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Energie

„Sonne frei“ für neuen Solarturm

Baubeginn für weltweit einmalige Solaranlage in Jülich

Solarturm © DOE / Warren Gretz

In diesem Sommer war Deutschland nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Doch die Erbauer eines neuartigen Solarkraftwerks in Jülich, des Solarturms, lassen sich davon nicht abschrecken. Ihnen geht es in erster Linie darum, die neue Technologie „made in Germany“ in der Praxis zu erproben. Am vergangenen Freitag war Baubeginn.

In dem neuen Solarkraftwerk werden die Sonnenstrahlen mit Spiegeln eingefangen und gebündelt auf die Spitze eines 50 Meter hohen Turms geworfen. Dort wird in einem speziell entwickelten Verfahren Luft auf eine Temperatur von fast 700 °C erhitzt. Anschließend wird diese „heiße Luft“ auf einen Dampfkreislauf zur Stromerzeugung übertragen. 2.500 Spiegel werden für diesen Prozess benötigt. Die Fläche, auf der diese Spiegel installiert wurden, ist vergleichbar mit der Größe von drei Fußballplätzen.

Die eingesetzte Technoloigie stellt eine Weiterentwicklung von Solarturm-Kraftwerken her, wie sie bereits seit den 1980er-Jahren unter anderem in Spanien unter deutscher Leitung erreichtet worden sind. „Die innovative Technologie, die hier in Jülich demonstriert werden soll, ist einzigartig in der Welt. Entwickelt wird sie zum Einsatz in den sonnenreichen Ländern des Südens“, erklärt der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller anlässlich des Baubeginns. „Damit soll der deutsche Vorsprung bei der solarthermischen Stromerzeugung ausgebaut werden.“

Solarkraftwerk in Spanien © Sandia Laboratories

Pilot soll Solartechnik „made in Germany“ fördern

Nach einer Bauzeit von gut einem Jahr wird der Solarturm eine elektrische Leistung von etwa 1,5 Megawatt zur Verfügung stellen. Das Kraftwerk soll jährlich rund 1.000 Megawattstunden Strom ins öffentliche Netz einspeisen. „Der Einsatz solarthermischer Kraftwerke erlebt derzeit weltweit einen starken Aufschwung. Für die deutsche Industrie gilt es, die dazu nötige Kraftwerkstechnik zur Verfügung zu stellen. Konsequent ist daher, diese führenden Technologien aus Deutschland auch im eigenen Land zu einzusetzen. Nur so können wir an einem Leitmarkt der Zukunft erfolgreich teilnehmen.“, so Müller.

Gedacht und geeignet sind solche solarthermischen Anlagen allerdings in erster Linie für den Einsatz in Ländern entlang des Sonnengürtels. Mehrere Kraftwerke sind derzeit in Spanien und den USA im Bau, alle mit deutscher Beteiligung. Das Bundesumweltministerium fördert die insgesamt über 23 Millionen Euro teure Anlage mit 4,1 Millionen Euro. Seit 2001 hat das Bundesumweltministerium Projekte zur Solartechnik mit einer Gesamtfördersumme von mehr als 36 Millionen Euro bewilligt.

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(BMU, 03.09.2007 – NPO)

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