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Geowissenschaften und PISA

Sind die vermittelten Kernkompetenzen ausreichend?

Ob Real- und Hauptschule, Gymnasium oder Gesamtschule – alle Schulsysteme bereiten ihre Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen der Wissensgesellschaft vor. Doch spätestens seit PISA stellt sich die Frage, ob die erlernten Fähigkeiten tatsächlich ausreichen, um erfolgreich in der Gesellschaft zu bestehen. In der dritten Erhebungsrunde der internationalen Schulleistungsuntersuchung standen im Jahr 2006 nun auch erstmals die Naturwissenschaften im Vordergrund. Mit Spannung werden Ende diesen Jahres die Ergebnisse erwartet – sie betreffen auch die Geowissenschaften.

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„PISA 2006 fasst den Begriff der naturwissenschaftlichen Grundbildung sehr weit“, erläutert Dr. Silke Rönnebeck vom Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften in Kiel. „Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwieweit die Jugendlichen ihr erworbenes Wissen und ihre Fähigkeiten in alltagsnahen Situationen anwenden können.“ Im Mittelpunkt der Erhebung stand daher die Erfassung dreier grundlegender Kompetenzen: naturwissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen, Phänomene naturwissenschaftlich zu erklären und Schlussfolgerungen zu ziehen, die auf Beweisen basieren.

Wissen und Motivation gefragt

„Diese Kompetenzen müssen in Lebenssituationen angewandt werden, in denen Naturwissenschaften und Technik eine Rolle spielen, erläutert Rönnebeck. „Sie erfordern ein Verständnis der natürlichen Welt, das sowohl auf naturwissenschaftlichem Wissen als auch auf Wissen über die Naturwissenschaften beruht.“ Die Einstellung und Motivation der Schülerinnen und Schüler gegenüber den Naturwissenschaften wurde bei PISA 2006 durch Fragen zum Interesse sowie zur Wertschätzung naturwissenschaftlicher Forschung erfasst. Hinzu kamen Fragen zur Bereitschaft, verantwortlich mit Ressourcen und Umwelt umzugehen.

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Doch wo kommen nun die Geowissenschaften ins Spiel? „Die Geowissenschaften bieten eine Reihe möglicher Kontexte für PISA-Aufgaben, zum Beispiel die Themen Klimawandel, das Aussterben von Arten oder Naturkatastrophen“, erläutert Rönnebeck. Im Wissenstest begegnen den Schülerinnen und Schülern zudem Fragen über das „System Erde“, zur Erdgeschichte sowie zum Sonnensystem. „In diesen Zusammenhängen lassen sich dann die übrigen Aspekte der Rahmenkonzeption wie Kompetenzen, Wissen und Motivation wieder finden.“

Gespanntes Warten auf Ergebnisse

Erste Ergebnisse zum internationalen Vergleich der 58 Staaten, die an PISA 2006 teilgenommen haben, werden von der OECD und zeitgleich vom deutschen PISA-Konsortium Anfang Dezember 2007 veröffentlicht. Mit Blick auf die Geowissenschaften gibt es auf nationaler Ebene verschiedene mögliche Fragestellungen: Sind für eine erfolgreiche Bewältigung der geowissenschaftlichen Aufgaben bestimmte Aspekte der mathematischen Kompetenz wie Stochastik oder Geometrie wichtiger als andere? oder: Zeigen Jugendliche in Regionen, die von Umweltkatastrophen bedroht sind, ein größeres Interesse an geowissenschaftlichen Fragestellungen?

Links

PISA – Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN)

OECD PISA

(Silke Rönnebeck, Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften, Kiel, 18.05.2007 – AHE)

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