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GEOTECHNOLOGIEN

GEOTECHNOLOGIEN im Focus

GIS: Stärkere Vernetzbarkeit für Geoinformationssysteme gesucht

GIS © IMI MasterClips/USGS

In Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft geht heute kaum mehr etwas ohne geographische Daten: Ob es um den Standort eines neuen Einkaufszentrums, die Planung eines Vertriebsnetzwerks, die Erschließung von Ressourcen oder die Organisation von Notfallmaßnahmen geht – ohne Informationen und Analysen der räumlichen Gegebenheiten kommen heute weder Unternehmen noch Behörden aus.

Solchen Projekten liegen oft sehr komplexe räumliche Zusammenhänge mit einer Vielzahl von beeinflussenden Faktoren zugrunde. Uns „Augentieren“ fällt es schwer, bei der Auswertung die abstrakten Datenreihen zu überblicken und zu interpretieren. Ein Geoinformationssystem (GIS) hilft hier, Ordnung in das Datenwirrwarr bringen: Als „Computerkartograph“ setzt es abstrakte Daten in visuelle Ergebnisse in Form von Ergebniskarten um.

Das „Wo“ mit dem „Was“ verknüpfen

Ein GIS ist im Prinzip nicht anderes als ein rechnergestütztes System, das aus Software zur Datenbearbeitung und -ausgabe und Datenbanken besteht. Was das GIS dabei zu einem fast universell einsetzbaren Werkzeug macht, ist seine Fähigkeit, so genannte Geometriedaten – „Wo ist etwas?“ – mit Sachinformationen, den so genannten Attributen, zu verknüpfen und zu verrechnen.

Dies können Angaben zur Bodenstruktur oder Vegetation ebenso sein wie Daten zur Bevölkerungsdichte, Infrastruktur oder dem Verkehrsaufkommen. Im Idealfall präsentiert das GIS nach Eingabe aller Daten und der entsprechenden Berechnung eine Karte, in der beispielsweise auf einen Blick erkennbar ist, auf welchen Standort die gewünschte Merkmalskombination zutrifft.

Von der Pionieranwendung zum Standardwerkzeug

Bis Mitte der 1970er Jahre existierten Geoinformationssysteme jedoch allenfalls als isolierte, individuelle Lösungen, an der Softwareentwickler noch herumbastelten. Nur wenige Institute besaßen Computer und Drucker, die die komplexen Operationen bearbeiten konnten; zudem lagen nur wenige Geodaten überhaupt in digitaler Form vor.

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Eine erste, damals als sensationell geltende geowissenschaftliche Anwendung im größeren Maßstab war der Computeratlas der Schweiz, der 1972 veröffentlicht wurde. Inzwischen jedoch geht in der Geowissenschaft kaum mehr etwas ohne GIS. Längst haben Geographen, Vermessungstechniker oder auch Behörden die Vorteile eines solchen Werkzeugs entdeckt und verlassen sich in wichtigen Entscheidungen und Planungen auf diese Technologie.

GEOTECHNOLOGIEN: Suche nach vernetzten Informationssystemen

Aber es gibt Bereiche, in denen die zur Zeit bestehenden GIS an ihre Grenzen stoßen: Zum einen werden die Datenmengen, die in geowissenschaftlichen Forschungsprojekten anfallen, immer riesiger; zum anderen wächst der Bedarf an einer Vernetzung der unterschiedlichen Projekte und ihrer Ergebnisdaten miteinander. Weil jedoch diese Daten nicht alle nach einem einheitlichen Prinzip abgelegt und verwaltet werden, können bestehende GIS dieses „Wirrwarr“ oft nicht zusammenfügen und auswerten.

Im Rahmen des F&E Programms GEOTECHNOLOGIEN suchen Geowissenschaftler daher gemeinsam mit Informatikern nach neuen Lösungen. Ziel ist es dabei, intelligente Systeme zu entwickeln, die nicht nur riesige Datenmengen verarbeiten, sondern auch Daten aus verschiedenartigen, vernetzten Datenbanken zusammenführen und integrieren können. Weitere Projekte dieses Schwerpunktes entwickeln GIS-Lösungen für einen verbesserten Grundwasserschutz und für den zukünftigen Schutz und die Nutzung des Meeresgrundes.

(GEOTECHNOLOGIEN; USGS; Bartelme; ESRI; M. Podbregar, 20.10.2003 – NPO)

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