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GEOTECHNOLOGIEN aktuell

Stuttgart geht „In die Tiefe“

Es beginnt schon kurz unter der Oberfläche: das Reich der Tiefe. Hier, in der lichtllosen Welt unter der Erde herrschen eigene Gesetze. Ihnen muss sich auch der Mensch anpassen – vor allem dann, wenn er dieses Reich für sich nutzen will. In einer Zeit ständig wachsenden Flächenverbrauchs ist der Untergrund ein wichtiger „Ausweichraum“.

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Wie dieser Raum erkundet, erschlossen und genutzt wird, zeigt die Wanderausstellung „In die Tiefe“, die am Dienstag, 20.04.2004 in Stuttgart eröffnet wird. Mit Exponaten zum Anfassen und Bestaunen stellt die vom Forschungsprogramm GEOTECHNOLOGIEN initiierte Ausstellung historische und moderne Technologien und Methoden vor, mit denen Geowissenschaftler und Ingenieure die Tiefe „erobern“.

Unterirdische Lebensadern

Vor allem in den Ballungsräumen ist der Platz über der Erde knapp und teuer, entsprechend viel wird in den Untergrund delegiert: Schon die ersten Meter unter der Oberfläche bergen hier eine Welt aus Millionen von Kilometern Wasserleitungen, Telefonkabeln, Gas- und Stromleitungen. Jedes Haus ist an Dutzende von unterirdischen Versorgungsadern angeschlossen, die dafür sorgen, dass alles das frei Haus geliefert wird, was wir für unser Wohlbefinden brauchen. Frischwasser kommt an, Abwasser fließt ab, Strom und die elektischen Impulse der Telefone und Fernsehkabel rasen mit Hochgeschwindigkeit durchs Netz.

Damit dies so bleibt, bauen, warten und erneuern nicht nur Menschen, sondern vielfach auch Roboter diese unterirdischen Lebensadern. Sie wirken, meist ferngesteuert, im Verborgenen ohne das die Erde aufgegraben werden muss. Bei der Planung neuer Netze helfen modernste Vermessungstechniken und 3-D Computermodelle.

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Transportwege und Platzreserven

Noch tiefer, unterhalb der Leitungen und Kabel, beginnt die Welt der Tunnel und Gänge: U-Bahnen rattern vorbei, Schnellstraßen verschwinden im Untergrund und Tiefgaragen und Untergeschosse nehmen all das auf, was oben nicht mehr passt. Gebohrt werden diese unterirdischen Verkehrswege und Räume mithilfe neuester Technologie: Gigantische Tunnelbohrmaschinen wühlen sich unter Gebäuden, Straßen und Parkanlagen durch das Gestein – und tauchen erst dann aus der Tiefe wieder auf, wenn ihre Arbeit beendet ist.

Modernste Technik und Geophysik gibt den Ingenieuren ein wahrheitsgetreues Abbild der Tiefe schon vor Arbeitsbeginn und erlaubt es ihnen, die Steuerung der Tunnelbohrmaschine genau zu planen und zu programmieren. Wie mit unsichtbarer Hand tasten dann hochempfindliche Sensoren das unbekannte Terrain vor diesen Giganten des Untergrundes ab und erkennen vorausschauend Hindernisse und schwierige Passagen.

Forschung zum Selbst-Entdecken

Wie dies geschieht und was sonst noch an faszinierender Technik in der „Unterwelt“ zum Einsatz kommt, ist noch bis zum 23. Mai 2004 im Stuttgarter Haus der Wirtschaft zu sehen.

Neben den Erkundungstechniken präsentiert die Ausstellung auch einen Einblick in bekannte und unbekannte Nutzungen für den Untergrund – als Rohstofflager, zum Lastentransport, zur Energiegewinnung und zum Klimaschutz. Ein historischer Überblick über die „Eroberung der Tiefe“ durch den Menschen ergänzt den Ausblick in die technologische Zukunft und schlägt einen Bogen zurück in die industrielle und kulturelle Vergangenheit des Untergrundes.

Zahlreiche Filme und eine „Hör-Bar“ laden auf über 350 Quadratmetern zum Entdecken ein. Ein Begleitprogramm mit vertiefenden Vorträge, Führungen und Aktionen flankiert die Ausstellung an allen Standorten.

Orte & Termine

Stuttgart, Haus der Wirtschaft, 20. April – 23. Mai 2004

Dortmund, Kokerei Hansa (Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur), 04. Juni – 04. Juli

Leipzig, Neues Rathaus, 09. Juli – 15. August 2004

München, Deutsches Museum (Verkehrsforum), 24. August – 07. November

Hamburg, Foyer des Rathauses, 15. November – 19. Dezember 2004

Berlin, Januar 2005

(GEOTECHNOLOGIEN, 20.04.2004 – NPO)

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