An diesem Abend bietet der Himmel ein besonderes Schauspiel: Zum einen stehen kurz nach Sonnenuntergang die Venus, der Jupiter und die momentan schmale Mondsichel ganz nah beieinander, zum anderen wird der Mond vor der Venus vorbeiziehen und sie in einer so genannten „Venusbedeckung“ für rund eineinhalb Stunden verhüllen.
Der Mond bedeckt auf seiner Umlaufbahn um die Erde alle paar Monate einmal einen Planeten. Da die Mond- und Planetenbahnen von der Erde aus gesehen zueinander geneigt sind, geschieht dies jedoch nicht bei jedem Umlauf. Diese Bedeckungen kann man von jedem Ort sehen, an dem der Mond zu sehen ist. Allerdings finden sie oft nicht beobachtbar in der Nähe der Sonne, am Tageshimmel oder mitten in der tiefsten Nacht statt. Gelegentlich ist auch Vollmond und der Planet ist kaum neben dem Mond auszumachen.
Konjunktion der drei hellsten „Himmelslichter“
Doch am heutigen 1. Dezember 2008 ist alles anders. Die Bedingungen sind optimal – wenn denn das Wetter mitspielt. Die NASA kündigt das heutige Himmelsereignis sogar als „beste Himmelsshow des Jahres“ an: Eine Dreier-Konjunktion aus Venus, Jupiter und Mond, die nicht nur in den USA, sondern auch bei uns in Mitteleuropa in den frühen Abendstunden bestens zu sehen sein wird. Venus und Jupiter haben sich bereits in den letzen Tagen immer weiter einander angenähert, heute abend wird dann auch noch der Mond, der nur noch als schmale Sichel sichtbar ist, dazukommen. Damit stehen die drei zurzeit hellsten Objekte des Nachthimmels in unmittelbarer Nähe zueinander.
Mond wandert vor Venus vorbei
Am südwestlichen Himmel sind kurz vor 17:00 Uhr abends zunächst die drei Himmelskörper zu sehen. Die Venus steht dabei auf der dunklen Seite des Mondes, der Jupiter etwa vier Monddurchmesser oberhalb der leuchtenden Sichel. Kurz darauf, je nach geographischer Lage zwischen 17:02 Uhr in Hamburg und 17:10 Uhr in München, schiebt sich der dunkle Mondrand über den „Abendstern“ und verdeckt die Venus innerhalb von rund 50 Sekunden. Das gesamte Schauspiel ist auch mit bloßem Auge gut zu erkennen, noch besser mit einem Feldstecher oder Fernrohr.
Auch mit bloßem Auge gut zu beobachten
Durch den Widerschein der Erde ist zurzeit auch die dunkle Oberfläche des Mondes gut als gräulich schimmernder Bereich zu beobachten. Als kleines Extra kann man die Raumstation ISS wenige Minuten vor Ende der Venusbedeckung am Abendhimmel als ebenfalls sehr hellen Punkt ziehen sehen. Die Zeiten der ISS Sichtbarkeit variieren dabei innerhalb Deutschlands um etliche Minuten.
Erst rund eineinhalb Stunden später hat der Mond seine Wanderung vor der Venus beendet. Zwischen 18:23 und 18:26 taucht der Planet wieder am südwestlichen Rand des Mondes auf. Kurz nach 19:00 Uhr ist das Schauspiel dann beendet, alle drei „Darsteller“ versinken langsam hinter dem Horizont.
(NASA, astronomie.de, 01.12.2008 – NPO)