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Bildung

Exzellenzinitiative: Sechs neue Elite-Unis

Gewinner der zweiten Förderrunde stehen fest

Die Würfel sind gefallen, die Gewinner der zweiten Förderrunde der Exzellenzinitiative stehen fest: Insgesamt 28 Hochschulen erhalten in den kommenden fünf Jahren zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt rund einer Milliarde Euro. Besonders erfolgreich waren die Universitäten RWTH Aachen, FU Berlin, Freiburg, Göttingen, Heidelberg und Konstanz. Sie erhalten den Elitestatus für die besten institutionellen Zukunftskonzepte. Insgesamt wurden zudem 20 Exzellenzcluster und 21 Graduiertenschulen durch den Bewilligungsausschuss für die Exzellenzinitiative ausgezeichnet.

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Zuvor hatten die international besetzten Prüfungsgremien und die Gemeinsame Kommission von Wissenschaftsrat und Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) insgesamt 92 Anträge für die drei Förderlinien begutachtet und diskutiert. „Die Exzellenzinitiative schreibt Wissenschaftsgeschichte. Die Forschung an den deutschen Universitäten befindet sich auf einem internationalen Erfolgskurs. Ich bin davon überzeugt, dass mit diesen beiden Runden der Exzellenzinitiative ein großer Schritt in der Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems ermöglicht wurde. Wir haben damit wichtige Impulse gesetzt für den internationalen Status der Forschung.“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag in Bonn bei der Verkündung der Entscheidung der Jury.

Und weiter: „Das vorliegende Ergebnis ist nicht überraschend: Es macht die bereits vorhandenen Forschungsstärken an den Universitäten sichtbar. Besonders erfreulich ist, dass sich auch kleinere Universitäten wie beispielsweise die Universität Konstanz und einige geisteswissenschaftliche Projekte durchsetzen konnten. Das ist im Jahr der Geisteswissenschaften ein schöner Erfolg.“

Auf Exzellenz in der Forschung muss herausragende Lehre folgen

„Der Stifterverband gratuliert den Universitäten Konstanz, Freiburg, Göttingen, Heidelberg, der RWTH Aachen und der FU Berlin zum Elitestatus“, sagte Stifterverbands-Generalsekretär Andreas Schlüter unmittelbar nach Bekanntwerden der Entscheidung der Jury in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative. „Mehr Differenzierung tut den Hochschulen gut, nur so wird es gelingen, die Stellung des deutschen Wissenschaftssystems im internationalen Vergleich zu behaupten“, meinte Schlüter. Die Exzellenzinitiative räume mit dem Mythos von der Gleichwertigkeit der deutschen Hochschulen auf.

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Gleichwohl warnt der Stifterverband vor Nebenfolgen des Wettbewerbs: „Die Exzellenzinitiative zementiert die Forschungszentriertheit des deutschen Wissenschaftssystems, die Lehre wird weiter systematisch vernachlässigt“, sagte Schlüter. Die Wettbewerbssieger seien deshalb aufgefordert, ihren erweiterten finanziellen Handlungsspielraum für Verbesserungen der Lehre zu nutzen. „Eine Eliteuniversität ohne Spitzenleistungen in der Lehre ist keine“, so Schlüter.

Weiterführung möglichst schnell sichern

Auch die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professorin Margret Wintermantel zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen der Exzellenzinitiative:

„Die Exzellenzinitiative hat viel erreicht, weil sie neuen Forschungskonzepten zur Umsetzung verhilft und weil sie die Stellung der Hochschulen als Zentren der deutschen Wissenschaft wieder stärkt. Die Universitäten haben Raum erhalten, ihren jeweiligen Profilen und Zukunftsstrategien entsprechende Konzepte vorzulegen.“ Durch die drei Säulen Zukunftskonzepte, Cluster und Gradiertenschulen würde eine sinnvolle Verteilung der Förderung erreicht. Gleichzeitig fördere die Exzellenzinitiative die Sichtbarkeit von Leuchttürmen, was dem Gesamtsystem im internationalen Wettbewerb nütze.

Wintermantel mahnte aber auch: „Einen nachhaltigen Erfolg kann die Exzellenzinitiative aber nur erreichen, wenn sie fester Bestandteil der Forschungsförderung in Deutschland wird. Die Finanzierung weiterer Förderrunden sollte daher möglichst schnell gesichert werden.“

Exzellenzinitiative: 1,9 Milliarden Euro bis 2011

Die Exzellenzinitiative umfasst eine Förderung von insgesamt 1,9 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2006 bis 2011. In der ersten Förderrunde hatten bereits 17 Exzellenzcluster, 18 Graduiertenschulen und drei Zukunftskonzepte den Zuschlag (LMU und TU München, TU Karlsruhe) erhalten. Die Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung werden mit durchschnittlich 6,5 Millionen Euro pro Jahr gefördert, die Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit rund einer Millionen Euro. Zusätzlich wird ein pauschaler Zuschlag in Höhe von 20 Prozent der Fördersumme für indirekte Projektkosten bereitgestellt.

Für die dritte Förderlinie, die Zukunftskonzepte, sind je Universität Mittel von durchschnittlich 21 Millionen Euro pro Jahr einschließlich der Förderung in den ersten beiden Förderlinien vorgesehen. Voraussetzung dafür ist, dass eine Hochschule mindestens ein Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule hat.

(idw – Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) / Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft / Hochschulrektorenkonferenz (HRK), 19.10.2007 – DLO)

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