Aids: Afrika vor dem wirtschaftlichen Kollaps
Studie: Soziale und wirtschaftliche Langzeitbelastungen stark unterschätzt

HI-Virus
© CDC
In Schwarzafrika werden bis zum Jahr 2010 25 Prozent der Kinder Aidswaisen sein. Trotz dieser erschreckenden Prognosen gibt es laut WHO-Studie auch Anlass zu Optimismus. Nach Angaben von Peter Piot, der Leiter des Aids Programms der Vereinten Nationen stehen erstmals in der Geschichte dieser Epidemie ausreichende Geldmittel zur Verfügung. "Bei der Gründung von UNaids vor sieben Jahren verfügten wir über 200 Mio. Dollar. Im vergangenen Jahr waren es bereits 4,5 Milliarden Dollar." WHO und UNaids betonen, dass dieses Geld vor allem für die medizinischer Versorgung der HIV-Infizierten ausgegeben werden muss.
In Amerika und Europa leben Menschen mit Aids dank entsprechender Behandlung ein vergleichsweise normales Leben. In Entwicklungsländern brauchen rund sechs Millionen Menschen diese Medikamente. Sie stehen aber nur für 400.000 der Betroffenen zur Verfügung.
Laut Piot ist ein wirkungsvoller Impfstoff derzeit nicht in Sicht. "Der einzige Impfstoff, den wir heute haben, sind Aufklärung, Kondome, Abstinenz und Treue." Genau diese Bereiche, so der Forscher weiter, hingen jedoch vom menschlichen Verhalten ab und seien daher entsprechend schwer zu beeinflussen.
(Pressetext Europe, 13.05.2004 - DLO)