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Medizin

Wie Stammzellen das Herz reparieren

Rolling und Homing der Alleskönner beobachtet

Mesenchymale Stammzellen © Martin Gastens / Herz- und Diabeteszentrum NRW

Stammzellen helfen bei der Reparatur beschädigter Areale im Herzmuskel – dies ist nicht neu. Welche Vorgänge dabei genau ablaufen, wird dagegen immer noch intensiv erforscht. Rostocker Mediziner haben nun das Fließverhalten von Stammzellen untersucht. Sie beobachteten, wie sich die Alleskönner unter den Zellen durch den Körper bewegen und an Stellen, an denen sie gebraucht werden, anlagern. Die Forscher berichten über ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Laboratory Investigation“.

„Wir kommen mit unseren Untersuchungen immer weiter“, konstatiert Dr. Alexander Kaminski vom Universitätsklinikum Rostock. Die Wissenschaftler beschäftigen sich mit dem Fließverhalten der Stammzellen im Körper: Wie bewegen sie sich, warum lagern sie sich an bestimmten Stellen an, an anderen nicht? „Rolling“ und „Homing“ sind dabei entscheidende Verhaltensweisen.

„Rolling“ meint die Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit, „Homing“ das aktive Anlagern einer Stammzelle an eine bestimmte Stelle eines Gefäßes für einen späteren Übertritt in das Gewebe dahinter. „Wir versuchen zu erklären, warum die Zellen gerade an diesen Stellen bleiben“, sagt Kaminski der an der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie arbeitet, die von Professor Dr. Gustav Steinhoff geleitet wird. Steinhoff gelang der Nachweis, dass Stammzellen helfen, durch Infarkt beschädigte Herzen zu regenerieren. Auf welche Weise dies aber geschieht, erkundet unter anderem Kaminskis Forschungsprojekt.

Wichtiges Enzym in der Gefäßwand

Um zu diesen neuen Erkenntnissen zu gelangen, beobachtete Kaminski das Fließverhalten der Stammzellen mittels so genannter intravitaler Fluoreszens-Mikroskopie, einem speziellen Verfahren, das Professor Brigitte Vollmar vom Institut für Experimentelle Chirurgie in Rostock etablierte.

„Dabei beobachteten wir das ‚Rolling‘ und ‚Homing‘ von Stammzellen und erkannten auch die Gründe für ihr Verhalten“, so Kaminski. Bekannt war, dass für das Anlagern von Stammzellen eine Entzündung oder ein Trauma im Gewebe und der so genannte Homing-Faktor ausschlaggebend waren. Nach den Erkenntnissen von Kaminski gehört unter anderem ein Enzym in der Gefäßwand, das Stickoxyd produziert, zu den Voraussetzungen.

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(idw – Universität Rostock, 30.01.2008 – DLO)

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