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Medizin

Allergien durch Einatmen von Duftstoffen?

Erhöhtes Risiko für Menschen mit bestehenden Kontaktallergien

Duftstoffe werden heute in vielen Produkten eingesetzt aber auch in Supermärkten, Drogerien und anderen öffentlichen Räumen. Einige dieser Substanzen können zu Allergien führen, wenn sie mit der Haut in Kontakt kommen, aber kann auch das Einatmen allergische Reaktionen provozieren? Genau darüber haben Experten jetzt diskutiert.

Im Bad duftet es nach Pfirsichblüten, in der U-Bahn-Station nach Croissants und im Kaufhaus nach frisch gewaschener Wäsche. Was viele nicht wissen: die Düfte sind nicht echt, sondern es werden synthetische Duftstoffe eingesetzt, um unangenehme Gerüche zu überlagern oder den Appetit zu wecken. Duftstoffe werden zunehmend nicht nur in Privathaushalten eingesetzt sondern auch in öffentlichen Räumen.

Welche Wirkung sie auf die Atemwege haben, diskutierten Experten nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Das Expertengespräch fand im Rahmen des Nationalen Aktionsplans gegen Allergien des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) statt.

Dass einige Duftstoffe allergische Reaktionen der Haut auslösen können, so genannte Kontaktallergien, ist bekannt. Bei kosmetischen Mitteln müssen sie deswegen auf Verpackungen angegeben werden, wenn sie bestimmte Konzentrationen im Produkt überschreiten. Die Diskussion ergab jedoch, dass bisher offenbar keine Fälle bekannt sind, in denen Duftstoffe allergische Reaktionen verursachen, wenn sie über die Atemwege aufgenommen wurden.

Möglicherweise besteht aber für Menschen, die bereits eine Kontaktallergie auf bestimmte Duftstoffe entwickelt haben, ein erhöhtes Risiko, dass diese Stoffe allergische Symptome der Haut verstärken oder Reizungen der Atemwege hervorrufen, wenn sie eingeatmet werden, so die Meinung der Experten.

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„Verbraucher sollten deswegen besser informiert werden, in welchen Produkten und in welchen Räumen Duftstoffe eingesetzt werden“, erklärte Professor Andreas Hensel, Präsident des BfR. Hersteller solcher „Duftmarketing“-Verfahren sollten außerdem auf Duftstoffe verzichten, die bekanntermaßen Allergien auslösen können. Darüber hinaus empfehlen die Experten, die Inhaltsstoffe von Sprays verstärkt auf mögliche Reaktionen der Atemwege zu testen.

(Pressemitteilung Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 06.08.2008 – NPO)

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