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Biologie

Olympiareif: tierische Rekorde

Heimische Wildtiere vollbringen täglich Spitzenleistungen

Aus dem Stand heraus 2,20 Meter hoch springen und beim Laufen eine Geschwindigkeit von 67 Kilometern pro Stunde erreichen – unerreichbare Rekorde? Nur mit Doping machbar? Nein, bei diesen Traumergebnissen handelt es sich einfach nur tierische Spitzenleistungen heimischer Arten. Vor unserer Haustür erklimmen wilde „Athleten“ jeden Tag den sportlichen Olymp.

Medaillen spielen bei Wildschwein, Hase und Co. selbstredend keine Rolle. „Siegen bedeutet oft ganz einfach Überleben“, erklärte Jochen Borchert, Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verband n(DJV) dazu gestern in Bonn. „So fliegen beispielsweise Rebhühner mit 85 Kilometern pro Stunde deutlich schneller als ihr Feind, der Habicht mit gerade mal 42 Stundenkilometern.“

Im Flug: „Lahme Enten“ auf dem zweiten Platz

Von lahmen Enten kann in der Disziplin „Reisen im Normalflug“ ebenfalls keine Rede sein: Immerhin belegen die heimischen Krickenten mit 120 Kilometern pro Stunde den zweiten Platz vor dem Star mit 81 Stundenkilometern. Den Schnabel deutlich vorn hat mit 150 Kilometern pro Stunde Reisegeschwindigkeit der Mauersegler. Einsame Spitze im Sturzflug ist der Wanderfalke, der sich mit 290 Sachen auf seine Opfer stürzt.

Am Boden gewinnt der Rothirsch den tierischen Schnelllauf mit einer durchschnittlichen Laufgeschwindigkeit von 67 Kilometern pro Stunde knapp vor dem Feldhasen mit 65 Kilometern. Selbst der schnellste menschliche Läufer hätte mit 36 Stundenkilometern keine Chance. Sogar ein relativ behäbig wirkendes Wildschwein würde mit 55 Sachen mühelos an ihm vorbeiziehen.

Weitsprung: Frosch holt Gold

In der Disziplin Weitsprung müsste ein 1,70 Meter großer Mensch mindestens 56 Meter weit springen, um dem Springfrosch das Wasser reichen zu können. Zwar liegt dessen Bestmarke lediglich bei zwei Metern. In Relation zur Körperlänge springt der Frosch jedoch die 33-fache Distanz. Silber geht beim wilden Weitsprung an die Waldmaus, die mit 70 Zentimetern das Achtfache ihrer Größe springt und Bronze an das Mauswiesel: 1,20 Meter – also das Sechsfache seiner Körperlänge – schafft das kleinste Raubtier der Erde.

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Blutdoping ganz laegal

In der Tierwelt ist es übrigens absolut legal, die körperliche Fitness mittels „Blutdoping“ zu verbessern, wie die in Zentral- und Südasien lebenden Streifengänse zeigen. Der rote Blutfarbstoff der Zugvögel – das Hämoglobin – ist anders als bei Säugetieren oder anderen Vögeln in der Lage, bei niedrigem

Druck schnell Sauerstoff aufzunehmen. Dank dieses biologischen Tricks schaffen es die Tiere problemlos, Hochgebirge von 7.000 bis 10.000 Metern zu überfliegen.

(Deutscher Jagdschutz-Verband, 24.07.2008 – NPO)

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