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Geowissen

Ozeanwasser soll Totes Meer vor dem Austrocknen retten

2055 droht einzigartigem Naturgebiet das Ende

In knapp 50 Jahren könnte das Tote Meer, das salzigste Gewässer der Erde, ausgetrocknet sein. Jordanien will in einer spekatakulären Rettungsaktion das Gewässer vor dem Ende bewahren. Dazu soll Ozeanwasser aus dem Roten Meer in den salzigen See gepumpt werden.

Das Projekt „Red Dead Initiative“ ist anlässlich der internationalen Wasser-Management-Konferenz, die direkt am Toten Meer stattfindet, präsentiert worden. Demnach sollen jährlich etwa zwei Milliarden Kubikmeter Meerwasser in die Wüste gepumpt werden, um das Tote Meer vor dem Trockentod zu bewahren. Derzeit verdunstet jährlich soviel Wasser aus dem Toten Meer, dass der Wasserspiegel um rund einen Meter zurückgeht. Der jordanische Wasser- und Landwirtschaftsminister Hazem Nasser hat bei der Konferenz die Dringlichkeit der Rettung des Toten Meeres unterstrichen. Die Experten fürchten nicht nur, den Verlust von einem der wertvollsten Ökosysteme der Erde, sondern warnen auch von einer Gefährdung der Umwelt in den angrenzenden Regionen.

Das Wasser des Toten Meeres dient als eine Art Feuchtigkeitsspeicher für den gesamten Untergrund. Ein Fehlen des wertvollen Nasses könnte nach Ansicht von Forschern etwa sogar zu einer Zunahme von Erdbeben in der Region führen. Außerdem bilden sich entlang der ausgedörrten Ufer so genannte „Sink-Holes“, die bis zu 20 Meter tief sind. Die Weltbank will das ein- Milliarde-Dollar-Projekt unterstützen. Schützenhilfe erhält Jordanien auch von den beiden Anrainern Israel und den Palästinensischen Behörden.

(Pressetext Europe, 03.06.2004 – DLO)

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