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Geowissen

Polarflugzeug vermisst arktisches Eis

Vorbereitung für europäische Satellitenmission Cryosat

Messflugzeug Polar 4 © AWI

Ein Messflugzeug des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) ist zurzeit in einer dreiwöchigen Eismessung in der Arktis unterwegs. Im Rahmen der Expedition CryoVex 2004 soll es mit diesen Messungen die Mission des europäischen Satelliten CryoSat vorbereiten, der ab November dieses Jahres die polaren Eiskappen und das Meereis vermessen soll. Er soll feststellen, ob das Eis, als Reaktion auf das sich global ändernde Klima, zu- oder abnimmt.

CryoVex 2004 ist ein von der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) koordiniertes internationales Programm, an dem sich deutsche, norwegische, britische, kanadische und dänische Forscher beteiligen. Sie werden Messungen über den Inland-Eiskappen Austfonna (Spitzbergen), Devon Island (kanadische Arktis) und über Zentralgrönland durchführen. Einige Forschergruppen werden Feldmessungen durchführen, um die Schneeauflage und Oberflächeneigenschaften des Untersuchungsgebietes vor Ort zu charakterisieren.

Aufgabe der Flugzeugmessungen ist es, die über die Arktis verteilten Orte der bodengestützten Eismessungen punktgenau und zeitgleich in 1150 Metern Höhe zu überfliegen, um die Signaleigenschaften und das Eindringen von Radarwellen in das Inlandeis in Abhängigkeit von der jeweiligen Schneebeschaffenheit zu quantifizieren. Dazu wird die Struktur der Oberflächenhöhe des Inlandeises gleichzeitig mit Radar- und Laser-Altimetern (Höhenmessern) erfasst. Das speziell für Polar 4 entwickelte RadaraltimeterASIRAS (Airborne Synthetic Aperture Radar Altimeter System) wurde nach demselben Konzept entwickelt wie das Altimeter an Bord von CryoSat. Somit bereiten die Messungen eine verlässliche Interpretation dieser neuartigen Daten von CryoSat vor. Nur so ist eine Auswertung der Satellitendaten möglich.

In einer Anfang April 2004 in Spitzbergen durchgeführten Kampagne wurde die Einsatzfähigkeit der gesamten umfangreichen Messinstrumente bereits unter polaren Bedingungen unter Beweis gestellt. Dabei ergab sich in einer Vorauswertung der gewonnenen Daten eine gute Übereinstimmung zwischen Laser- und Radarmessungen. Das Alfred-Wegener-Institut ist aufgrund seiner logistischen Ausstattung und umfangreichen Erfahrung bei der Durchführung und Auswertung von Feldmessungen führender Partner im CryoSat-Team der ESA.

(Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, 23.04.2004 – NPO)

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