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Geowissen

April brach alle Rekorde

Zu warm, zu trocken und zu sonnig

Der April 2007 hat neue Höchstmarken für Temperatur, Trockenheit und Sonnenscheindauer gesetzt. Erstmals seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen hat ein Einzelmonat in allen drei Elementen neue Rekordwerte erreicht. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.200 Messstationen.

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Grund für das Ausnahmewetter waren zahlreiche Hochdruckgebiete über Deutschland, die Wolken und Regen auf Distanz hielten. Der April ist bereits der achte deutlich zu warme Monat in Folge. Vielerorts erreichten die Temperaturen sommerliche Werte. Während die Freischwimmbäder öffneten, schadet die anhaltende Trockenheit der Landwirtschaft und lässt die Waldbrandgefahr ansteigen.

Wärme wie im Hochsommer

Deutschlandweit lagen die Temperaturen bei mindestens 11,7 Grad Celsius (°C) und somit um rund 4,4 Grad über dem Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Damit übertraf dieser Monat deutlich den bisher wärmsten April, der im Jahr 1961 eine Mitteltemperatur von 10,6°C aufwies. An mehreren DWD-Stationen wurde die 30-Grad-Marke geknackt. Im Rheinland wurden örtlich 15 Sommertage mit einer Höchsttemperatur über 25°C registriert. Das sind mehr Sommertage, als in einem durchschnittlichen Juli zu erwarten sind.

Trockenster April seit 1901

Im April gab es in ganz Deutschland extrem wenig, mancherorts auch gar keinen Regen. Im Mittel wurden vier Liter pro Quadratmeter registriert, das sind lediglich sieben Prozent des Klimanormalwertes. An 27 Prozent aller DWD-Stationen fiel weniger als ein Liter pro Quadratmeter Niederschlag, rund sechs Prozent aller Stationen registrierten keinen einzigen Regentropfen, darunter beispielsweise in Gießen und Karlsruhe.

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Der bisher trockenste April seit 1901 brachte im Jahr 1974 im deutschlandweiten Mittel immerhin 21,3 Liter pro Quadratmeter. Ob der April am Ende sogar der trockenste aller Monate in Deutschland wird, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Der bisher trockenste Einzelmonat seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1901 war der Oktober 1908 mit 4,2 Liter Regen pro Quadratmeter.

Anhaltender Sonnenschein

Mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 283 Stunden wurde der Normalwert (152 Stunden) um mehr als 80 Prozent übertroffen. Sonnigster April war mit 217 Stunden bisher der des Jahres 1968. An allen DWD-Messstellen wurde mehr Sonnenschein registriert, als im April üblich ist. Vor allem in Süddeutschland machte die Sonne Überstunden: Verbreitet wurde das Doppelte des Normalwertes gemessen.

(DWD, 02.05.2007 – NPO)

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