Viren nicht schuld an Brustkrebs
Epstein-Barr Virus in Tumorzellen nicht nachweisbar

Brustkrebszelle
© NCI
In von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Untersuchungen haben die Forscher um Professor Gerald Niedobitek daher eine Serie von Gewebeproben von Mammakarzinomen auf Anhaltspunkte für eine EBV-Infektion untersucht. Unter Einsatz von molekularen und immunologischen Verfahren konnte gezeigt werden, dass das Virus in vereinzelten tumorinfiltrierenden weißen Blutzellen nachweisbar ist, nicht jedoch in den bösartigen Tumorzellen.
Antikörper geht „fremd“
Weitere Untersuchungen wurden in Kooperation mit den Arbeitsgruppen von Frau Dr. E. Kremmer, GSF, München, und Professor F. Grässer, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg, durchgeführt, um die Ursache der Diskrepanz zwischen diesen Befunden und den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen zu erklären.
Die Forscher konnten zeigen, dass ein in bisherigen Studien häufig eingesetzter Antikörper zum Nachweis des EBV nicht nur mit dem Virus sondern auch mit einem zellulären Tumorantigen (MAGE4) reagiert. Hierdurch lassen sich falsch positive Befunde erklären. Zusammenfassend zeigen diese Untersuchungen nach Ansicht der Wissenschaftler, dass es gegenwärtig keine verlässlichen Anhaltspunkte für eine Beteiligung des EBV bei der Entstehung des Brustkrebses gibt.
(idw - Wilhelm Sander-Stiftung, 14.06.2007 - DLO)