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GeoUnion

Detektivarbeit im System Erde

International Year of Planet Earth 2008

Die Geoforschung ist eine sehr praxisorientierte Wissenschaft. Sie untersucht das System Erde mit allen Vorgängen und Prozessen, die in seinem Inneren und an seiner Oberfläche ablaufen. Die Forscher nutzen ihr Wissen über unseren Planeten, um daraus Lösungen für viele drängende Probleme und Fragen zu entwickeln – vom Klimawandel, über die Sicherung der Rohstoffversorgung bis hin zum Katastrophenmanagement nach Naturereignissen. Um auf die enorme Bedeutung der Geowissenschaften hinzuweisen, hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2008 zum „International Year of Planet Earth (IYPE)“ erklärt.

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Innerhalb dieser Initiative werden weltweit zahlreiche wissenschaftliche Projekte und viele spannende Aktionen durchgeführt. Ziel ist es, geowissenschaftliche Fragestellungen mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. „Das eigentliche ‚Jahr’ ist 2008. Forschungsaktivitäten und Veranstaltungen rund um das IYPE haben jedoch den Zeitraum 2007 bis 2009 zur Verfügung, das „Planet Erde Triennium“, erläutert Dr. Franz Wolfgang Eder, Europas Vertreter im Sekretariat des IYPE, dem wichtigsten Steuerungsgremium für das „Jahr des Planeten Erde“. Hier laufen alle inhaltlichen Fäden des Programms zusammen, hier erfolgt aber auch die Abstimmung mit den zurzeit 57 Nationalkomitees, die alle eigene Aktionen planen und individuelle Schwerpunkte setzen.

In Deutschland hat die Schirmherrschaft über das IYPE die GeoUnion/Alfred-Wegener-Stiftung als Dachorganisation aller geowissenschaftlichen Gesellschaften und größeren geowissenschaftlichen Institutionen übernommen. Ein eigens dafür ins Leben gerufener „IYPE-Lenkungsausschuss“ unter dem Vorsitz von Professor Dr. Rolf Emmermann, dem Präsidenten der GeoUnion, strukturiert und koordiniert alle deutschen Aktivitäten zum „Internationalen Jahr des Planeten Erde“.

Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsorientierung

Die wachsende Weltbevölkerung und die dadurch immer knapper werdenden Rohstoffe und Energieressourcen, die zunehmende Gefährdung der Umwelt, die drohenden Klimaveränderungen – dies sind die Themen, an denen Geowissenschaftler heute immer mehr forschen. Als Spezialisten für Katastrophen und ökologische Umschwünge in der Vergangenheit profitieren sie dabei von ihrer historischen Tradition, von ihrem Einblick in die Prozesse, die die Erde immer wieder verändert und geprägt haben.

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Klimatologen kennen die launische Temperaturkurve des Patienten Erde und entwickeln daraus Prognosen für die Zukunft, Geologen und Geophysiker nutzen ihr Wissen, um die dramatischen Prozesse im Inneren der Erde, um Frühwarnsysteme und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Erdbeben oder Vulkanausbrüchen zu entwickeln. Geografen, Geodäten, Geoinformatiker und Geoökologen ermitteln mithilfe von High- und Lowtech-Methoden umweltverträgliche Bahn- oder Straßentrassen oder suchen nach ökologisch vertretbaren Standorten und Möglichkeiten der Abfall- und Altlastenentsorgung.

„Geowissenschaftler nutzen jedoch nicht nur das aus der Vergangenheit Gelernte für die Zukunft, sie sitzen auch an einer Schnittstelle zwischen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und praktischer, anwendungsorientierter Ingenieursarbeit.“, erläutert Eder. „Entscheidend wichtig ist dies vor allem dort, wo es um die optimale und effektive Nutzung der ohnehin immer knapper werdenden Ressourcen geht.“

Größte Initiative zur Förderung der Geowissenschaften

Schon John F. Kennedy erkannte dies im Jahr 1961: „Unsere gesamte Gesellschaft ist begründet auf – und abhängig von – unserem Wasser, unserem Land, unseren Wäldern und unseren Rohstoffen. Wie wir diese Ressourcen nutzen, beeinflusst unsere Gesundheit, Sicherheit, Wirtschaft und unser Wohlergehen.“

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Genau das soll auch das „International Year of Planet Earth“ deutlich machen. Es geht zurück auf eine gemeinsame Initiative der „International Union of Geological Sciences“ (IUGS) und der UN-Agentur für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, der UNESCO. Es handelt sich dabei um die größte jemals durchgeführte Aktion zur Förderung der Geowissenschaften weltweit. In Rahmen des „Planet Erde Trienniums“ werden zahlreiche geowissenschaftliche Projekte verstärkt und gezielt gefördert.

Zehn Themen stehen im Mittelpunkt des IYPE:

– Grundwasser

– Naturkatastrophen

– Erde und Gesundheit

– Klima und Globaler Wandel

– Rohstoffe und Energie

– Megastädte

– Tiefe Erde

– Ozean

– Boden

– Erde und Leben

Eines der ehrgeizigen Ziele des Trienniums ist zu zeigen, dass die Geowissenschaften zentrale Beiträge für Gesellschaft und Wirtschaft leisten können. Die Geowissenschaftler und ihre Fachinstitutionen wollen aber auch die breite Öffentlichkeit, Schüler und Eltern über bereits vorhandenes Geo-Wissen informieren. Und Politiker und andere Entscheidungsträger sollen überzeugt werden, dieses Wissen effizienter zu nutzen.

Link:

Weitere Informationen zum IYPE finden Sie unter:www.yearofplanetearth.org/

(IYPE, 07.12.2007 – DLO)

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