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Biotechnologie

Gen-Pflanzen verändern Leberfunktionen

Italienische Studie bestätigt Auswirkungen auf Körperorgane

Wissenschaftler der Universität Urbino haben festgestellt, dass gentechnisch manipuliertes Soja die Leberzellen von Mäusen verändert. Die Forscher konnten signifikante Modifikationen in einigen den Zellkern betreffenden Merkmalen nachweisen, berichtet die Umweltorganisation GM-Watch.

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Einen direkten Nachweis für eine Gesundheitsgefährdung von genetisch veränderten Nahrungsmitteln gab es bisher noch nicht, da die wissenschaftliche Dokumentation in diesem Bereich unzureichend war. Die italienischen Forscher führten ultrastrukturelle morphometrische und immunzytochemische Analysen an Leberzellen von Mäusen durch, die mit genetisch veränderten Sojabohnen gefüttert worden waren, um eventuelle Veränderungen von Kernkomponenten dieser Zellen zu ermitteln. Die Leberzellen sind an vielfältigen Stoffwechselvorgängen beteiligt, die mit der Weiterverarbeitung von Nahrung zu tun haben.

Das Forscherteam um Manuela Malatesta und Chiara Caporaloni konnte erkennen, dass bei den Mäusen, die mit Gen-Soja gefüttert wurden, unregelmäßig geformte Zellkerne auftraten. Diese sind ein deutlicher Index für eine hohe Stoffwechselrate sowie eine höhere Anzahl nuklearer Poren, die intensiven Molekularaustausch anzeigen.

Die rundlichen Kernkörperchen (Nukleolen) der Kontrolltiere wandeln sich bei den mit Gen-Soja gefütterten Mäusen darüber hinaus zu unregelmäßigeren Nukleolen mit unzähligen kleinen Fibrillenzentren und einer sehr reichlich vorhandenen und dichten Fibrillen-Komponente. Auch diese Hinweise deuten auf eine erhöhte Stoffwechselrate hin. Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass nukleoplasmische und nukleolare fibrilliäre Spleißfaktoren in den Leberzellkernen der Mäuse, die mit Gen-Soja gefüttert wurden, sehr viel reichlicher vorhanden waren. Die Forscher kommen zum Schluss, dass die Einnahme von genetisch veränderten Sojabohnen die Leberzellkernmerkmale in jungen wie auch in adulten Mäusen verändern können. Die weiteren Mechanismen dieser Veränderungen sind den Forschern bisher noch nicht bekannt.

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(Pressetext Europe, 02.06.2004 – DLO)

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