu regionalisierten Pollenflugvorhersagen weiterverarbeitet und verbreitet. So kann der DWD jederzeit ein detailliertes und vollständiges Bild der aktuellen Pollenbelastung in Deutschland erstellen.

(Deutscher Wetterdienst (DWD)/BMBF, 28.04.2009 – DLO)

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