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Zoologie

Valentinstag auch bei Tieren?

WWF: Geschenke sind auch im Tierreich ein Beweis für Zuneigung und Begehren

Bonobos © Martin HARVEY / WWF-Canon

Süße Leckereien, Blumen und Grußkarten – zum Valentinstag drücken Verliebte mit kleinen Geschenken und Aufmerksamkeiten ihre Zuneigung aus. Doch diese Tradition ist bei weitem keine rein menschliche Erfindung. Darauf hat jetzt der WWF hingewiesen. Denn auch im Tierreich haben Präsente – besonders zur Paarungszeit – Hochkonjunktur.

Bei vielen Arten versuchen die Männchen durch Hörner, Geweihe, auffällige Fiederung, bunte Farbmuster oder Mähnen ihre Konkurrenten und die Weibchen zu beeindrucken. Allerdings: „Gut aussehen allein genügt eben auch im Tierreich nicht immer“, erklärt Michaela Kitschke, Artenschutzexpertin beim WWF Deutschland. „Mit Geschenken und Aufmerksamkeiten wird die Partnerin zusätzlich umworben.“

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Das weiß zum Beispiel der in Deutschland heimische gefährdete Eisvogel für sich zu nutzen. Er versucht seine Herzensdame mit frischem Fisch zu überzeugen. Dass der anregende Appetithappen nicht für ihn selbst ist, lässt sich daran erkennen, wenn der Fischkopf Richtung Weibchen zeigt. Die Angebetete kann ihn so nämlich leichter schlucken.

Wohlschmeckende Präsente

Auch bei unseren nächsten Verwandten im Tierreich, den Menschenaffen, sind laut WWF wohlschmeckende Präsente nicht unbekannt. Die für ihr ausschweifendes Sexualleben berühmt-berüchtigten Bonobos etwa beschenken sich mit Zuckerrohrstangen, während männliche Schimpansen ihrer Auserwählten süße Früchte servieren. „Schenkende Schimpansen sind meist erfolgreicher als ihre nicht-schenkenden Artgenossen. Kleine Aufmerksamkeiten zahlen sich eben aus“, sagt Kitschke.

Den Liebesakt zum echten Happening macht dagegen die Rollwespe der Familie Tiphiidae. Sie spendiert ihrer Auserwählten einen Freiflug. Das ist deshalb eine besonders aufmerksame Geste, da die Weibchen ohne Flügel geboren werden und sich ohne männliche Hilfe niemals in die Lüfte erheben können. Der Lohn für die Mühe ist dabei schnell erklärt: Während des Fluges ist genügend Zeit für Sex.

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Nachts überrascht: der Honigdachs, eine in der Serengeti seltene Art. © SnapshotSerengeti

Mit Steinen punkten

Auch ein schicker Frack entbindet nach Angaben des WWF nicht von Geschenken: Von einigen Pinguinarten ist bekannt, dass sie sich gemeinsam ein Nest bauen und sich dafür gegenseitig mit Nistmaterial beschenken. Bei den Eselspinguinen festigt dieses Ritual jedoch nicht nur die Bindungen der Paare, sondern verschafft auch dem Nachwuchs einen klaren Vorteil.

„Forscher haben herausgefunden, dass schlecht ausgebaute Pinguinnester schneller feucht und matschig werden, was die Überlebenschancen der Jungen senkt“, erklärt Kitschke.

Ein ebenso ungewöhnliches wie wirksames Objekt haben sich darüberhinaus die männlichen Süßwasserdelphine im Amazonas ausgesucht, um bei der Brautschau zu punkten: Steine. Sie sammeln Findlinge auf und präsentieren sie der Angebeteten in ihrem Maul.

(WWF, 13.02.2009 – DLO)

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