Der November 2007 war in Deutschland zu kalt und zu feucht. Auch beim Sonnenschein bilanzierten die Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein klares Minus. Die zweite Monatshälfte brachte zudem vor allem in höheren Lagen winterliche Verhältnisse. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.200 Messstationen.
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Deutschlandweit präsentierte sich der November mit durchschnittlich 3,5 Grad Celsius (°C) um 0,5 Grad kälter als im langjährigen Mittel von 4,0°C. Überwiegend positive Temperaturabweichungen traten im Norden und Westen auf, so die Wetterfrösche vom DWD. Wärmstes Bundesland war dabei der Stadtstaat Bremen mit 5,8 Grad, ihm folgten Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit jeweils 5,2 Grad.
Im Süden und Osten der Republik lagen die Abweichungen vom Durchschnitt dagegen nach Angaben der Meteorologen durchweg im negativen Bereich. In Bayern war es mit 1,7 °C am kältesten. Einige Orte im Alpenvorland meldeten am 16. und 17. November sogar bereits strengen Nachtfrost von unter -15 Grad. Auffällig war laut DWD: In Oberstdorf im Allgäu wurden die niedrigste und die höchste Temperatur des Monats gemessen. In der Nacht zum 16. sank dort das Quecksilber zwei Meter über der frischen, 50 Zentimeter (cm) hohen Schneedecke auf -18,5 °C und kletterte fünf Tage später unter Föhneinwirkung auf 16,4 °C.
Große Schneemengen in den Mittelgebirgen und Alpen
Mit einem Flächenmittel von ungefähr 79 Litern pro Quadratmeter (l/m²) übertraf der November den langjährigen Klimawert des Niederschlags von 66 l/m² um etwa 18 Prozent, bilanzierte der DWD. Am trockensten war es in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 50 l/m². Die nassesten Gebiete waren laut DWD Nordrhein-Westfalen und Sachsen mit etwa 94 l/m² sowie die Nord- und Westränder der Gebirge. So meldete Freudenstadt mit 241 l/m² die größte Monatsmenge.
Ergiebige Schneefälle sorgten in der zweiten Monatshälfte an einigen höher gelegenen Stationen für neue November-Rekorde bei den Schneehöhen: In Zinnwald-Georgenfeld im Erzgebirge wurde am 15. November der alte Spitzenwert von 63 cm vom 3.11.1974 um vier cm übertroffen.
Im Norden sonnig, sonst überwiegend trüb
Bei der Sonnenscheindauer wurde der langjährige Mittelwert von 53 Stunden in Deutschland mit rund 45 Stunden nur zu 85 Prozent erreicht, so die Meteorologen. Überdurchschnittlich sonnig war es nur in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein. Das nördlichste Bundesland stach dabei mit durchschnittlich 77 Stunden (153 Prozent) besonders hervor.
Thüringen und Nordrhein-Westfalen wiesen dagegen laut DWD nur wenig mehr als 60 Prozent des vieljährigen Mittels auf. Sonnenscheinärmste Station war der Kahle Asten im Sauerland mit lediglich fünf Stunden.
(DWD, 30.11.2007 – DLO)