Die genetischen Grundlagen von Krankheiten lassen sich ab jetzt leichter erforschen. Denn ein europäisch-japanisches Wissenschaftlerteam hat eine Genomkarte mit über 300 verschiedenen Rattenstämmen erstellt. Das neue Werkzeug kann helfen, die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes in Laborratten und auch beim Menschen zu verstehen.
{1r}
Die Wissenschaftler um Dr. Kathrin Saar und Professor Norbert Hübner vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch berichten über ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Nature Genetics.
Laborratten als „Versuchskaninchen“
Für die Analyse der genetischen Ursachen von Volkskrankheiten sind Laborratten besonders geeignet. Forscher nutzen diese deshalb seit über 150 Jahren als Modelltier in klinischen Forschungslabors. Im Genom eines jeden Lebewesens, so auch der Laborratte, gibt es Variationen, so genannte SNPs, in der Bausteinabfolge der Erbsubstanz DNA, die sie von ihren Artgenossen unterscheiden.
Wissenschaftler untersuchen diese SNPs, um zu klären, ob es Variationen im Genom gibt, die Krankheiten verursachen oder ihre Entstehung beeinflussen. Einige Millionen dieser Variationen gibt es in jedem Individuum.
Drei Millionen SNPs identifiziert
Die MDC-Forscher und ihre Kollegen aus dem Ausland haben jetzt drei Millionen SNPs im Rattengenom identifiziert. Sie haben damit ihr bisheriges Werkzeug, das auf der Analyse von drei Laborrattenstämmen beruhte, erheblich verfeinern können.
(idw – Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, 05.05.2008 – DLO)