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Klima

2007: Wärmster Frühling aller Zeiten

Deutscher Wetterdienst legt erste Ergebnisse vor

Nach einem Rekordherbst 2006 und einem Rekordwinter 2006/2007 hat nun auch der Frühling 2007 eine neue Höchstmarke bei der Temperatur gesetzt. Es war der wärmste Frühling seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahre 1901. Und auch bei der Sonnenscheindauer wurde ein neuer Rekord erzielt. Das haben erste Auswertungen der Ergebnisse von rund 2.200 Messstationen durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) ergeben.

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„Dieser Frühling spiegelt in etwa das wieder was in circa 50 Jahren die Norm sein könnte“, kommentierte DWD-Klimaexperte Gerhard Müller-Westermeier die Resultate vor dem Hintergrund des drohenden Klimawandels.

Deutlich wärmer als der Frühling des Jahres 2000

Vor allem im April traten nach den Ergebnissen des DWD diesmal anhaltend hochsommerliche Temperaturen auf. So wurden beispielsweise in Jena am 25. Mai 2007 33,0 Grad Celsius (°C) erreicht. Aber auch die übrigen Frühlingsmonate – März und Mai – lagen über den Normalwerten. Die Mitteltemperatur aller drei Monate betrug 10,6°C und lag damit um 2,9 Grad über dem Durchschnitt.

Bisheriger Spitzenreiter war nach Angaben der Meteorologen der Frühling des Jahres 2000 mit 10,0°C. An fast allen Stationen des DWD wurden 2007 neue Temperaturrekorde gemessen. Besonders hohe positive Abweichungen gab es in Pirmasens mit rund vier Grad. In Frankfurt am Main war es mit einem Mittelwert von 12,7°C um 3,3 Grad und in Heidelberg mit 13,4°C um 3,0 Grad zu warm.

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Etwas zu nass

Trotz des sehr trockenen Aprils fiel im Frühling 2007 bisher ebenfalls mehr Niederschlag als normal. Mit etwa 192 Litern pro Quadratmeter (l/m²) lagen die Werte laut dem DWD um rund drei Prozent höher als im Durchschnitt. Regional traten dabei allerdings größere Unterschiede auf. So wurden in Berlin 224 l/m² erreicht, in Schleswig dagegen nur 114 l/m².

Neue Rekorde auch bei der Sonnenscheindauer

Auch die Sonnenscheindauer lag nach den Ergebnissen der Meteorologen mit etwa 665 Stunden deutlich über dem vieljährigen Mittelwert von 459 Stunden. Der Frühling 2007 löst damit den des Jahres 1953 als Spitzenreiter ab.

Besonders viel Sonne bekam Bayern ab, aber auch der Südwesten Deutschlands lag weit über den klimatologischen Normalwerten, zum Beispiel Bad Bergzabern mit 170 Prozent. Im Norden schien die Sonne etwas weniger. So wurden beispielsweise in Münster nur 601 Stunden gemessen, in Ueckermünde dagegen waren es 677 Stunden.

(DWD, 31.05.2007 – DLO)

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