Am 7. Februar 2008 um 20:45 Uhr Mitteleuropäischer Zeit ist das ESA-Raumlabor Columbus an Bord der Raumfähre Atlantis gestartet, um an der Internationalen Raumstation ISS montiert zu werden. Columbus ist das erste europäische Raumlabor für die Langzeitforschung unter Weltraumbedingungen und soll zehn Jahre im All arbeiten.
An Bord der Raumfähre sind auch die beiden ESA-Astronauten Hans Schlegel aus Deutschland und Léopold Eyharts aus Frankreich. Professor Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beglückwünschte Michael Griffin, den Chef der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, zum erfolgreichen Start der Atlantis.
Zur Bedeutung von Columbus für Europa sagte Wörner: „Mit diesem Shuttle-Start beginnt Europas ständige Präsenz auf der ISS. Mit Columbus bekommen die wissenschaftlichen Möglichkeiten an Bord der ISS eine neue Qualität. Die jahrzehntelange Arbeit europäischer Ingenieure und Wissenschaftler hat einen weiteren Höhepunkt erreicht.“
Die Mission STS-122 soll zwölf Tage dauern. Während dieser Zeit wird das Columbus-Modul an der ISS angedockt und die erste Phase der Inbetriebnahme beginnt. Auf dem Flugprogramm stehen drei Ausstiege aus der Raumstation (Extra Vehicular Activity, kurz: EVA). An zwei EVA’s wird der Deutsche Hans Schlegel teilnehmen. Ebenso ist das Umladen von Gütern und Nahrungsmitteln auf die ISS vorgesehen. Am 18. Februar soll die Atlantis zur Erde zurückkehren.
Das Raumlabor Columbus ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt unter Führung der europäischen Weltraumorganisation ESA. Deutschland war und ist maßgeblich am Bau, dem Betrieb und der Nutzung von Columbus beteiligt. Das Columbus-Kontrollzentrum befindet sich im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen. Die industrielle Führung des Projektes lag bei EADS Astrium in Bremen.
Ein Interview mit dem deutschen Astronauten Hans Schlegel finden Sie hier
(DLR, 08.02.2008 – NPO)