Natürliche Eisenoxid-Nanopartikel können entscheidend zum Transport von Blei in der Umwelt beitragen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie Wiener Wissenschaftler über die sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Elements“ berichten.
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Wie die Forscher um Frank von der Kammer vom Department für Umweltgeowissenschaften der Universität Wien zudem herausgefunden haben, kommen solche Nanopartikel sowohl in Böden als auch Gewässern regelmäßig vor.
Umweltprozesse auf der Nanometerskala untersucht
Nanogeowissenschaften sind ein wichtiger Forschungsschwerpunkt am Department für Umweltgeowissenschaften. Dabei beschäftigen sich die Forscher mit Umweltprozessen auf der Nanometerskala, zum Beispiel durch Mikroorganismen beeinflusste Prozesse der Mineralbildung, den Transport von Schadstoffen mit Nanopartikeln oder den Auswirkungen der Nanotechnologie auf die belebte Umwelt.
Natürliche Partikel in Böden und Gewässern
In ihrer neuen Studie haben die Wissenschaftler um von der Kammer zusammen mit Martin Hassellöv von der Universität Göteborg natürlich vorkommende Nanopartikel in Böden und Gewässern auf ihre mögliche Rolle beim Transport von Blei in der Umwelt hin untersucht.
Seitdem bleihaltiges Benzin in weiten Teilen der Welt der Vergangenheit angehört, sind die Bleiimmissionen in Böden und Oberflächengewässer drastisch gesunken. Trotzdem sind Böden und Sedimente nach wie vor durch die jahrzehntelange Verwendung von Blei belastet. Blei gehört zu den Schwermetallen, die normalerweise wenig mobil sind und sich nur langsam im Boden verlagern – rund einen Meter in 50 Jahren.
Teilchen transportieren Blei
Mit neuartigen Verfahren haben die Forscher nun Umweltproben analysiert und hier vor allem wenige Nanometer kleine Huminstoffe, das sind Abbauprodukte von Biomaterialien wie Blätter oder Gras, und Eisenoxid-Nanopartikel im Größenbereich von etwa ein bis 40 Nanometer näher betrachtet. Dabei stießen sie auf die große Rolle der winzigen Teilchen als Blei-Taxi.
(idw – Universität Wien, 05.02.2009 – DLO)