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Medizin

Röntgen bei Schwangeren führt zu leichteren Babys

Bereits geringe Strahlenmengen haben Auswirkungen

Frauen, denen während der Schwangerschaft die Zähne geröntgen wurden, haben eine drei Mal höhere Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind mit einem geringen Geburtsgewicht auf die Welt kommt. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Washington School of Dentistry gekommen. Dies stellt bisherige Richtlinien in Frage, wonach nur direkte Röntgenuntersuchungen der Fortpflanzungsorgane bedenklich seien.

Das Team verglich die zahnärztlichen Aufzeichnungen von 4.500 Frauen mit den Daten ihrer Neugeborenen, die alle zwischen 1993 und 2000 termingerecht auf die Welt kamen. Als geringes Geburtsgewicht wurden weniger als 2,5 Kilo angensehen.

Der leitende Wissenschaftler Philippe Hujoel erklärte, dass der erste Nachweis dieses Zusammenhanges das Team überrascht habe. Zusätzlich seien diese Ergebnisse erstaunlich, da die Strahlenmengen beim Röntgen der Zähne sehr gering sind und generell als ungefährlich eingestuft werden. Es zeigte sich, dass diese Röntgenstrahlung insbesondere auf drei Organe ausstrahlt, die potenziell eine Schwangerschaft beeinflussen können: den Hypothalamus, die Hypophyse und die Schilddrüse.

Das Team geht davon aus, dass die Schilddrüse der „Hauptverdächtige“ als Auslöser für die Gewichtsunterschiede sein könnte. Frühere Studien hatten nachgewiesen, dass bereits kleinste Strahlenmengen ihre Funktion beeinträchtigen können. Es gibt ebenfalls Hinweise darauf, dass Funktionsstörungen das Geburtsgewicht verringern und die geistige Entwicklung des Babys beeinflussen können.

Es ist jedoch laut Hujoel nicht bekannt, ob die Strahlung sich auf neurohormonale Mechanismen im Kopf- und Nackenbereich auswirken kann oder ob weitere Faktoren verantwortlich sein könnten. Das Team schreibt im Journal of the American Medical Association dass die Indikationen für ein Dentalröntgen selbst mit einem geringen Geburtsgewicht in Zusammenhang stehen können. „Es ist möglich, dass umfangreiche Röntgenuntersuchungen mit einem Gesichtstrauma, Tumoren oder Zahnerkrankungen in Zusammenhang stehen, die ihrerseits wieder einen Einfluss auf das Geburtsgewicht gehabt haben.“

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(Pressetext Europe, 29.04.2004 – NPO)

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