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Steine des Himmels

Sonderausstellung in der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena

Eine polierte Scheibe eines Pallasits (ein Stein-Eisen-Meteorit) aus Chile mit großen durchsichtigen Olivin-Kristallen, der in der neuen Ausstellung zu sehen ist. © Birgit Kreher-Hartmann/FSU

Der Himmel ist für die meisten Menschen unendlich weit entfernt. Seinen „Sendboten“ haftet daher etwas Mythisches und Fremdartiges an – früher noch stärker als heute. Diese Faszination, die von Meteoriten, Sternenstaub und allen extraterrestrischen Steinen ausgeht, will jetzt die Sonderausstellung „Steine des Himmels“ vermitteln.

Noch bis zum 28. Februar 2009 werden in der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena zahlreiche steinerne Himmelsboten präsentiert. Die Reise, die große wie kleine Besucher in der Ausstellung machen können, führt nicht nur über große Entfernungen, sondern auch weit in die Vergangenheit.

Gewaltiger Meteoritenschauer begründet Wissenschaft

So werden die Besucher beispielsweise dem ersten beschriebenen europäischen Meteoritenfall in Ensisheim, Elsaß, im Jahr 1492 begegnen. Sie können aber auch erfahren, was zur Entstehung der modernen Wissenschaft von der systematischen Erforschung der extraterrestrischen Materie geführt hat.

Denn hätten nicht viele Menschen am helllichten Tag des 26. April 1803 einen regelrechten Meteoritenschauer von circa 3.000 Stück bei L’Aigle in Frankreich beobachtet, „so wären die für damalige Zeiten revolutionären Ideen des Mineralogen Ernst Florens F. Chladni über die Bildung und Herkunft der Meteorite sicher erst viele Jahrzehnte später von den Wissenschaftlern allgemein akzeptiert worden“, ist sich die Kustodin der Jenaer Sammlung, Birgit Kreher-Hartmann, sicher.

Meteoriten über Meteoriten

Sie hat aus dem eigenen Sammlungsbestand, zu dem über 250 Meteorite gehören, für die neue Ausstellung die unterschiedlichsten Typen zusammengestellt: Vom ältesten Meteorit der Sammlung, der bereits vor 1779 nach Jena kam, bis zum jüngsten über Deutschland gefallenen und bearbeiteten Meteoriten, dem Neuschwanstein, sowie aktuellen Marsmeteoriten – die erstmals präsentiert werden. Der Schwerpunkt der neuen Sonderausstellung liegt aber auf Fällen aus dem 19. Jahrhundert.

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Der Pallasit von Krasnojarsk/Russland, der seit Gründung der Mineralogischen Sammlung in Jena zum Bestand gehört. © Birgit Kreher-Hartmann/FSU

Zeugnisse kosmischer Katastrophen

Als weitere Zeugnisse kosmischer Katastrophen sind zudem Impaktite und Tektite aus aller Welt zu besichtigen. Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Mineralogie und Astrophysik bereichern die Ausstellung ebenso wie Meteoritenmodelle, deren Herstellung erklärt wird. Dass irdische Minerale und Gesteine sehr wohl geeignet sind, um sich mit dem Thema Weltraum künstlerisch auseinander zu setzen, davon zeugen darüber hinaus zwei ausgestellte Werke von Paul H. Pfingst (1913-1997), der lange Zeit in Jena verbrachte.

Weitere Informationen zur Ausstellung:

Öffnungszeiten und Führungen:

Die Sonderausstellung „Steine des Himmels“ kann montags und donnerstags jeweils von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Bis zum 30. August 2008 sind darüberhinaus jeden Samstag von 11 bis 16 Uhr die Türen geöffnet. Führungen sind nach Voranmeldung (Tel.: 03641 / 948714, E-Mail: cbk@uni-jena.de) aber auch zu anderen Zeiten möglich.

Ausstellungsort:

Mineralogische Sammlung der Universität Jena

Sellierstraße 6

07745 Jena

(idw – Universität Jena, 18.07.2008 – DLO)

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