Neue Perspektiven für die Behandlung von Muskelschwächekrankheiten: Wissenschaftler haben die Funktion des Transkriptionsfaktors Erm im Muskel erforscht. Erm spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Fehlt dieser Transkriptionsfaktor, wird der Muskel auf Dauer geschwächt, so die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Neuron“.
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Silvia Arber, Professorin am Biozentrum der Universität Basel und Forscherin am Friedrich-Miescher-Institut, und ihre Kollegen konnten in ihrer Studie zeigen, dass der Transkriptionsfaktor Erm eine wichtige Rolle in der Regulation der Genexpression an der so genannten neuromuskulären Endplatte spielt. Um das Zusammenziehen, die Kontraktion, von Muskelfasern zu regulieren, muss an der neuromuskulären Endplatte ein Impuls übertragen werden.
Damit diese Signalübertragung funktioniert, sind im Muskel unter den Nervenenden spezielle Zellkerne angeordnet, die sich durch ein Transkriptions-Programm von allen andern Kernen unterscheiden. Welcher Transkriptionsfaktor dieses wichtige Genprogramm reguliert, war allerdings bis jetzt nicht bekannt.
Übertragung Nervimpulsen auf den Muskel gestört
In der neuen Studie zeigen die Wissenschaftler nun, dass der Transkriptionsfaktor Erm die Expression von vielen dieser Gene positiv reguliert. Ist Erm nicht anwesend, kommt es zu Defekten an der neuromuskulären Endplatte und bei der Übertragung von Nervimpulsen auf den Muskel. Diese Defekte führen langfristig zu Muskelschwäche. Die neuen Erkenntnisse zeigen die Bedeutung von Erm in diesem Prozess und haben langfristige Implikationen für die Behandlung von Muskelschwächekrankheiten.
(idw – Universität Basel, 10.09.2007 – DLO)