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Geowissen

Neue sieben Weltwunder gewählt

Chinesische Mauer und Machu Picchu dabei

Neues Weltwunder: das Kolosseum in Rom © Creative Commons 2.0

Aus 20 Kandidaten weltweit wurde gewählt, jetzt stehen die Gewinner fest: Die neuen sieben Weltwunder sind ermittelt. Dazu gehört die chinesische Mauer, die Felsenstadt Petra in Jordanien, die indianischen Kult-Stätten Chichen Itza und Machu Picchu, sowie die Christus Statue in Rio, das Kolosseum in Rom und der Taj Mahal in Indien.

Ursprünglich gingen 77 potenzielle Kandidaten ins Rennen, von denen eine internationale Expertenjury die 20 Finalisten ausgewählt hat. Für diese konnte per Telefon und Internet gestimmt werden. Millionen Menschen weltweit haben sich an der vom Schweizer Millionär Bernard Weber initiierten Aktion beteiligt. Die neuen Weltwunder wurden am 07. Juli in einer feierlichen Zeremonie in Lissabon bekannt gegeben. Die UNESCO als Hüterin des Weltkulturerbes hat sich jedoch von der Aktion distanziert. Sie hält sie für unseriös. Die „private Medienkampagne“ entbehre jeder Wissenschaftlichkeit und gebe nur die Meinung derer wider, die Zugang zum Internet hätten.

Zu den „Verlierern“ gehören neben dem bayerischen Märchenschloss Neuschwanstein auch der Pariser Eiffelturm, die Akropolis in Athen, der Kreml und Basilikuskathedrale in Moskau oder die Statuen der Osterinseln im Pazifik. Auch die Angkor-Tempel in Kambodscha, die Alhambra in Granada, die Hagia Sophia in Istanbul, der japanische Kiyomizu-Tempel, der mystische Steinkreis Stonehenge in England und die Oasen-Stadt Timbuktu in Mali waren zwar unter den Finalisten, kamen jedoch nicht unter die letzten sieben.

Die ausgewählten Stätten im Einzelnen:

Chichén Itzá, Mexiko

Stolz präsentiert die 7Wonders Organisation das erste der neuen sieben Weltwunder, die Pyramide von Chichén Itzá auf der mexikanischen Halbinsel von Yucatán. Chichén Itzá, erbaut um 800 n. Chr., gilt als bedeutendste historische Tempelstadt der Maya-Zivilisation und fungierte als politisches und wirtschaftliches Zentrum. Die Pyramide von Chichén Itzá bildet dabei den Kern der Kultstätte.

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Christus Statue, Brasilien

Das Wahrzeichen von Rio de Janeiro, die 38 Meter hohe Christusfigur auf dem Corcovado-Berg, hat sich ebenfalls auf der Liste der neuen Weltwunder platziert. Der Bau der 1931 fertig gestellten Statue dauerte fünf Jahre. Seit der Einweihung breitet der Christus seine Arme mit einer Spannweite von 28 Metern in Richtung Stadt aus, um die Einwohner zu segnen.

Die Chinesische Mauer, China

Auch das größte, jemals von Menschenhand geschaffene Bauwerk ist eines der neuen Weltwunder: die Chinesische Mauer. Mit einer Gesamtlänge von 6.350 Kilometern sagt man der Chinesischen Mauer nach, das Einzige Bauwerk der Welt zu sein, die selbst vom Weltall aus zu sehen ist. Ursprünglich diente die 220 v. Chr. und 1368-1644 n. Chr. erbaute Mauer als Grenzbefestigung.

Machu Picchu, Peru

Die Stadt in den Wolken auf dem Berg ‚Machu Picchu‘ gehört zu den beeindruckendsten Bauwerken weltweit und hat sich ebenfalls platziert. Die Stadt wurde im 15. Jahrhundert vom Inka-Herrscher Pachacutec erbaut und liegt auf halbem Weg zum Anden-Platteau, mitten im Amazonas-Urwald und oberhalb des Urubamba Flusses. Über drei Jahrhunderte lag die Stadt in Vergessenheit, bis Hiram Bingham sie 1911 wiederentdeckte.

Petra, Jordanien

Am Rande der arabischen Wüste Jordaniens liegt die verlassene Felsenstadt Petra, ein weiterer Finalist der Weltwunderliste. In der Antike war Petra, erbaut 9 v. Chr bis 40 n. Chr., die Hauptstadt der Nabatäer, unter König Aretas IV. Heute bilden die Grabtempel von Petra, mit der 42 Meter hohen hellenistischen Tempelfassade des Felsengrabes Ed-Deir, ein eindrucksvolles Beispiel des Kulturerbes des Nahen Ostens.

Kolosseum in Rom, Italien

Im römischen Amphitheater Kolosseum, erbaut 70-82 n. Chr., spielten sich unzählige Dramen mit tödlichem Ausgang ab. Erbaut wurde das Monument, um erfolgreiche Legionäre zu ehren und die Erfolge des Römischen Reiches zu feiern. Archäologische Funde geben jedoch auch Zeugnis von teilweise sehr blutrünstigen Feierlichkeiten. Das Baukonzept des Kolosseums jedoch hat bis in die Gegenwart Gültigkeit: Noch immer ist der architektonische Einfluss des Gebäudes in praktisch jedem modernen Sportstadion weltweit sichtbar.

Taj Mahal, Indien

Die Unvergänglichkeit der Liebe verewigte der fünfte islamische Großmogul Shah Jahan mit dem Bau des Mausoleums Taj Mahal zum Gedenken an seine geliebte Hauptfrau. Ganz aus weißem Marmor gebaut (1630 n. Chr.), gilt der Taj Mahal als Perle der islamischen Kunst Indiens.

(New 7wonders, swissinfo, 09.07.2007 – NPO)

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